Hilfe, die Wikinger !!(oder Norwegenfreundetreffen 9.0)
Der Kreis Ostwestfalen-Lippe hat etwas mehr als 2 Mio. Einwohnerinnen und Einwohner, 12 Luftkurorte, mindestens genauso viele Sehenswürdigkeiten sowie unzählige Buchen, Eichen, Birken und Fichten. Aber am letzten Wochenende des Monats Oktober 2019 musste dieses „Kleinod“ des Landes Nordrhein-Westfalen standhaft und trotzig den Scharen an Nordmännern und Nordfrauen, nämlich den Nachfahren der Wikinger widerstehen, die heidnischen Götzenkult vortäuschend doch nur ihrer inneren Triebhaftigkeit, ihrer Trinklust und Völlerei in diesem göttlichen Fleckchen Erde frönen wollten.





Dabei kamen sie nicht ohne Unterstützung und brachten Unmengen an Hopfenkaltschale, Winzertröpfchen, Torf- und Schwarzwurzelvergorenes und sogar die heidnische Hexenkräuter aus der Diazöse „Pillepalle“ sowie Stärkungstropfen zum „Fi..en“ mit. Und selbst der Käse wurde bei diesen Wildscharen getrunken statt gegessen. Der Niedergang der Hochkultur brach über die Region Ostwestfalen-Lippe ein und man konnte den „Eingeborenen“ nur raten, Fenster und Türen zuzunageln und sich im Keller zu verstecken.




Gleich am ersten Tag dieses Überraschungsangriffs der Wikinger in dieses kulturelle Land versuchte diese Meute ihre Bräuche, wie Feuer machen, Bogen schießen, Speer werfen der heimischen Bevölkerung nahe zu bringen.









Odin sei Dank, dass nichts passiert ist. Man kann ja nie wissen, wie die verweichlichten Westfalen mit solchen praxisorientieren Trainingseinlagen umgehen.













Im Anschluss an diese Einlage prähistorischer und germanischer Fingerfertigkeiten huldigten die Nordmänner und Nordfrauen einem ihrer Ur-Ur-Ahnen, nämlich Arminius, dem Cherusker, der den feindlichen Römern in der legendären „Schlacht im Teutoburger Wald“ im Jahre 9 nach Christi „einen vor den Latz gehauen hat“!!





Soviel Huldigung, soviel Lobhudelei und soviel Hosianna kosten Kraft und verbrennen mehr Kalorien, als einem echten Nordmann lieb ist. Dagegen helfen nur Nachschub durch (Wild-)Schwein, Pasta und Steinofengebackenes. Schön, dass ein weit entfernter Nachfahre der alten Römer in seiner Schänke am Kastanienbaum dem Elend ein Ende bereiten konnte. Und noch schöner, dass eine Wikingerdame vom Stamme eines legendären nordischen Brotaufstrich den Abend bereicherte.






Doch dem Ahnenkult war mit dem Besuch bei Arminius noch nicht genüge getan – die seit der Neuzeit so genannten „Externsteine“ mit ihren außergewöhnlichen geomantischen und spirituellen Eigenschaften sollten den Nordmännern und Nordfrauen neue Kraft geben.




Dafür wurde jeder Winkel, jede Zinne dieser altgermanischen Kultstätte aufgesucht und erklommen. Auch der Sonnengöttin „Sol“ wurde ausgiebig gehuldigt. Hauptsache man gewinnt an Kraft, die die Nordmänner und Nordfrauen auf ihrem Pilgerpfad in alle Herren Länder dringend gebrauchen.





Einzelne waren durch diesen Energieschub so gestärkt, dass sie sich unvermittelt auf den Weg in die Diaspora des Nordens machten.



Alle anderen huldigten der Sonnenkraft der „Fünf Herzen in einem Rado“ – dem westfälische Waffelbacken, nachdem zuvor in einem teutonischen und mannshohen „Bienenstock“ Hirschragout, Flammkuchen und vor allem Lippischer Pickert verspeist wurden. Einem Nordmann war das Kraftmahl nicht genug – er brauchte zusätzlich noch Schlachtdarm mit scharfem, gelbem Pulver.





Die Nordmänner – oder auch Wikinger: Sie brandmarkten, sie raubten, sie zinkten die Karten, sie fraßen sich durch die Speisekammern der Klöster und Schänken und sie TRANKEN, was die Fässer aus den Kellergewölben und die Flaschen und Karaffen aus den Wirtsstuben hergaben. Und echte Wikinger waren immer durstig – richtig durstig.







Doch schließlich hieß es „weiter ziehen“ – nach Norden, nach Süden, nach Osten und nach Westen. Echte Wikinger sind überall zu Hause. Denn Wikinger oder Nordmann ist keine Nation – das ist ein Lebensgefühl. Bei Odin !

Walhalla !!