Norwegen (und ein bisschen Finnland/Schweden) im November

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Norwegen (und ein bisschen Finnland/Schweden) im November

Beitragvon zzz » So, 31. Jul 2022, 15:58

Nun habe ich folgende Schnapsidee, Da wir in Dänemark geheiratet haben, und nun 10-Jähriges Jubiläum ist, fahren wir für eine Woche dorthin zum urlauben. Anschließen möchte ich eine Schnapsidee versuchen - ob ich das wirklich mache, hängt aber von einigen Faktoren ab (u.a. auch finanziell).

Ausgangsposition:
- BMW F30 Diesel Euro 6 Limoisine (Bj. 2017), Heckantrieb, Automatik
- Winterreifen GY UltraGrip mit 5-6 mm Profil
- Schneeketten für hinten (Markenware, fragt mich jetzt aber nicht!). Ich würde noch weitere Schneeketten beim ADAC mietkaufen (sicher ist sicher).
- Übernachtung in zivilisierten Betten mit eigenem Bad (über Buchungsportale schon alles gebucht, Storno meist bis zum Vortag möglich, einige Übernachtungen erlauben aber den Storno nur bis zu ca. einer Woche vorher)
- Geübter 14-16h -Fahrer (leider). Sitze sind OK (Sportsitze).
- Mir ist klar, dass sich Fahrzeiten gewaltig strecken können - das ist aber kein Problem, Übernachtungsstätten sind flexibel.

Vorläufiger Reiseplan mit Google-Fahrzeiten für den jewiligen Novembertag:

https://www.google.de/maps/dir/2980+Kok ... 403756!3e0

13.11 Start in Kokkedal
13.11 - 15.11 in 444 48 Stenungsund 293 km 04:20 h Stadtbesuch Göteborg ein Tag
15.11 - 16.11 in 1850 Mysen 206 km 03:00 h
16.11 - 17.11 in 0566 Oslo 065 km 01:00 h Oslotag mit versetzter Übernachtung
17.11 - 19.11 in 7563 Malvik 546 km 08:10 h
19.11 - 20.11 in 8100 Brekke 617 km 10:10 h Stresstag
20.11 - 21.11 in 9357 Tennevoll 361 km 06:00 h
21.11 - 22.11 in 9518 Alta 438 km 06:30 h
22.11 - 23.11 in 9750 Honningsvåg 229 km 03:50 h (Skarsvag, Nordkapp)
23.11 - 24.11 in 95272 Sangis 757 km 10:20 h Stresstag E75 oder E8 fahren?
24.11 - 25.11 in 814 93 Älvkarleby 855 km 11:40 h Stresstag
25.11 - 26.11 in 137 56 Tungelsta 229 km 02:50 h Stockholmtag mit versetzter Übernachtung
26.11 - 27.11 in 5270 Odense 816 km 09:40 h Stresstag

Knapp 400 km vor den Lofoten ist der Polarkreis, heißt, ich fahre ca. 2000 km innerhalb 6 Tagen im November in jener Zone.

Nun sagen Klimakarten, dass eine strenge Kälte nicht zu erwarten ist. -6°- -16° C ist nicht das große Problem für Auto und Material.
Was ich aus dem Lesen diverser Berichte mir denke ist, dass vereiste Fahrbahnen - womöglich mit Schnee drauf - ein Problem werden können.

Was auf jeden Fall mitkommt:
- Ich werde das Auto bei BMW noch mal etwas überprüfen lassen auf polartauglichkeit im November
- Spaten (und zwar ein Echter von Fiskars (Klappspaten ist ohnehin immer im Auto)
- Chemie-Wärme für mehrere Tage (auf Eisen-Basis)
- 2 oder 3 Satz Schneeketten, und hier stellt sich schon die eine Frage...: darf man in Norwegen (und Finnland) zur Not mit Schneekettn auf BEDEN Achsen fahren?
- Starthilfe (mit Kondensator)
- Wasser und Brot für zwei Wochen
- Winterkleidung

...habe ich noch etwas SPEZIELLES vergessen? Zahnbürste und Co. bitte nicht aufzählen :-D

Folgende Sorge(n) habe ich mit den Reifen...

Polarreifen kommen nicht in Frage: ich erwarte keine -30°C und ich habe keine Lust, die nächste Zeit mit T oder H-Reifen herumzufahren, bis sie ablegereif wären 8Michelin bietet da durchaus gutes Material, aber in deutschland gibt es ja NOCH kein Tempolimit!). Ich habe auch keine Lust, sie nach der Tour zu verkaufen, es sei denn, jemand hier will sie zum Fixpreis haben :-D Dann würde ich bespiekbare Reifen kaufen (Hakkapeliitta), irgendwo bei Trondheim bespiken (255/50/R17) und bei Stockholm entspiken. Ne - zu viel Aufwand. Die Goodyear müssen die Norwegentour durchstehen, danach können sie ggf. auf den Reifenfriedhof.

