Jörg-S hat geschrieben:Sie müßten aber rechtzeitig vor dem 1.7. ihre Kunden darüber informieren.
Es geht zunächst nur um ab dem 1. Juli
neu ausgestellte Girocards. Bereits vorhandene Karten mit Maestro-Co-Badging werden auch weiterhin funktionieren. Und die mit V Pay sowieso.
Mittelfristig werden sich die Banken aber sehr wohl etwas einfallen lassen müssen. Ich vermute aber stark, dass sie den bequemen Weg gehen und auf Co-Badging MasterCard Debit oder Visa Debit setzen werden.
Ansonsten: Hier bei mir in Schweden geht die Bargeldakzeptanz mindestens ebenso schnell zurück wie in Norwegen. Es gibt schon etliche Geschäfte, Restaurants, Tankstellen etc., die "kontantfritt" sind, also kein Bargeld mehr akzeptieren. Bezahlautomaten mit Münz- oder Scheinannahme sind mit der letzten Münzreform vor ein paar Jahren ausgestorben. Das gilt auch für Parkscheinautomaten, wer sein Auto kostenpflichtig irgendwo parken will, braucht entweder eine Karte oder eine App. Öffentliche Verkehrsmittel sind mit Bargeld nur noch extrem eingeschränkt nutzbar, man muss zu einer Vorverkaufsstelle, die noch Bargeld akzeptiert, pilgern, um Fahrkarten zu kaufen. Kinder haben Taschengeldkonten auf Guthabenbasis mit Bezahlkarte und App.
Wer in Schweden in öffentlichen Verkehrsmitteln ein Papierticket hat, outet sich als ausländischer Tourist.
Einheimische haben entweder Chipkarten oder Smartphone-Tickets.
Und das Ganze ist keineswegs offizielle Politik, sondern vielmehr eine "Abstimmung mit den Füßen". Ich gebe es gerne zu: Bargeldlose Bezahlungen sind inzwischen einfach so viel bequemer, dass das Bargeld, was ich zuletzt vor mehr als einem Jahr mal aus einem Automaten geleiert habe, langsam im Portemonnaie vor sich hin vergammelt.
Hier bei mir in Uppsala hat es noch lange Zeit ein "Widerstandsnest" gegeben, einen Schuster mitten im Zentrum, der nur Bargeld angenommen hat. Aber auch der akzeptiert inzwischen Bezahlung mit Swish, dem schwedischen Gegenstück zum norwegischen Vipps.
MfG
Gerhard
Früher war (fast) alles schlimmer.