Hauskauf in Norwegen

Norwegenbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen

Hauskauf in Norwegen

Beitragvon wuppertaler » So, 21. Dez 2008, 22:51

Hallo,

ich habe zwar mal die Suchfunktion beauftragt aber nicht so wirklich das gefunden, was ich wissen möchte.
Ich bin jetzt diverse male auf Svalbard und im Mainland gewesen und irgendwie packt mich Norwegen immer mehr.
Dies Jahr war ich allein 3 mal dort.
Mit dem starken Euro habe ich nun gelernt, dass ein Immobilienkauf doch sehr erschwinglich geworden ist.
Was ich aber noch nicht gefunden habe, sind Informationen zum Hauskauf als nicht residenter Deutscher, der nur
gerne immer mal wieder dorthin kommt.

Nun habe ich auf einigen Webseiten ein paar sehr interessante Objekte gefunden und es juckt mir in den Fingern.

Kann mir denn jemand vielleicht sagen, was man so beachten muss, bei einem Hauskauf als non-resident?
Das sind so grundsätzliche Fragen, wie zum Beispiel das anmelden von Strom, Wasser, lokale/kommunale Steuern, kommunale Abgaben wie zB Müllentsorgung etc.
Wie funktioniert ein Hauskauf in Norwegen? Ist das so wie in Deutschland, also zum Notar und der trägt alles ins Grundbuch ein?
Und was gibt es sonst so zu beachten?

Danke schonmal vorab für ein paar qualifizierte Informationen!

Gruss aus Wuppertal!

Edit: Ich orientiere mich so weit als möglich in den Norden, Trondheim wäre so etwa die südliche Grenze für mich für ein Haus.

Bild
Longyearbyen, Silvester 2007/2008
wuppertaler
 
Beiträge: 6
Registriert: So, 21. Dez 2008, 22:25

Re: Hauskauf in Norwegen

Beitragvon KlaJac » Mo, 22. Dez 2008, 9:41

Hallo,
ich kann Dir nur meine Erfahrung sagen:
Du brauchst eine D-Nummer, die Du auch bekommen kannst, wenn Du nicht im Land wohnst.
Der Kauf wird üblicherweise über einen Makler eingeleitet und abgewickelt, er übernimmt in dem Fall auch den
Job eines Notars, d.h. Du musst "nur" zum Makler und ein paar Papiere unterschreiben.
Schwieriger dürfte es schon werden, wenn Du nicht die gesamte Summe aus D transferieren kannst.
Als Nicht-Ansässiger in den heutigen Zeiten ist eine Kreditzuteilung m.E. sehr unwahrscheinlich.
Strom, Wasser usw. kannst Du mit den Übergabepapieren (Vordrucke gibt es beim Makler) alles anmelden,
da reicht auch jeweils die D-Nummer. Für I-Net-Anschluss und Telefon geht auch die D-Nummer.
Bei Mobilfunk bin ich mir nicht sicher, es gibt Unternehmen, die die P-Nummer verlangen.

Im Moment ist absoluter Käufermarkt, aber zu Weihnachten sind üblicherweise wenige Angebote vorhanden.
Früher (also letztes Jahr) ging es noch so:
annoncierter Preis + X = Kaufpreis
Das ist mittlerweile anders, es kann über alles verhandelt werden ! Und es gibt individuelle Visnings-Termine.

Vor Kauf würde ich auf jeden Fall mit Branvesen sprechen, es sind gerne mal illegale Heizungen verbaut worden.
Auch würde ich mir Asbestfreiheit und die vorschriftsmäßige Ausführung der Elektroarbeiten zusichern lassen.

Viel Glück !
Gruß
Klaus
KlaJac
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 386
Registriert: Mi, 22. Aug 2007, 7:29
Wohnort: hier nicht mehr

Re: Hauskauf in Norwegen

Beitragvon wuppertaler » Mo, 22. Dez 2008, 10:00

Hallo Klaus,

vielen Dank für Deine Antwort.
Da sind schonmal einige sehr interessante Infos bei.

Kreditzuteilung fällt flach, da ich keinen benötige.