Folgende Optionen habe ich mir also ausgedacht:
- Schraubspikes, irgendwo bei Trondheim in die Reifen zu schrauben, und in Stockholm wieder rauszuzupfen. Danach schmeiße ich die Reifen weg.
- Schneeketten auch für vorne, um die Lenkung auf Eis-Schnee sicherzustellen. Darf man das?

Sie Spikes hätten den Vorteil, dass man schneller als 50 km/h fahren kann, wo es geht. Sie werden aber den Reifen wegen der gebohrten Löcher zerstören (hoffentlich nicht auf den 2000 km, die sie "aushalten" müssen.

Die Schneeketten würden die Räden in Frieden lassen, aber 2000 km sind eine Hausnummer für Schneeketten, und vmax. 50 km/h dürften auf Dauer mühsam sein.

Oder ist die Idee mit Schraubskies/Schneeketten völlig für die Tonne, und ich soll erst mit dem eigenen Wagen fahren, wenn ich bereit bin - auch für nur sechs Novembertage - Hakkapeliittas zu kaufen?

Für Routentipps wäre ich auch dankbar.

Ansonsten:
- Trondheim - Nordkapp über E6 nehme ich an?
- Mit wie viel Maut muss ich rechnen? Citymauts außen vor.
- Heimweg über Finnland E75 oder E8? Sind die Etappen in jeweils einem Tag zu schaffen (~07:00 ~ 23:00 h), oder utopisch?

Sicherlich kommen noch Fragen dazu, insbesondere die "Stresstage" - ob ich die unbedingt strecken soll? Es ist ja nicht so, dass es auf 3 Tage mehr oder weniger ankommt. Es ist vielmehr so, dass ich auf den Teilstücken "ohne Halt" einfach nichts vorhabe :-D
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Re: Norwegen (und ein bisschen Finnland/Schweden) im Novembe

Beitragvon MarkusD » So, 31. Jul 2022, 17:40

zzz hat geschrieben:Nun habe ich folgende Schnapsidee, Da wir in Dänemark geheiratet haben, und nun 10-Jähriges Jubiläum ist, fahren wir für eine Woche dorthin zum urlauben. Anschließen möchte ich eine Schnapsidee versuchen - ob ich das wirklich mache, hängt aber von einigen Faktoren ab (u.a. auch finanziell).

„Schnapsidee“, „Skandinavien im November, bis zum Nordkapp, mit dem eigenen Auto“ -> c-o-o-l! :-)

zzz hat geschrieben:Ausgangsposition:
- BMW F30 Diesel Euro 6 Limoisine (Bj. 2017), Heckantrieb, Automatik
- Winterreifen GY UltraGrip mit 5-6 mm Profil
- Schneeketten für hinten (Markenware, fragt mich jetzt aber nicht!). Ich würde noch weitere Schneeketten beim ADAC mietkaufen (sicher ist sicher).
- Übernachtung in zivilisierten Betten mit eigenem Bad (über Buchungsportale schon alles gebucht, Storno meist bis zum Vortag möglich, einige Übernachtungen erlauben aber den Storno nur bis zu ca. einer Woche vorher)
- Geübter 14-16h -Fahrer (leider). Sitze sind OK (Sportsitze).
- Mir ist klar, dass sich Fahrzeiten gewaltig strecken können - das ist aber kein Problem, Übernachtungsstätten sind flexibel.

Klingt alles vernünftig.

zzz hat geschrieben:Vorläufiger Reiseplan mit Google-Fahrzeiten für den jewiligen Novembertag ...

Ja, die beiden Tage mit 800km werden anstrengend.

zzz hat geschrieben:Knapp 400 km vor den Lofoten ist der Polarkreis, heißt, ich fahre ca. 2000 km innerhalb 6 Tagen im November in jener Zone.

Da würde ich mir keinen Kopp machen. 2000km in der Gegend sind was ganz anderes als 2000km bei uns hier in Mitteleuropa.

zzz hat geschrieben:Nun sagen Klimakarten, dass eine strenge Kälte nicht zu erwarten ist. -6°- -16° C ist nicht das große Problem für Auto und Material.

