Heiraten in Norwegen

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Re: Heiraten in Norwegen

Beitragvon muheijo » Mo, 27. Feb 2006, 15:27

lord-helmchen hat geschrieben:Ich sehe schon, dass es nicht unbedingt auf Verständnis stößt in einem Bunad zu heiraten.


ich denke, dazu können wir uns kein urteil erlauben, solange wir eure motivation und hintergründe nicht kennen.

solange ihr keine norwegischen fähnchen am hochzeitsauto habt....
:wink:

gruß, muheijo
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Re: Heiraten in Norwegen

Beitragvon hobbitmädchen » Mo, 27. Feb 2006, 16:53

lord-helmchen hat geschrieben:Ich sehe schon, dass es nicht unbedingt auf Verständnis stößt in einem Bunad zu heiraten.


naja, ich hab das schonmal mitbekommen, dass eine österreicherin am 17. mai ein bunad getragen hat und das nicht bei allen norwegern so gut angekommen ist. aber auch diejenige, die ihr das bunad geliehen hatte, wurde etwas schief angeguckt. denn viele würden ihr bunad nie in andre hände geben.

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Re: Heiraten in Norwegen

Beitragvon snowstorm » Mo, 27. Feb 2006, 17:07

Recht oder nicht recht. Das muss nun wirklich jeder selber wissen.

Bloss hat die bunad eine Bedeutung, für die meisten Norweger ist es nicht nur ein schönes Kleidungsstück. Ich käme mir als Tourist irgendwie seltsam vor. Könnte mir auch nicht vorstellen im Schwarzwald mit diesem Bollenhut zu heiraten, nur weil mir diese Tracht gefällt.

Dass die Norweger pikiert sein könnten, naja, es werden wohl nicht so viele anwesend sein, die daran Anstoss nehmen könnten.

Von den Kosten ganz abgesehen, so eine bunad ist im Sommer reichlich warm und ich wollte nicht gerade den ganzen Abend lang damit tanzen müssen.

Gruss Patricia
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Re: Heiraten in Norwegen

Beitragvon trolljenta » Mo, 27. Feb 2006, 17:31

hobbitmädchen hat geschrieben:
lord-helmchen hat geschrieben:Ich sehe schon, dass es nicht unbedingt auf Verständnis stößt in einem Bunad zu heiraten.


naja, ich hab das schonmal mitbekommen, dass eine österreicherin am 17. mai ein bunad getragen hat und das nicht bei allen norwegern so gut angekommen ist. aber auch diejenige, die ihr das bunad geliehen hatte, wurde etwas schief angeguckt. denn viele würden ihr bunad nie in andre hände geben.

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das kann ich so aus meiner Erfahrung nicht bestätigen. Ich selbst habe Bunad und da wurde von Seiten der Norweger aus bisher durch die Bank positiv drauf reagiert und die Leute finden es toll das ich eine Bunad habe und an den entsprechenden Feiertagen auch trage.

Ich weiss, dass hier im Forum noch ein paar andere Deutsche unterwegs sind die in Norge leben und Bunad tragen (Julia, Kerstin...) und die haben wenn ich mich richtig erinnere ähnlich positve Erfahrungen gemacht wie ich.

Wobei ich nicht weiss ob es vieleicht einen Unterschied macht ob man eben hier lebt oder nur Tourist ist. Ich jedenfalls bin deswegen noch nie schief angeschaut worden. Dabei hab ich letztes Jahr für meine Bunad auch noch ein neues bringeduk machen lassen und war dazu in der Bunadschneiderei des Valdres Folkemuseums wo der Hauptsitz vom Bunadrad sitzt und selbst dort fanden es alle toll das ich diese Bunad trage.