Interessant finde ich Deine Aussage "annoncierter Preis + X = Kaufpreis" - wenn mir ein Verkäufer einen höheren Preis nennt als annonciert, wäre das für mich Grund genug, nicht zu kaufen und sofort wieder zu gehen.
Ich wusste gar nicht, dass das in Norwegen so gehandhabt wird/wurde.

Was Mobilfunk und Internet angeht, da bin ich mir nicht sicher, wie das ausschaut.
Mobilfunk an sich ist nicht so wichtig aber Internet brauche ich schon.
Wenn ich andererseits ein Haus irgendwo weit draussen und in Abgeschiedenheit suche, glaube ich fast, dass die Versorgung mit Telefonleitungen eher mager ist oder?

Gruss

auch Klaus 8)
wuppertaler
 
Beiträge: 6
Registriert: So, 21. Dez 2008, 22:25

Re: Hauskauf in Norwegen

Beitragvon muheijo » Mo, 22. Dez 2008, 11:39

wuppertaler hat geschrieben:Interessant finde ich Deine Aussage "annoncierter Preis + X = Kaufpreis" - wenn mir ein Verkäufer einen höheren Preis nennt als annonciert, wäre das für mich Grund genug, nicht zu kaufen und sofort wieder zu gehen.
Ich wusste gar nicht, dass das in Norwegen so gehandhabt wird/wurde.


Achtung, aufpassen. Das Spiel læuft folgendermassen ab:

In den Inseraten ist die sogenannte "Prisantydning" genannt, das ist der Preis, den der Verkæufer gerne erzielen møchte.
Du kannst ein x-beliebiges Gebot abgeben, weit drunter oder drueber. Meist gibt man mit dem Gebot eine Frist an, wie lange das Gebot gueltig ist.
DAS GEBOT IST BINDEND; d.h. wenn der Verkæufer zustimmt, hast du gekauft!
Alle Kaufinteressenten werden ueber das Gebot unterrichtet, und haben somit die Møglichkeit, dich zu ueberbieten.
(das ganze Spiel kann u.U. telefonsich, per SMS oder online erfolgen)
Der Makler wird in der Regel gerne eine Finanzierungszusage der Bank o.æ. sehen wollen, zu mindest beim 1. Gebot.

Gruss, muheijo
"Nicht diejenigen sind zu fürchten, die anderer Meinung sind, sondern diejenigen, die anderer Meinung sind, aber zu feige, es zu sagen."

(Napoléon I.)
muheijo
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 3856
Registriert: Mi, 25. Aug 2004, 23:30
Wohnort: Trøndelag

Re: Hauskauf in Norwegen

Beitragvon Christoph » Mo, 22. Dez 2008, 11:56

Und wenn Du im Gebiet zwischen Bronnøysund und Bodø (Helgelandskyste) ein Objekt finden solltest, dann sage Bescheid. Für dieses Gebiet habe ich als täglicher Beobachter des lokalen Immobilienmarktes ein ganz gutes Preis-Leistungsgefühl...am besten dabei für den "mittleren" Bereich um Sandnessjøen/Nesna samt vorgelagerter Inseln.

Grüßlis aus dem Winterwonderland und God Jul...
Christoph
"Wen Gott liebt, den lässt er fallen in dieses Land am Polarkreis (Helgeland)."

frei interpretiert (erweitert) nach einem Zitat von Dr. Ludwig Ganghofer
Christoph
NF-Mitglied
NF-Mitglied
 
Beiträge: 7587
Registriert: Sa, 24. Aug 2002, 21:01
Wohnort: Mo i Rana

Re: Hauskauf in Norwegen

Beitragvon KlaJac » Mo, 22. Dez 2008, 14:54

wuppertaler hat geschrieben:Interessant finde ich Deine Aussage "annoncierter Preis + X = Kaufpreis" - wenn mir ein Verkäufer einen höheren Preis nennt als annonciert, wäre das für mich Grund genug, nicht zu kaufen und sofort wieder zu gehen.
Ich wusste gar nicht, dass das in Norwegen so gehandhabt wird/wurde.