Sehe ich auch so.

zzz hat geschrieben:Was ich aus dem Lesen diverser Berichte mir denke ist, dass vereiste Fahrbahnen - womöglich mit Schnee drauf - ein Problem werden können.

In einem meiner ersten Posts hier im Forum habe ich zu diesem Thema mal einen flappsigen Kommentar abgegeben und zu Recht einen Rüffel eingefangen. Mit Schnee und Eis auf der Straße sollte man auf jeden Fall umsichtig umgehen.

zzz hat geschrieben:Was auf jeden Fall mitkommt:
- Ich werde das Auto bei BMW noch mal etwas überprüfen lassen auf polartauglichkeit im November
- Spaten (und zwar ein Echter von Fiskars (Klappspaten ist ohnehin immer im Auto)
- Chemie-Wärme für mehrere Tage (auf Eisen-Basis)
- 2 oder 3 Satz Schneeketten, und hier stellt sich schon die eine Frage...: darf man in Norwegen (und Finnland) zur Not mit Schneekettn auf BEDEN Achsen fahren?
- Starthilfe (mit Kondensator)
- Wasser und Brot für zwei Wochen
- Winterkleidung

Alles gut. Aber warum mehrere Sätze Schneeketten? Also mir hat bisher immer ein Satz gereicht, den ich nie gebraucht habe. Warum Wasser und Brot für zwei Wochen, wenn du doch in Unterkünften übernachtest?

zzz hat geschrieben:...habe ich noch etwas SPEZIELLES vergessen? Zahnbürste und Co. bitte nicht aufzählen :-D

Fällt mir im Moment nix ein.

zzz hat geschrieben:Folgende Sorge(n) habe ich mit den Reifen...

Deine Vorsicht in allen Ehren, wie gesagt, es ist besser die Sache nicht zu unterschätzen, aber das sehe ich bei dir nicht. Aber man sollte die Kirche auch im Dorf lassen. Klar sind Spikes ne gute Sache, aber ich bin schon einige 10.000 km im Winter gefahren, einfach nur mit Winterreifen, das geht sehr gut.

zzz hat geschrieben:Die Schneeketten würden die Räden in Frieden lassen, aber 2000 km sind eine Hausnummer für Schneeketten, und vmax. 50 km/h dürften auf Dauer mühsam sein.

Oder ist die Idee mit Schraubskies/Schneeketten völlig für die Tonne, und ich soll erst mit dem eigenen Wagen fahren, wenn ich bereit bin - auch für nur sechs Novembertage - Hakkapeliittas zu kaufen?

Ich prophezeie dir, dass du keine 2.000km mit Schneeketten fahren wirst, 100%ig!

zzz hat geschrieben:Für Routentipps wäre ich auch dankbar.

Dazu später mehr.

zzz hat geschrieben:- Trondheim - Nordkapp über E6 nehme ich an?

Das ist die einfache Variante, ja. In 2020 stand ich am Saltfjell 4 Stunden, für die Kollonnenfahrt. Das war Ende Januar, ob damit schon Anfang Nov zu rechnen ist, das scheint mir unwahrscheinlich(er).

zzz hat geschrieben:- Mit wie viel Maut muss ich rechnen? Citymauts außen vor.

In 2022 habe ich für eine vergleichbare Strecke in N € 81,90 bezahlt (mit brikke), ohne hätte es € 103,24 gekostet.

zzz hat geschrieben:- Heimweg über Finnland E75 oder E8? Sind die Etappen in jeweils einem Tag zu schaffen (~07:00 ~ 23:00 h), oder utopisch?

Mein Tipp, nimm den Inlandsvägen (Riksväg 26) / E45. Viel schöner und entspannter zu fahren als an der Küste entlang.

Ich beneide dich jetzt schon um diese Fahrt!

Gruß, Markus
Zuletzt geändert von MarkusD am So, 31. Jul 2022, 18:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Norwegen (und ein bisschen Finnland/Schweden) im Novembe

Beitragvon artep » So, 31. Jul 2022, 17:59

Was viele vergessen: Mit Ketten darf man nicht schneller als 50 km/h fahren, dann wird der Plan schnell durcheinander kommen bei so vielen Kilometern.
Und: die Ketten nicht nur mitnehmen, sondern auch das Aufziehen vorher mal üben (möglichst mit Handschuhen und dicker Jacke, damit es etwas realer wird).
Wir haben schon öfter Leute gesehen, die die Dinger das erste Mal ausgepackt und versucht haben, bei Schneetreiben und Kälte richtig aufzuziehen.
Eine Unterlage zum Hinknien und paar Ärmelschoner oder entsprechende Plastiktüten sind auch nicht schlecht, sonst sieht die Jacke hinterher vielleicht doch etwas dreckig aus.
artep
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Re: Norwegen (und ein bisschen Finnland/Schweden) im Novembe

Beitragvon MarkusD » So, 31. Jul 2022, 18:39

zzz hat geschrieben:Für Routentipps wäre ich auch dankbar.


