Schiffbruch vor fedje; ølverseuchung

Norwegenbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen

Re: Schiffbruch vor fedje; ølverseuchung

Beitragvon Frøken Ur » So, 14. Jan 2007, 22:31

Hallo,
am zweiten Tag nun waren die Umweltministerin und der Fischereiminister da, ausser nichtssagendem Geschwaetz war es das auch. In der Nacht war ein heftiger Orkan los ueber der Insel, Windstaerke zwischen 40 und 45 m/s, und das meiste Oel ist nun reingespuelt. Die andere Haelfte der Server steckt weiterhin vor Hellisoy Fyr im Meeresgrund und es leckt und leckt und leckt, das ganze restliche Oel laeuft munter weiter aus.

Die einzigsten, die noch aktiv etwas gegen die Verschmutzung unternehmen, sind einige Mitglieder eines Tauchclubs aus Bergen, die selbst bei eisigem Wind noch haufenweise Saecke mit Zugol auf das am Strand angesammelte Oel kippen. Von professioneller Hilfe auch heute keine Spur. Dazu kommt noch, dass die Herrschaften vom kystverket die Hilfe aus Mongstad und den Oelgesellschaften abgelehnt haben, "alles im Griff".

Die Schiffe vom kystverket patrouillieren reihenweise rund um die Insel, um zu sehen und zu messen, wie weit alles verschmutzt ist. Von Hilfe keine Spur. Naja, ein oder zwei Schiffe des kystverket legen ein paar uralte lenser aus, die sowieso keinen Nutzen haben, das ist alles. Es stinkt weiterhin nach Diesel wie in einer Autowerkstatt, und die Straende sind mittlerweile auch von der Suedseite her verseucht.

Mache sich jeder selber seine Gedanken. :kopfmauer:

EDIT: und wer hier noch denkt: alles nicht so schlimm, haette tatsaechlich 400.000 Tonnen sein koennen (solche Geschosse fahren da oft genug durch!), der hat zwar Recht, sollte aber erst mal sehen, wie gross das Ausmass der 650 Tonnen ist. Es ist die Pest!
Frøken Ur
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Re: Schiffbruch vor fedje; ølverseuchung

Beitragvon schwarzerangler » So, 14. Jan 2007, 23:32

@rosi

Hallo Rosi,

was ich meinte, und offenbar nicht eindeutig genug rübergebracht
habe, war, dass bei einem Tankerunglück die ganze Region, Dutzende,
wenn nicht sogar Hunderte von Kilometer auf Jahre hinaus verwüstet
wird.

Auch habe ich mit keinem Wort so etwas geschrieben wie
"Stellt euch nicht so an, es hätte ja auch noch schlimmer kommen können."
So´nen Spruch kannst Du Dir echt klemmen, auch wenn
Dir die Katastrophe anscheinend persönlich sehr nahe geht.

Grüsse aus Südhessen
Markus
Zuletzt geändert von schwarzerangler am So, 14. Jan 2007, 23:39, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Schiffbruch vor fedje; ølverseuchung

Beitragvon rosi » Mo, 15. Jan 2007, 19:29

schwarzerangler hat geschrieben:@rosi

was ich meinte, und offenbar nicht eindeutig genug rübergebracht
habe, war, dass bei einem Tankerunglück die ganze Region, Dutzende,
wenn nicht sogar Hunderte von Kilometer auf Jahre hinaus verwüstet
wird.


Und jetzt? Sicher, es hätte auch noch schlimmer kommen können.
Was ich lediglich sagen will ist, daß diese Katastrophe für die Inselbevölkerung eine extreme Katastrophe ist. Auch wenn nicht gleich die ganze Region usw. verseucht ist. Für die Küste der kleinen Insel hat es offenbar gereicht und das ist das, was für die Bewohner zählt. Ob das nun ein paar Tonnen mehr oder weniger sind, ist doch völlig egal. Sie leben hier und jetzt und sind jetzt um einiges beraubt worden, durch dieses Schiffsunglück. Wo fängt also eine extreme Katastrophe an und wo hört eine kleine Tragödie auf?
Außerdem scheint ja nun nicht nur die Insel vom Öl betroffen zu sein.

schwarzerangler hat geschrieben:Auch habe ich mit keinem Wort so etwas geschrieben wie
"Stellt euch nicht so an, es hätte ja auch noch schlimmer kommen können."


Stimmt, hab ich so interpretiert. :oops:

Liebe Grüße
rosi
rosi
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Re: Schiffbruch vor fedje; ølverseuchung

Beitragvon schwarzerangler » Mo, 15. Jan 2007, 21:05

Hallo Rosi,

ein Missverständnis weniger auf dieser Welt. Ich werde versuchen,
mich beim nächsten Mal weniger interpretationsfähig auszudrücken,
auch wenn nicht jedes Thema so emotionsgeladen ist wie dieses.

Viele Grüsse aus Südhessen
Markus
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Re: Schiffbruch vor fedje; ølverseuchung

Beitragvon Frøken Ur » Di, 16. Jan 2007, 21:04

Hallo,
auch jetzt ist keine direkte Hilfe von aussen zu sehen. Die zwei Schiffe des kystverket fahren immer noch in die Engen (Sildevågen, Flundrevågen) und saugen ab und an Oel ab, aber es leckt immer mehr aus dem immer noch nicht geborgenen halben Teil der Server, der weiterhin auf Grund direkt vor Hellisøy Fyr liegt.

Jetzt sind noch einige Helfer von ausserhalb angereist, die sich um die Seevoegel kuemmern, die von der Verschmutzung betroffen sind, z.B. mit Einmal-Blasenkatheter als Magensonde. Professionelle Hilfe ist wohl nicht (mehr) zu erwarten. :puppydogeyes:
Momentan ist es halbwegs Windstille, der naechste Sturm wartet aber schon.

Das Oel hat sich mittlerweile runter bis nach Radøy verbreitet, Austrheim ist auch schon verseucht. In Lindås/Meland bekommen sie langsam schon kalte Fuesse. Die Natur muss wohl selbst fertig werden mit dem ganzen Dreck, der umhertreibt, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Oel das Trinkwasser-Depot und die Badegelegenheiten erreicht.
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