Das lief so ab, so lange wir einen Verkäufermarkt hatten. Da wurden auch Besichtigungszeiten an zwei Tagen mit jeweils einer Stunde festgelegt. Wer da nicht konnte, hatte Pech, da genügend Interessenten da waren. Daher wurde auch kaum ein Objekt zu dem angebotenen Preis verkauft, sondern immer drüber. Es sei denn es war eine Grotte oder der Verkäufer hatte (sichtbaren) Druck.
D.h. nicht der Verkäufer hat den höheren Preis genannt, sondern die Käufer haben sich gegenseitig hochgeboten. Das waren oft 20% des Angebotspreises on Top.
Mittlerweile ist das anders und man wird auch nicht mehr ausgelacht, wenn man unter dem Wunschpreis anbietet. Käufermarkt eben.
Wobei es da auch auf die Gegend und die Lage ankommt. Für ein nettes Hüttengrundstück mit feiner Hütte direkt am Wasser gilt wohl immer noch Verkäufermarkt.

Wenn Du was in Trondheim in Betracht ziehst, sag Bescheid, ich kann es mir gerne für Dich ansehen (wenn es zeitlich passt).
Gruß
Klaus
KlaJac
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 386
Registriert: Mi, 22. Aug 2007, 7:29
Wohnort: hier nicht mehr

Re: Hauskauf in Norwegen

Beitragvon wuppertaler » Mo, 22. Dez 2008, 16:48

Das sind ja super Infos und Angebote von Euch. Danke!

Im Umkreis von etwa 30 km um Trondheim habe ich ein paar interessante Objeke ausgemacht.
Ich bin jetzt gerade dabei, mein Haus in Spanien zu verkaufen. Das sollte bis Mitte Januar geregelt sein, wenn der Käufer nicht abspringt.
Das Geld würde ich dann gleich von Spanien nach Norwegen bringen wollen.
Dann komme ich sehr gerne auf Eure Angebote zurück.

Diese D und P Nummern, von denen die Rede war, wo bekommt man die eigentlich? Bzw wie geht sowas?
Wobei ich jetzt nicht weiss, was das eigentlich ist.
Ist das sowas wie eine Steuernummer?
In Spanien habe ich damals als allererstes mal eine Steuernummer verpasst bekommen, über die dann alles läuft, was man da so macht.
wuppertaler
 
Beiträge: 6
Registriert: So, 21. Dez 2008, 22:25

Re: Hauskauf in Norwegen

Beitragvon muheijo » Mo, 22. Dez 2008, 18:02

wuppertaler hat geschrieben:Das Geld würde ich dann gleich von Spanien nach Norwegen bringen wollen.


Wie's an den anderen Grenzen aussieht, weiss ich nicht, an der norwegischen Grenze musst du solche Betræge jedenfalls anmelden! (rote Spur benutzen)

Gruss, muheijo
"Nicht diejenigen sind zu fürchten, die anderer Meinung sind, sondern diejenigen, die anderer Meinung sind, aber zu feige, es zu sagen."

(Napoléon I.)
muheijo
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 3856
Registriert: Mi, 25. Aug 2004, 23:30
Wohnort: Trøndelag

Re: Hauskauf in Norwegen

Beitragvon wuppertaler » Mo, 22. Dez 2008, 18:33

Ja nich bar. Da hats schon Banken in Spanien und Norwegen 8)
wuppertaler
 
Beiträge: 6
Registriert: So, 21. Dez 2008, 22:25

Re: Hauskauf in Norwegen

Beitragvon Det22 » Mo, 22. Dez 2008, 21:44

wuppertaler hat geschrieben:.........Im Umkreis von etwa 30 km um Trondheim habe ich ein paar interessante Objeke ausgemacht............


"interessante Objekte" sind das normale Wohnhäuser oder Freizeithütten :?:
:arrow: es gibt Gemeinden, die in normalen Wohnhäusern "boplikt" vorschreiben. Ob das Gebiet um Trondheim dazu gehört, entzieht sich meiner Kenntnis.
Es gibt 2 Varianten: die persönliche und die unpersönliche "boplikt".
Bei der persönlichen "boplikt" muss DU, bei der unpersönlichen egal wer, das Haus ganzjährig bewohnen.
Det22
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 968
Registriert: Di, 01. Jan 2008, 21:13

Re: Hauskauf in Norwegen

Beitragvon wuppertaler » Di, 23. Dez 2008, 10:21

Das ist eine interessante Info! Danke sehr!
Also ich suche normale Wohnhäuser.
Wobei, wenn ich mir das jetzt so überlege, angenommen es wäre boplikt vorgeschrieben und ich halte mich nicht daran.