Falls du dir ein Bild von Fahrten auf Schnee machen willst habe ich ein paar Beispiele:

Überfahrt Saltfjell im Kolonnekjøring, ohne Schneeketten:
https://www.markus-drueck.de/norge/2020 ... 280083.mp4

Bild- und Videomaterial zum Kolonnekjøring allgemein:
https://www.markus-drueck.de/norge/inde ... %C3%B8ring

Nächtliche Fahrt auf dem Rv9 (von Haukeli nach Hovden), auf ca. 1.000m, ohne Schneeketten, völlig entspannt:
https://www.markus-drueck.de/norge/2019 ... 250331.mp4

Mehr zum Thema: Fjelloverganger, Wintersperren

Wie schon im vorherigen Post geschrieben ziehe ich den Inlandsvägen der Ostküstenroute eindeutig vor. Warum? Die „Küstenstraße“ (in Wirklichkeit sieht man die gar nicht) ist gegenüber dem Inlandsvägen deutlich stärker befahren, das empfand ich als nicht sehr entspannend. Der Inlandsvägen ist das komplette Gegenteil, da kann man tiefenentspannt stundenlang unterwegs sein.

Gruß, Markus
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Re: Norwegen (und ein bisschen Finnland/Schweden) im Novembe

Beitragvon zzz » So, 31. Jul 2022, 19:37

@MarkusD vielen Dank erstmal für die Tipps...

Schweden: die E45 wäre ein Mega-Umweg von 200 km. 150 km Umweg fahre ich von Südniedersachsen nach Ungarn über A7/A3, um den Tschechen und den Slowaken aus dem Weg zu gehen, und verliere praktisch keine Zeit - weil ich in Deutschland die Option nutze, 200 km/h++ zu fahren. In Schweden hingegen ist die Option auf Strecke A 80% schneller zu reisen als auf Strecke B als Option eher nicht so ratsam ;-)

Wasser und Brot: wir werden sehr mobil sein. Die Unterkünfte sind meist Ferienwohnungen - und beim auswärts Essen kann man in Norwegen durchaus arm werden. Ich werde im September eine Palette Nichtpfandflaschen aus Ungarn mitnehmen (wir mögen "Szentkirályi" - ist nicht billig) und wir nehmen auf normale Reisen immer ausreichend Kalorien im Auto mit, einfach um zeitlich nicht gebunden zu sein. Ich "lebe" außerdem ziemlich am Limit mit Nüsschen den ganzen Tag (ca. 700-1000 kcal), also Brot war glatt gelogen :-) Dadurch, dass wir in Ferienwohnungen übernachten, können wir jederzeit kochen, und das werden wir tun (Essen erwärmen).

Schneeketten: mein Beruf ist "Worst case"-Betrachtungen, insofern rechne ich zwar mit 0 km Schneeketten, aber worst case kann 2000 km.

@artep Ja, Tempo 50 ist damit gesetzt (plus die Zeit zum Aufziehen). Natürlich ist die Nutzung der Kette schon geübt - sogar bei Schnee (bin Skifahrer). 2020 hatten wir einen Traumwinter mit ca. 40 cm im Flachland. An einem schönen Morgen bin ich rausgegangen, habe die Ketten im Tiefschnee aufgezogen und bin damit durch den Garten gefahren (teilweise starke Steigungen wegen Tiefgarage, 5000 qm - in Niedersachsen ist das keine große Sache). Also 40 cm Schnee schiebt das Auto mit Kette weg wie nix. Aber wenn mir im Norden die Kette reißen würde, dann habe ich ein Problem. Deswegen nehme ich Ersatzketten mit, die 3 EUR/Tag sind nicht der Kostenfaktor. Und ja, ich habe auch eine Arbeitsjacke für winterliche Verhältnisse, die würde dabei sein.

Noch eine Frage: darf man in Norwegen/Finnland/Schweden eine Gasflasche transportieren (11 kg)? Ich würde eine mitnehmen, falls ich mal "in der Pampa" Wärme brauche, z.B. um den Motor oder den Innenraum vorzuwärmen. Natürlich würde ich den Brenner nicht im/am Auto verwenden, sondern nur die Wärme davon. Wie? DAS muss ich noch herausfinden... FALLS ich diese Energiequelle transportieren darf...