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Re: Heiraten in Norwegen

Beitragvon hobbitmädchen » Mo, 27. Feb 2006, 17:42

ich glaube, es ist eben auch ein unterschied, ob du dir selber ein bunad zulegst oder dir nur eins ausleihst.
wenn du dir selber eins kaufst, sehen die anderen, wie sehr du dich mit ihrer gegend indentifizierst. bist du dagegen nur kurz da, trägst das ding, nur um sowas mal getragen zu haben, dann kann ich durchaus verstehen, dass man das nicht so gerne sieht.
ich denke, dass genau da der unterschied liegt, weswegen ich eine andre erfahrung gemacht hab als du oder die anderen.

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Re: Heiraten in Norwegen

Beitragvon trolljenta » Mo, 27. Feb 2006, 19:49

das mag wohl sein, ich kann es nicht beurteilen wie darauf reagiert wird wenn Touristen Bunad tragen.
Ich kønnte mir für mich ohne weiteres auch vorstellen in meiner Bunad zu heiraten, spare ich mir das Geld für das teure Brautkleid. 8)

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Re: Heiraten in Norwegen

Beitragvon Kerstin i Norge » Di, 28. Feb 2006, 9:43

Streicht mal den Gedanken, dass die Tracht = Drakt ist.

Also eine Bunad ist das, was man in Deutschland eine Tracht nennt. Es gibt Regeln, Traditionen etc., die an die unterschiedlichen Kleider/Anzüge gebunden sind. Und da wird es dann auch eigentlich sehr ernst gesehen, wie die Tracht/Bunad getragen wird. Da kann man nicht mal so eben sich bisschen Stoff kaufen und munter drauf los nähen. Wenn man das macht, hat man nen Abklatsch, aber keine Original-Bunad.

eine Folkedrakt hingegen ist Bunad inspiriert, aber sie unterliegt oft nicht den strengen Regeln. Man kann z.B. in Katalogen wie Spar-Kjøp unterschiedliche "Folkedrakt" kaufen. Das ist wie ein Dirndl, das man in Deutschland im Katalog kauft. Es sieht süss aus, hat aber nix mit den originalen Trachten aus den unterschiedlichen Dörfern zu tun.

Um die Ernsthaftigkeit in Sachen Bunad mal zu erklären : Als Königin Sonja zu einer Veranstaltung Bunad und dunkle Sonnenbrille trug, wurde das vom Bunadrad und vielen anderen negativ angesehen.

Ich wollte eigentlich auch in meiner Bunad heiraten, aber da wir bei unseren Vorbereitungen die Kirche etc wechselten (organisatorische Probleme), wollte ich unter die ersten Vorbereitungen nen Strich setzen. So hab ich dann via Ebay ein Brautkleid ersteigert. *grins*

lg

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Re: Heiraten in Norwegen

Beitragvon Kerstin i Norge » Di, 28. Feb 2006, 9:48

Also für 10.000 kr kriegt man kaum eine Tracht gekauft. Bei den meisten Trachten darf man ab 20.000 kr aufwärts rechnen. Wenn ich vor 3 Jahren in Tracht geheiratet hätte, aber zusätzlich gerne die Brautausstattung geliehen !!! hätte, wäre das nochmal auf ca. 5000 kr für mich gekommen, mein Mann hätte eine Bräutigamausstattung für 3000 kr leihen können.
lg

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Re: Heiraten in Norwegen

Beitragvon Kerstin i Norge » Di, 28. Feb 2006, 11:50

Was Ihr auf jeden Fall braucht, egal in welcher Kleidung, sind Ehefähigkeitszeugnisse. Diese sind auch nur ein 1/2 Jahr gültig, daher sollte man das von der Planung her mit berücksichtigen.
Und dann müsst Ihr eben das betreffende Kirkekontor kontraktieren. Ach ja, in Norwegen spricht der Pfarrer rechtskräftige Ehen aus. Da von einer Stabskirche gesprochen wurde, scheint Ihr jedenfalls eine kirchliche Trauung zu planen.

