Volles Vertrauen in den Wähler?

Norwegenbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen

Volles Vertrauen in den Wähler?

Beitragvon snowstorm » Mo, 12. Sep 2005, 20:28

Man sollte es echt nicht für möglich halten, aber anscheinend hat Norwegen doch was Bananendemokratie-Mässiges. Da haben ausländische Wahlbeobachter doch schockiert feststellen müssen, dass man es an einigen Orten mit dem Wahlprozedere nicht so genau nimmt. Man bekommt hier auch seine Wahlkarte und mit der zieht man los und macht dann im Wahllokal sein Kreuzchen, nachdem man seinen Pass oder sonstige ID präsentiert hat. Eigentlich, aber nicht überall. Es gibt Stellen, da braucht man die Wahlkarte nicht und ausweisen muss man sich auch nicht. Auf Vertrauensbasis, das passt mancherorts anscheinend. Ui ui ui.

http://www.vg.no/pub/vgart.hbs?artid=290030

http://www.nrk.no/nyheter/innenriks/val ... 46882.html

Mache mir so meine Gedanken.
Gruss Patricia
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Re: Volles Vertrauen in den Wähler?

Beitragvon Pedro » Mo, 12. Sep 2005, 20:37

Jetzt übertreibst du aber.
Die fleissigen Helferlein in den Wallokalen sind verpflichtet die Identität derer zu überprüfen, die sie nicht kennen. Soviel dazu.
Die Aussage eines OSSE Mitglieds, man könne sich ja ganz viele Wahlzettel als Souvenier mitnehmen,.. ja und? Wo ist da der Pfusch? Sollen sie doch, es sind auf jeden Fall genügend da.
So lange es nicht um ein paar ungezählte Stimmen wie in Florida geht, bin ich völligstens beruhigt.
Gruss vom Pedro. der gerne nicht Bundevik gewählt hat. :D
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Re: Volles Vertrauen in den Wähler?

Beitragvon Alsterix » Mo, 12. Sep 2005, 21:01

Naja, entsprechende Kritik kommt ja auch aus Norge selber, nicht nur von internationalen Wahlbeobachtern. Alleine schon weil womöglich knappe Ergebnisse auch mit solchen Begründungen angefochten werden können sollte man sich da wohl wirklich in Zukunft mehr um Sicherheit kümmern.
Es mag zwar der norwegischen Mentalität entsprechen bis zum Beweis des Gegenteils erstmal Vertrauen entgegen zu bringen - zeitgemäß ist es sicher leider nicht mehr.
Trotzdem scheint es ja auf das prognostizierte Ergebnis hinauszulaufen und man darf sich wohl auf eine neue Regierung einstellen :wink: .


alsterix (dessen noch nicht wahlberechtigte Stimme offenbar auch nicht nötig war :) )
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Re: Volles Vertrauen in den Wähler?

Beitragvon tomboll » Mo, 12. Sep 2005, 21:29

Das ist hier in Deutschland nicht viel anders. Jedenfalls in meinem Wahllokal reichte es in den letzten Jahren immer die Wahlbenachrichtigung vorzulegen und schon durfte man an den Wahlcomputer. Und ich bin bei den Wahlhelfern nicht persönlich bekannt.
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Re: Volles Vertrauen in den Wähler?

Beitragvon Alsterix » Mo, 12. Sep 2005, 21:38

Das ist im Prinzip auch korrekt so, wenn jemand keinen Personalausweis mithat genügt in D die Wahlbenachrichtigungskarte. Eben die aber muß da sein und ein entsprechender Eintrag im Wählerverzeichnis gemacht werden, so erinnere ich das jedenfalls aus früheren Zeiten als Wahlhelfer. Notfalls kann man auch auf die Benachrichtigungskarte verzichten, dann gehts aber nur mit hinreichenden Ausweispapieren und das wird im Verzeichnis eingetragen daß die Benachrichtigungskarte fehlt...


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Re: Volles Vertrauen in den Wähler?

Beitragvon oter » Mo, 12. Sep 2005, 21:42

Alsterix hat geschrieben:Das ist im Prinzip auch korrekt so, wenn jemand keinen Personalausweis mithat genügt in D die Wahlbenachrichtigungskarte. Eben die aber muß da sein und ein entsprechender Eintrag im Wählerverzeichnis gemacht werden, so erinnere ich das jedenfalls aus früheren Zeiten als Wahlhelfer. Notfalls kann man auch auf die Benachrichtigungskarte verzichten, dann gehts aber nur mit hinreichenden Ausweispapieren und das wird im Verzeichnis eingetragen daß die Benachrichtigungskarte fehlt...


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Als noch aktueller Wahlhelfer kann ich die beschriebene Praxis genau so bestätigen.
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Re: Volles Vertrauen in den Wähler?

Beitragvon snowstorm » Di, 13. Sep 2005, 9:00

Pedro hat geschrieben:Jetzt übertreibst du aber.
Die fleissigen Helferlein in den Wallokalen sind verpflichtet die Identität derer zu überprüfen, die sie nicht kennen. Soviel dazu


Tja, das haben sie aber nicht! Bei mir hat in D noch nie nur die Wahlkarte ausgereicht. Ich musste mich immer ausweisen. Und das ist auch richtig so. Mag ja sein, dass die Stimmzettel nur als Souvenir gut waren, aber wer weiss ob nicht einige dieser Souvenire in der Urne gelandet sind (sein könnten reicht schon).

Und eben die Identitätsprüfung ist ja teilweise unterlassen worden, das finde ich schon ein starkes Stück. Ich finde diese Schlamperei keineswegs unwichtig, schade eigentlich, dass du es so nonchalent abtust.

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Re: Volles Vertrauen in den Wähler?

Beitragvon Heli » Di, 13. Sep 2005, 11:40

Ich bitte euch,

da in Norwegen die politische Ausrichtung nicht so geheimhgehalten wird wie in Deutschland, ist es ja ohnehin bekannt wer wen wählt. Insofern könnte man sich in ländlichen Gebieten das Prozedere auch sparen und gleich den Pastor fragen...

Das soll aber nicht "Bananerepublik" heißen sondern, um es in desn Worten eines georgianischen Wahlbeobachters zusagen, "ein sehr hohes Niveau der Domokratie".

Viele Grüße aus Larvik!
Heli
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