EDIT: es gibt kompakte Benzingeneratoren - die dürften mit 2000 Watt genügend Strom für etwas Wärme mit einem klassischen heizlüfter (autotauglich) liefern, /EDIT
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Re: Norwegen (und ein bisschen Finnland/Schweden) im Novembe

Beitragvon zzz » So, 31. Jul 2022, 20:17

. (verklickt)
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Re: Norwegen (und ein bisschen Finnland/Schweden) im Novembe

Beitragvon MarkusD » So, 31. Jul 2022, 20:22

zzz hat geschrieben:Schweden: die E45 wäre ein Mega-Umweg von 200 km. ...

Ich würde auch 400km „Umweg“ fahren, wenn ich dabei die langweilige und stressigere Küstenroute umgehen könnte. :-) Meine steile These wäre auch, dass die Route über den Inlandsvägen vllt. länger ist, sie aber nicht automatisch auch mehr Zeit in Anspruch nimmt. Auf dem Inlandsvägen fährst du praktisch die meiste Zeit alleine für dich hin, auf der Küstenstrecke kommst so du so zügig nicht vorwärts. Meine Erinnerung ist auf der Küstenstraße, dass man viel auf 3-spurigen Strecken unterwegs ist, immer abwechselnd fährt man selbst auf 2 Spuren und der Gegenverkehr auf einer Spur, das wechselt sich ständig ab. Auf den einspurigen Abschnitten hängt dir immer jemand von der Nase rum. Gefühlt alle paar Kilometer musst du an sich kreuzenden Strecken langsamer machen, da wird auch gerne geblitzt. Mich hat das tierisch genervt.

zzz hat geschrieben:In Schweden hingegen ist die Option auf Strecke A 80% schneller zu reisen als auf Strecke B als Option eher nicht so ratsam ;-)

Das habe ich nicht verstanden. Was ist denn jetzt hier konkret Stecke A und B?

Gruß, Markus
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Re: Norwegen (und ein bisschen Finnland/Schweden) im Novembe

Beitragvon Gudrun » So, 31. Jul 2022, 20:58

Inlandsvägen oder Küstenautobahn: Woher nimmst Du die 200 km? Bei dieser Strecke sind es 79 km mehr und Du umfährst Stockholm. Für eine reine Durchfahrt würde ich auch den Inlandsvägen nehmen. Einfach entspannter. (400km sind es sowieso nicht, weil die Hinfahrt durch Norwegen stattfinden soll.)

Um unabhängig zu sein und nicht ständig Zeit im Supermarkt zu vertrödeln würde ich auch einen großen Teil des Essens mitnehmen. Achte auf die Zollbestimmungen.

Die Gasflasche darfst Du transportieren. Aus Sicherheitsgründen würde ich auf eine professionelle Standheizung setzen.

Was sagen die Winterfahrer zu einem eigenen kleinen Kocher? Ist das praktikabel? Wenn ich an die 10 Tage in der Finnmark auf unsere Sommerreise 2019 denke, habe ich Zweifel. (Ist aber eine andere Art der Reise. Für uns ist der Weg das Ziel.) Auf jeden Fall würde ich an eine Thermoskanne denken, die man im Ferienhaus füllen kann.

Grüße Gudrun
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Re: Norwegen (und ein bisschen Finnland/Schweden) im Novembe

Beitragvon zzz » So, 31. Jul 2022, 22:40

@MarkusD @Gudrun

Die Strecke lautet Sangis, 952 72 nach 814 93 Älvkarleby. Beide Übernachtungsstätten. ich kann natürlich beide stornieren und etwas auf der E45 buchen, aber Stockholm ist als Ziel gesetzt.

https://www.google.de/maps/dir/9750+Hon ... 013700!3e0

Die Route lautet also: 9750 Honningsvåg - Stockholm: 1705 km laut Google. 1798 km wenn ich bei Arvidsjaur die E45 verlasse, das ist erst die halbe Strecke durch Schweden und ich behalte 400 km Küste. Wenn ich bis Stockholm (Karlstad) auf der E45 fahre, dann sind es 2251 km... Ich habe die "Küste" gewählt, weil ich hoffe, dass durch das Wasser ein Wärmereservoir da ist gegen Schnee. Im Landesinneren rechne ich mit 100% schneebedeckter Straße (an der "Küste" allerdings mit durchaus großen Chancen auf brutalst möglichen Glatteis).

Strecke A: E45 (in meinem Standardfall: A7 - A70 - A43 - A3 - Wels, Linz. Wien - Heygeshalom - Mosonmagyarovar)
Strecke B: Küste (in meinem Standardfall: B243 - A38 - A14 - A4 - A17 - Prag, Brno, Bratislava - Mosonmagyarovar)

Ich kann auf Strecke A (aus dem Standardfall) die 150 km Umweg gegenüber Strecke B über die schnellere Fahrt zeitlich aufholen. Die Frage ist, ob ein Teilstück E45 trotz mindestens 90 km Umweg (je läger E45 desto mehr Umweg) "lohnt". Ich will ja an die Küste (nach Stockholm). Die Strecke ist für mich bis Stockholm allerdings reiner Transit - mir ist es also egal, wo ich fahre - es soll halt nur so schnell wie möglich vorangehen. Tempoüberschreitungen kann ich mir nur auf gerade Strecke, im hohen Norden, ohne Wald, wo der Hund und der Wolf begraben sind und dem Eisbären Gute Nacht sagen, vorstellen - aber nur eventuell, vielleicht und unter Umständen.

Die Gasflasche ist gecancelt. War eine Schnapsidee. Ich werde - wenn es zur Tour kommt (ich sage mal 60-70% Wahrscheinlich - ich fahre die Tour selbst dann, wenn sie auf Messers Schneide finanziert ist) einen normalen, kompakten Benzingenerator zu 2000 W (1600 W Dauerleistung) und dazu eine Infrarotplatte für innen (die wird keine 60°C warm an der Oberfläche, also keine Brandgefahr) und einen Reifenwärmer oder etwas Ähnliches im Motorraum.

Wahlweise nehme ich militärische Wärmebeutel ( https://www.us-army-military-shop.de/Au ... ::263.html) [habe ich schon im Auto], Kirschkernkissen mit (oder Ähnliches, z.B. Gelkissen), die ich vor Abfahrt in der Mikrowelle (oder Gelkissen im Topf) erwärme, platziere sie am Armaturenbrett und auf der Hutablage und lasse den Motor in Ruhe.

Eine professionelle Standheizung ist für 6 Tage oberhalb vom Polarkreis etwas übers Ziel hinaus geschossen, zumal ich zu Hause eine Tiefgarage habe, die komischerweise niemals wärmer als 17°C wird, und nicht kälter als 14°C, selbst wenn ich das Tor offen lasse. Die Tiefarage ist nun mal unterirdisch (LOL), und die Erde ist dann wohl doch recht konstant in der Temperatur.... Daher wäre eine Standheizung für mich völlig eine komlett gaga Anschaffung :-)
zzz
 
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Re: Norwegen (und ein bisschen Finnland/Schweden) im Novembe

Beitragvon MarkusD » So, 31. Jul 2022, 22:55

Gudrun hat geschrieben:Was sagen die Winterfahrer zu einem eigenen kleinen Kocher? Ist das praktikabel? Wenn ich an die 10 Tage in der Finnmark auf unsere Sommerreise 2019 denke, habe ich Zweifel. (Ist aber eine andere Art der Reise. Für uns ist der Weg das Ziel.) Auf jeden Fall würde ich an eine Thermoskanne denken, die man im Ferienhaus füllen kann.

Vor meiner ersten Winterreise 2004 hatte ich mir ähnliche Gedanken wie zzz bzgl. Winterreifen und „Warmwasser-Aufbereitung“ im Notfall gemacht. Ich hatte mir damals extra einen Gaskocher gekauft, plus zwei Kartuschen. Ich habe die Gerätschaften nie in meinem ganzen Leben benutzt. ;-) Ab der zweiten Fahrt hatte ich das Zeugs auch nie mehr dabei.

In dem einen konkreten Fall (Januar 2020 am Saltfjell) - in dem ich mir gerne zwischendurch ein heißes Getränk gewünscht hätte - wäre ich aber ganz bestimmt nicht auf die Idee gekommen, extra deshalb in einem heftigen Stürmchen bei -12°C aus dem Auto auszusteigen um mir dann mit dem Kocher Wasser zu erhitzen. :-)

Vllt. liegt es daran, dass ich mit Camping sonst absolut nichts am Hut habe, aber diese Geschichte mit dem Wasserkocher für einen Notfall im Winter, wenn man stundenlang an der Weiterfahrt gehindert wird, ich weiß nicht, wie praktikabel das ist. Den Kocher im Auto zu betreiben wird wohl keine Option sein, schätze ich.

Der Vorschlag mit der Thermoskanne ist natürlich wieder was ganz anderes, das ist einfach umzusetzen.

Gruß, Markus
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Re: Norwegen (und ein bisschen Finnland/Schweden) im Novembe

Beitragvon MarkusD » So, 31. Jul 2022, 23:15

zzz hat geschrieben:Ich habe die "Küste" gewählt, weil ich hoffe, dass durch das Wasser ein Wärmereservoir da ist gegen Schnee. Im Landesinneren rechne ich mit 100% schneebedeckter Straße (an der "Küste" allerdings mit durchaus großen Chancen auf brutalst möglichen Glatteis).

Die Rechnung dürfte prinzipiell aufgehen, an der Küstenstrecke ist mit extremer Kälte nicht zu rechnen. Auf dem Inlandsvägen allerdings schon. Da hatte ich Ende Januar 2019 Temperaturen unter -30°C in Puoltikasvaara. Das hatte mein Auto nicht gut vertragen und lief nur noch in einem „Notmodus“ mit max. 80km/h. Wie es da Anfang/Mitte Nov. temperaturmäßig aussieht kann ich nicht sagen. Leider liefert yr.no nur für Norwegen Daten aus der Vergangenheit.

zzz hat geschrieben:Tempoüberschreitungen kann ich mir nur auf gerade Strecke, im hohen Norden, ohne Wald, wo der Hund und der Wolf begraben sind und dem Eisbären Gute Nacht sagen, vorstellen - aber nur eventuell, vielleicht und unter Umständen.

Der Inlandsvägen verläuft in einem relativ gleichmäßigen Terrain, keine großen Steigungen, keine extreme Kurvengurkerei, man darf und kann oft 90km/h oder 100km/h fahren. Bisher hatte ich nie Wetterverhältnisse die mich zu ernsthaft deutlich niedrigeren Geschwindigkeiten gezwungen hätten, geschweige denn so etwas wie Kolonnenfahrten, das gibt es auf dem Inlandsvägen einfach nicht.

zzz hat geschrieben:Wahlweise nehme ich militärische Wärmebeutel ( https://www.us-army-military-shop.de/Au ... ::263.html) [habe ich schon im Auto], Kirschkernkissen mit (oder Ähnliches, z.B. Gelkissen), die ich vor Abfahrt in der Mikrowelle (oder Gelkissen im Topf) erwärme, platziere sie am Armaturenbrett und auf der Hutablage und lasse den Motor in Ruhe.

Ich will dir das alles nicht ausreden aber ich halte das doch für recht übertrieben. Du fährst nicht nach Sibirien. ;-) Viel wichtiger als diese technischen Hiflsmittelchen halte ich gute warme Kleidung. Bei meiner vierstündigen Wartezeit am Saltfjell hatte ich den Motor sofort am Anfang ausgeschaltet, die Karre kühlte ruck-zuck aus. Nach und nach habe ich dann warme Klamotten angezogen, ich habe nicht frieren müssen. Mit gewärmten Kirschkernkissen kommst du dagegen nicht sehr weit, wäre jetzt meine Einschätzung. :D

zzz hat geschrieben:Eine professionelle Standheizung ist für 6 Tage oberhalb vom Polarkreis etwas übers Ziel hinaus geschossen

Da ist leider was dran. Ich hatte mir mal für meinen Wagen ein Angebot machen lassen, das hätte irgendwas um die 4.500,- EUR gekostet. Zu der Zeit war es auch noch ein Leasingfahrzeug, also nicht wirklich sinnvoll.

Gruß, Markus
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Re: Norwegen (und ein bisschen Finnland/Schweden) im Novembe

Beitragvon zzz » So, 31. Jul 2022, 23:37

@MarkusD die Gasflasche wäre, um das AUTO warm zu machen! Warm trinke ichnur Kakao, alles Andere kommt kalt in den Mund :-D Das ist ein völlig unnötiger Luxusanfall von mir - das ist schon klar soweit. Ziel: Scheiben sollen bei Abfahrt nicht beschlagen - nicht mehr, und nicht weniger. Die Körperwärme erreiche ich chemisch - im Auto und auch daneben. Übrigens gibt es jetzt super Heizjacken mit USB-Anschluss. Powerbank dran und Du schwitzt stundenlang wie ein Elch.

Im November sind laut den von mir gesuchten Wetterdaten keine tiefen Temperaturen an der Küste zu erwarten. Mit -6°C dürfte ich maximal bestraft werden (Daten aus der Vergangenheit, aber jetzt werden wir langsam wärmer). Küste heißt aber auch Feuchte, Nebel, Wasser und damit Eis, Schnee und alles, was dazwischen möglich ist.

Aber was Du schreibst finde ich insgesamt beruhigend. OK, ich nehme meine Schneeketten und/oder Spikes mit, meine Wärmebeutel und wenn ich verrückt spielen will, einen Generator, IR-Platte und Heizmatte. Der Klumpatsch könnte im Fußraum Platz finden - KOMPLETT. Nachdem in Norwegen die Autoeinbrüche nicht so häufig sind wie in Russland, habe ich auch keine "Angst", Dinge außerhalb des Kofferraums zu lagern. Wenn ich das alles nicht brauche, und auch nicht den Spaten, bin ich so froh, wie ich kaum beschreiben kann.

Wenn ich die Dinge mitnehme, und sie nicht brauche, dann ist es egal. WENN ich aber die Dinge mitnehme, KÖNNEN sie in den Situationen helfen, wie ich mir vorstelle?

Warme Kleidung: ist vorhanden. Ich nehme auch stumpf meine Skisachen mit. Frau hat auch Skischachen, obwohl sie nicht Ski fährt, aber gegen Kälte (schon vorher) - ich habe ihr dazu geraten. Ihre Cintamani Parka ist allerdings auch eine Hausnummer.

Kolonnenfahren wird übrigens zum Nordkapp sein. Start ist 13:00 h. Ist schon so festgelegt von den Behörden (ab Oktober schon). Ich plane 10:30 h am Treffpunkt zu sein.
zzz
 
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Re: Norwegen (und ein bisschen Finnland/Schweden) im Novembe

Beitragvon LordOfLight » Mo, 01. Aug 2022, 7:58

Mit dem vorzeitig am Nordkap-Treffpunkt sein ist wahrscheinlich nicht so verkehrt, da es wohl verschiedene Abschnitte mit Schranken gibt, sollte man nicht zu spät da sein.
Falls Interesse besteht empfehle ich hier das Video von felixba. Dieser ist mit dem Tesla Model 3 ans Nordkap gefahren und seine Dokumentation zu der Reise ist so mit das Beste was ich bisher dazu gesehen habe. Auch wenn die Jungs noch leicht grün hinter den Ohren sind, haben sie es geschafft, eines der besten cinematischen Videos über Norwegen zu drehen, die es gibt. Habe mir den ganzen Streifen mittlerweile 3 Mal angesehen. Ein Meisterwerk.
https://www.youtube.com/watch?v=y5STYw0BnBg
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Re: Norwegen (und ein bisschen Finnland/Schweden) im Novembe

Beitragvon zzz » Mo, 01. Aug 2022, 11:14

Danke für den Link!

Kleine Kommentare:

OK - mit zwei Autos, Drohne und VERMUTLICH gesponsert (pro BEV) - solche Beiträge würde es von mir nicht geben. Die ersten 20 Minuten "passiert" auch leider nichts (außer Product Placement BEV), viel zu viel Laderei... Ich vermute auch AirBnB-Sponsoring.

Ich habe sinnvolle Unterkünfte (preislich/räumlich) komplett auf booking.com gefunden. AirBnB war mager, wirklich mager, und deutlich teurer für meine Reisezeit.

Der Film ist fast wie eine Derrick-Folge. Das "Spannende" war immer: wo ist ein Telefon?

Fazit: zu wenig Norwegen, zu viel Tesla/AirBnB...

Das bisschen Norwegen war aber wirklich gut!


Andere Frage: ich nehme an, entlang der GESAMTEN Strecke ist Mobilfunk satt - oder? Ist ja nicht Deutschland....
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Re: Norwegen (und ein bisschen Finnland/Schweden) im Novembe

Beitragvon LordOfLight » Mo, 01. Aug 2022, 11:41

@zzz
Ja da bin ich zum Teil bei dir. Wie gesagt, die sind noch en bissl jung und reden halt etwas viel und laut^^
Mir ging es da eher um die Naturaufnahmen und am Ende zeigen sie auch worauf es beim Nordkap ankommt. Die letzte Stunde dreht sich halt nur darum was man tunlichst vermeiden sollte beim Nordkap. Und gerade das fand ich sehr interessant. Es zeigt auf wie schnell das Wetter von ruhig auf komplett Krawall umschlagen kann.
Deine restlichen Punkte darf gerne jeder so sehen wie er möchte. Ich find die AirBnBs klasse, da wäre es mir auch gleich ob gesponsort oder nicht, die Jungs dürfen gerne damit Geld verdienen. Ich mag die meisten Influencer auch nicht großartig, die meinen einfach mal nur nen Schokoriegel in die Kamera halten zu müssen und zu lächeln, aber die Jungs hier haben echt sehr gute Arbeit geleistet, besonders im Zusammenhang mit der E-Mobilität.
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