Wie wollen die das nachweisen?
Was passiert, wenn sie es nachgewiesen haben, dass ich mich nicht dran halte?
Muss dieses boplikt beim Verkauf angegeben werden?

Also erfahrungsgemäss nutze ich das Haus immer mal wieder am verlängerten Wochenende und 2-3 mal im Jahr für 1-2 Wochen Urlaub.
In Norwegen könnte sich das allerdings etwas steigern, da ich in den letzten 2 Jahren fast gar nicht mehr nach Spanien sondern nur noch nach Norwegen bin.
wuppertaler
 
Beiträge: 6
Registriert: So, 21. Dez 2008, 22:25

Re: Hauskauf in Norwegen

Beitragvon Ulrike44 » Di, 23. Dez 2008, 10:34

wuppertaler hat geschrieben:Wobei, wenn ich mir das jetzt so überlege, angenommen es wäre boplikt vorgeschrieben und ich halte mich nicht daran. Wie wollen die das nachweisen? Was passiert, wenn sie es nachgewiesen haben, dass ich mich nicht dran halte?

Das ist doch leicht rauszukriegen - man sieht doch, wo du hauptwohnsitzmäßig gemeldet bist. Und wird auch nicht locker gehandhabt, das sollte man schon ernst nehmen und sich vor Kauf beim Verkäufer oder Makler erkundigen
... es ist, was es ist, sagt die Liebe
(Erich Fried)
Ulrike44
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 3059
Registriert: Do, 30. Aug 2007, 22:41
Wohnort: Møre og Romsdal

Re: Hauskauf in Norwegen

Beitragvon Christoph » Di, 23. Dez 2008, 11:08

Ulrike44 hat geschrieben:boplikt


Wobei man Vorschriften wie bo- oder konsesjonsplikt auch durchaus mal bei der Kommune geändert bekommt, wenn es sonst keine Käufer gibt. In so einem Fall gibt man sein Kaufangebot "nur gültig unter dieser und jener Voraussetzung" ab.

Grüßlis...Christoph
"Wen Gott liebt, den lässt er fallen in dieses Land am Polarkreis (Helgeland)."

frei interpretiert (erweitert) nach einem Zitat von Dr. Ludwig Ganghofer
Christoph
NF-Mitglied
NF-Mitglied
 
Beiträge: 7587
Registriert: Sa, 24. Aug 2002, 21:01
Wohnort: Mo i Rana

Re: Hauskauf in Norwegen

Beitragvon Det22 » Di, 23. Dez 2008, 11:12

Ulrike44 hat geschrieben:.......... und sich vor Kauf beim Verkäufer oder Makler erkundigen


Vielleicht sogar besser bei der betreffenden Gemeinde.
Det22
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 968
Registriert: Di, 01. Jan 2008, 21:13

Re: Hauskauf in Norwegen

Beitragvon Ulrike44 » Di, 23. Dez 2008, 11:13

Christoph hat geschrieben:
Ulrike44 hat geschrieben:boplikt


Wobei man Vorschriften wie bo- oder konsesjonsplikt auch durchaus mal bei der Kommune geändert bekommt, wenn es sonst keine Käufer gibt. In so einem Fall gibt man sein Kaufangebot "nur gültig unter dieser und jener Voraussetzung" ab.

Grüßlis...Christoph


Ja, da lassen sie u. U. mit sich reden - nur einfach so übergehen sollte man das nicht. Es musste vor Jahren auch der damalige Ministerpräsident Jagland sein Zweithaus irgendwo in Buskerud verkaufen, da kennen sie nix.

Schönen lille julaften!

Ulrike
... es ist, was es ist, sagt die Liebe
(Erich Fried)
Ulrike44
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 3059
Registriert: Do, 30. Aug 2007, 22:41
Wohnort: Møre og Romsdal

Nächste

Zurück zu Sonstiges

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste