Kinderfreundlichkeit???

Norwegenbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen

Re: Kinderfreundlichkeit???

Beitragvon Kerstin i Norge » Do, 08. Sep 2005, 9:54

aber laut den letzten Preisinfos die wir bekommen haben, kann man zwischen 100.00-150.000 kr bei einer Adoption rechnen (was wir auch von genügend Eltern gehört haben, die adoptiert haben)....da müssen wir trotzdem noch sparen.

lg

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Re: Kinderfreundlichkeit???

Beitragvon Heli » Do, 08. Sep 2005, 11:15

Kerstin i Norge hat geschrieben: 100.00-150.000 kr
Das ist aber ganz schön happig, wenn man bedenkt, daß die leiblichen Eltern oftmals (per Gesetzt) nichts von diesem Geld bekommen (dürfen) - also faktisch der ganze Betrag für die "Vermittlung" draufgeht.

Gibt im übrigen im Spiegel einen interessanten Artikel über die Kinderlosigkeit bei Akademikerinnen. Mit dem Ergebinis
In keinem anderen europäischen Land bleiben so viele Frauen kinderlos wie in der Bundesrepublik.

Ich denke, daß die Demographie in Deutschland eines der größten Probleme ist, wobei sich die Politik kein bißchen darum kümmert. Dabei sind die Prognosen ja recht sicher, da uns faktisch heute schon die Eltern fehlen, die in den 70ern nicht geboren wurden. Das Problem geht jetzt daher in die 2te Generation. Ist also im Laufe der nächsten 25-30 Lahre nicht mehr korregierbar.

Viele Grüße aus Larvik!
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Re: Kinderfreundlichkeit???

Beitragvon Julia » Do, 08. Sep 2005, 11:37

Kerstin i Norge hat geschrieben:aber laut den letzten Preisinfos die wir bekommen haben, kann man zwischen 100.00-150.000 kr bei einer Adoption rechnen


Das ist nicht ganz korrekt. Je nach Vermittlungsbüro kostet eine Adoption ca. 70.000 kr, davon kannst Du den staatlichen Zuschuss von 33.000,- abziehen (den Du allerdings erst nach Übernahme des Kindes zurückbekommst) -> 40.000 kr. Dazu kommt dann halt noch die Reise, um das Kind zu holen, und je nach Geberland variiert das natürlich, weil nicht nur die Flugtickts, sondern auch der Aufenthalt im Land jeweils unterschiedlich lange und teuer ist. Wenn Du da - sehr grosszügig! - mit 50.000 rechnest, bist Du bei 90.000 kr total. 150.000 ist also ziemlich hoch gegriffen! Wer weiss, was die da vor Ort alles ausgegeben haben :shock:...
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Re: Kinderfreundlichkeit???

Beitragvon Julia » Do, 08. Sep 2005, 11:42

Heli hat geschrieben:Das ist aber ganz schön happig, wenn man bedenkt, daß die leiblichen Eltern oftmals (per Gesetzt) nichts von diesem Geld bekommen (dürfen) - also faktisch der ganze Betrag für die "Vermittlung" draufgeht.

Das stimmt so auch wieder nicht. Die Vermittlungsbüros müssen einen Teil davon an die Geberländer abführen, denn die haben ja auch Personal- und Sachbearbeitungskosten dadurch.

Ausserdem unterstützen die Vermittlungsbüros verschiedene Kinderheime und andere Projekte in den Geberländern, so dass ein Teil des Geldes sehr wohl vor Ort landet und den Kindern und Eltern dort zu Gute kommt.

Ausserdem - wie willst Du den leiblichen Eltern dafür etwas zukommen lassen? Im Fall China z.B. sind die leiblichen Eltern so gut wie nie bekannt, da alles Findelkinder sind. Und es ist ohnehin besser, Kinderheime zu unterstützen als erwachsene Einzelpersonen. Es soll ja auch kein finanzieller Anreiz da sein, sein Kind wegzuadoptieren! Das wäre ja reiner Menschenhandel :shock:!!! (Habe von solchen Fällen u.a. in Südostasien gehört, aber das betrifft dann meistens private Adoptionen, keine offiziell vermittelten, und ist ein GROSSES Problem!!!)
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Re: Kinderfreundlichkeit???

Beitragvon Heli » Do, 08. Sep 2005, 11:53

Julia hat geschrieben: Das stimmt so auch wieder nicht. Die Vermittlungsbüros müssen einen Teil davon an die Geberländer abführen, denn die haben ja auch Personal- und Sachbearbeitungskosten dadurch.

Ausserdem unterstützen die Vermittlungsbüros verschiedene Kinderheime und andere Projekte in den Geberländern, so dass ein Teil des Geldes sehr wohl vor Ort landet und den Kindern und Eltern dort zu Gute kommt.
Dir ist aber aufgefallen, daß Du Dich selbst widersprichst? Personal- und Sachbearbeitungskosten, verschiedene Kinderheime,.. das sind alles nicht die Familien aus den die Kinder stammen.

Vielleicht denkt ihr etwas zu europäisch. Meistens sind die Familien die Kinder zur Adoption freigeben einfach nicht mehr in der Lage das 5te,6te oder 8te Kind zu versorgen. Die Alternative der Adoption wäre ein sicherer Hungertod. Da hilft es wenig, wenn irgendwelche Personlavermittlungssachkostenunternehmen ihre Kosten decken oder ein (nicht existierendes) Kinderheim (Hallo? 3te Welt - Kinderheime????) unterstützt wird. Hilfe vor Ort bei den Familien wäre angebracht. Peruanische Gesetzte z.B. verbieten jeglichen Geldtransfer zw. Adoptiveltern und leiblichgen Eltern (soll Menschenhandel unterbinden).

