Es liegt mir absolut fern ausgerechnet dieses deutsche 4-Buchstaben-Druckerzeugnis zu verteidigen

, dummerweise gibt es aber für den besagten Artikel jener deutschen Zeitung einen sehr bitteren Hintergrund und den sollte man dazu vielleicht auch kennen.
Fakt ist nämlich daß der norwegische Norsk-Hydro-Konzern offensichtlich als der Hauptverantwortliche für die Schliessung der Hamburger-Aluminium-Werke HAW in Hamburg anzusehen ist. Nach etlichen Wochen an Verhandlungen und sogar ausgereiften konkreten Kaufangeboten für das Werk haben die Besitzer (und darunter ist Norsk Hydro tonangebend) sich gegen den Verkauf und für die Schliessung entschieden. Damit sind zum Jahresende zunächstmal etwa 450 Mitarbeiter der HAW in Hamburg arbeitslos und der einzige verbleibende Werksteil ist nun wohl auch in Frage gestellt.
Selbstverständlich rechtfertigt das nicht blödsinnige Anti-Norwegen-Artikel in diesem deutschen VG-Verschnitt

.
Die auslösende Sache selber aber ist bis weit in konservativste Kreise in Politik und Wirtschaft in Deutschland wohl ziemlich unumstritten :
Im schönsten Zusammenwirken machen der schwedische Vattenfall-Konzern (der vor Jahren die Hamburgischen Electricitätswerke übernommen hat) und die drei ausländischen Eigner der HAW das Werk in Hamburg platt obwohl da bislang keineswegs rote Zahlen geschrieben werden und es eben sogar Interessenten für eine Übernahme gibt. Die Energielieferanten HEW/Vattenfall haben es geschafft gemeinsam mit den ganz wenigen anderen großen Stromproduzenten in der Art eines Oligopols einen saftigen Mondpreis für ihre Stromlieferungen durchzudrücken - der schmälert den (gleichwohl immer noch vorhandenen) Gewinn der HAW und Norsk Hydro zieht daraus die Konsequenz das Werk platt zu machen - wobei man eben auch nicht an einen Wettbewerber verkauft, damit würde man nämlich die eigene Marktposition unter den Aluminiumproduzenten ein klein wenig mindern...
Ich spare mir eigene weitere Kommentare dazu und verweise auf das Hamburger Abendblatt :
http://www.abendblatt.de/daten/2005/10/24/495607.html
http://www.abendblatt.de/daten/2005/10/22/495165.html
http://www.abendblatt.de/daten/2005/10/22/494970.html
http://www.abendblatt.de/daten/2005/10/22/494969.html
Selbstverständlich hat das nichts mit Norwegen an sich zu tun, umso mehr aber mit der Geschäftspolitik der Norsk Hydro und das ist in dem Fall ganz sicher kein Ruhmesblatt für norwegische Unternehmen im Ausland.
alsterix