lg

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Re: Heiraten in Norwegen

Beitragvon lord-helmchen » Di, 28. Feb 2006, 12:13

vielen dank für die hinweise mit den papieren.
ich habe durch freunde, die im letzten jahr in norwegen geheiratet haben schon eine genaue liste und auch die entsprechenden adressen bekommen.
wir waren durch diese frage sehr erstaunt wie unterschiedlich die auffassungen sind, wenn jemand auf die idee kommt in einem bunad zu heiraten.
es war für uns sehr wichtig dieses zu erfahren, denn eins ist gewiss, wir wollen in keinem fall einem norweger zu nahe treten und ihnen das gefühl geben, wir würden eine bunad und deren bedeutung nicht respektieren.
wir haben ja noch über 1 jahr zeit und können uns überlegen was wir tragen werden.
ein bunad wird es nun wohl doch nicht werden.
Gruß Helma
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Re: Heiraten in Norwegen

Beitragvon Kerstin i Norge » Di, 28. Feb 2006, 12:25

wenn Ihr im WWW mal nach Spar-Kjøp sucht, findet Ihr dort u.a. auch ein paar Folkedrakt-Angebote für Herren und Damen. Das sind dann trachteninspirierte Kleidungsstücke, die a. nicht so teuer in der Anschaffung sind, b. kann man sie dann auch mit nach Hause nehmen und bei anderen Gelegenheiten tragen und c. passen diese auch wunderbar zu einer Trauung in der Stabskirche.

Was für Touristen eine Trauung in einer Bunad schon erschweren würde - die Anschaffung. Fürs Kaufen muss man mehrmals zum abmessen etc. Aber auch beim Leihen. Es gibt keine Bunad in allen Grössen, sondern es gibt nur ein paar im jeweiligen Husfliden, die dann dementsprechend auf Mass eingenäht oder vergrössert werden. Und das es sich um Handarbeit handelt und kein "zackig maschinell"....dauert das. Und sollte das Hochzeitsdatum zufällig in den Wonnemonat Mai fallen, wo zig Hochzeiten, Konfirmationen + 17.Mai stattfinden, sehe ich da zeitmässig ziemlich schwarz.

Aber da Ihr ja schon vom Gedanken "Bunad" Abschied genommen habt...

lg

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Re: Heiraten in Norwegen

Beitragvon lord-helmchen » Di, 28. Feb 2006, 12:34

vielen dank für den hinweis mit der tracht. ich werde mir das mal in unserem urlaub in diesem jahr genauer ansehen und vieleicht finden wir ja dann auch etwas passendes.
eine geliehene bunad würde nicht in frage kommen, denn damit würde ich mich glaube ich nicht wohlfühlen.
das mit den vielen anproben hatte ich auch nicht bedacht aber danke für den hinweis.
gruß helma
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Re: Heiraten in Norwegen

Beitragvon Kerstin i Norge » Di, 28. Feb 2006, 13:15

Falls Ihr Euch mal eine Bunad kaufen wollt, müsst Ihr sowieso monatelanges Warten in Kauf nehmen. Es ist eben Handarbeit, das kostet Zeit. Und da nach Mass und nach Wünschen (gewisse Farben, Stickereien etc.) gearbeitet wird, gibt es da nix von der Stange zu kaufen.

lg

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Re: Heiraten in Norwegen

Beitragvon oter » Di, 28. Feb 2006, 13:35

Es gibt also quasi keinen besseren Grund auf die schlanke Linie zu achten als in jungen Jahren eine Bunad für 20.000 Kr zu kaufen :).
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SV: Heiraten in Norwegen

Beitragvon Kai-Erik » Di, 28. Feb 2006, 14:03

Es sei denn, man kann selbst nach 20 Jahren ohne Probleme die
Hose anziehen. :lol:

Jedenfalls trotz Kuchen & Co. hab ich damit keine Probleme. :wink:

In Norge werden auch Hochzeiten in Kirchen für
*Touristen* organisiert. Dann spricht der Pfarrer auch deutsch.

Und gegen einer Tracht würde nicht dagegen sprechen.
Aber auch da kann man sich vorher mit der Kirche abklären.

Egal wie, viel Spass dabei.

Hilsen

Kai-Erik
Det er meget nedslående å leve i en tid da det er lettere
å sprenge et atom enn en fordom.
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