Findige leute lassen dann den leiblichen Eltern eine Palette Ziegel anliefern. Ist ja kein Geld...

Grüße aus Larvik!
Heli
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Re: Kinderfreundlichkeit???

Beitragvon Julia » Do, 08. Sep 2005, 12:02

Meine Güte, hast Du'ne Ahnung, Heli. Ihc habe ja schon gesagt, dass die meisten Geberländer nicht unbedingt 3.-Welt-Länder sind, und aus den südamerikanischen, afrikanischen und asiatischen Geberländern kommen alle Kinder bei norwegischen Auslandsadoptionen entweder aus Kinderheimen oder Pflegefamilien.

Das Chinese Center of Adoption Affairs z.B. ist eine staatliche Non-Profit-Institution. Trotzdem müssen die Angestellten, die die 10tausende von Gesuchen (vornehmlich aus den USA und Europa) jedes Jahr bearbeiten, irgendwie bezahlt werden.

In China ist das Verlassen (Aussetzen) eines Kindes bei höchsten Strafen verboten. Durch die (immer noch ziemlich strenge) Ein-Kind-Politik jedoch sehen viele Eltern schlicht keine andere Wahl, denn es ist immer noch besser, zu hoffen, dass das Kind eine Adoptivfamilie finden wird, als sich einer Zwangsabtreibung zu unterziehen, nicht wahr? Demzufolge werden jedes Jahr über 10.000 verlassen vorgefundene Kinder nach sorgfältigsten, aber so gut wie immer vergeblichen Versuchen, die leiblichen Eltern zu finden, zuerst in Kinderheimen und Pflegefamilien untergebracht und anschliessend ins Ausland wegadoptiert. In China gibt es tausende von Kinderheimen, und zumindest hunderte arbeiten mit den Adotionsbehörden zusammen.

Ausserdem, schon mal was von Kinderdörfern gehört? Komisch, die gibt es irgendwie VOR ALLEM in der 3. Welt... Schul- und Trinkwasserprojekte werden übrigens ebenfalls unterstützt.

Und noch mal für den Fall Norwegen: weit über 50% der Adoptivkinder kommen aus China ([edit] Peru steht für vielleicht gerade mal 3% aller Auslandsadoptionen (wenn's hoch kommt), was die Representativität Deines Beispiels ja schon deutlich macht, und auch nicht alle Fälle laufen so ab wie beschrieben [/edit]).

Und noch was: aus Norwegen kannst Du überhaupt NUR über eine anerkannte Vermittlungsstelle gehen und nur aus anerkannten Ländern über lokale, staatlich anerkannte, Oragnisationen oder Behörden adoptieren (es sei denn Du hast besondere Verbindungen zu einem Land und kannst dort nachweislich eine legale Adoption durchführen. Die Anerkennungsprozesse sind in solchen Fällen aber noch viel strenger). Solche Fälle wie von Dir da angesprochen, landen jedenfalls nicht in Norwegen.
Zuletzt geändert von Julia am Do, 08. Sep 2005, 12:37, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Kinderfreundlichkeit???

Beitragvon Julia » Do, 08. Sep 2005, 12:11

Zur weiteren Recherche empfehle ich folgende Links:

http://www.adopsjonsforum.no
http://www.verdensbarn.no
http://www.inoradopt.no
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Re: Kinderfreundlichkeit???

Beitragvon Kerstin i Norge » Do, 08. Sep 2005, 12:54

@Julia

sie haben nix besonders vor Ort ausgegeben. Die preisliche Info, dass man bei einer Adoption zwischen 100.000-150.000 Kronen rechnen kann, kam übrigens nicht nur als Aussage von Leuten, die adoptiert haben, sondern auch von einer offiziellen Broschüre, die ich mal im Wartezimmer in der Legevakt in Kristiansand gefunden habe. Es gibt auch genügend Fälle, wo nicht nur eine Reise ins Land verlangt wird. Z.B. einer unserer Kunden wollte mit seiner Frau ein Kind aus Rumänien adoptieren. Sie mussten 3 mal dorthin reisen, mussten teilweise fast nen Monat pro Aufenthalt rechnen und zu guter Letzt musste er mit einigen Scheinen unter den Tresen nachhelfen, damit die Ämter endlich die Papiere abstempelten. Und er hat von einigen in der selben Situation erfahren. Aber so ist das nunmal. Schwarze Schafe, die solche Situationen ausnutzen, gibt es halt überall.

Was bei uns in der Sache passiert, wird sich in den nächsten 2 Jahren entscheiden, dann sehen wir weiter.

lg

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Re: Kinderfreundlichkeit???

Beitragvon Julia » Do, 08. Sep 2005, 13:05

Europäische Adoptivländer sind diesbez. vielleicht sogar die teuersten (mit mehrfacher mehrwöchiger Reise etc., wie Du schreibst). Aber es gibt günstigere Länder! Lykke til :D!
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Re: Kinderfreundlichkeit???

Beitragvon Kerstin i Norge » Do, 08. Sep 2005, 13:21

Vielen Dank Julia


Uns ist es schnurzpiepegal, wo das Kind herkommen würde, es könnte auch gepunktet und gestreift sein...das wäre uns auch egal. Naja, wir werden sehen. :lol:

lg

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