Habt ihr euch nach dem Auswandern persønlich verändert ?

Norwegenbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen

Re: Habt ihr euch nach dem Auswandern persønlich verändert ?

Beitragvon trolli » Di, 28. Jul 2009, 21:02

whatever_happens hat geschrieben:Hei,

ja, auch ich habe mich total verändert! (Ich bin allerdings aus Abenteuerlust und nicht aus Existenzangst nach Norwegen gezogen).

Ich litt schon vorher unter (Arbeits-) und Freizeitstress und hatte immer das Gefühl, dass mir das Ventil fehlte. Manchmal fühlte ich mich (trotz netter Hobbies) sehr eingesperrt. Oft der Gedanke: Warum wohne ich hier und nicht irgendwo am Meer?

Gerade Letzteres hat meinem Leben einen entscheidenden Impuls gegeben. Ich bin am Wasser glücklicher. So einfach ist es.

Ansonsten ist es toll, immer wieder neue Menschen kennenzulernen, neue Kulturen, das hat man beim Reisen auch, aber eben nur so kurzfristig. Ich mag Veränderungen :-) Und ich mag den "Norwegian Dream": Familie, Haus, Boot, Garten, Hütte. Die Prioritäten sind anders im Leben und entsprechen eher meiner Philosophie. Ein Kratzer im Auto stört mich nicht weiter, das ist in D anders.

Und: Hier bin ich etwas ausgeglichener und entspannter - eben weil ich das Gefühl habe, mich hier fast ganzjährig in der Natur austoben zu können. Oft denke ich auch, dass man einfach an Lebenserfahrung hinzugewinnt. Man geht mit Problemen souveräner um, wird reifer. Man regt sich nur noch über wirklich wichtige Dinge auf... - und nimmt dafür die kleinen schönen Dinge des Lebens bewusster wahr.

LG whatever_happens


Sprichst mir irgendwie aus der Seele, obwohl unser "großes" Wasser "bloß" 20 min entfernt ist.....
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Re: Habt ihr euch nach dem Auswandern persønlich verändert ?

Beitragvon trolli » Di, 28. Jul 2009, 21:05

Dirk i norge hat geschrieben:
waldfee hat geschrieben:
Dirk i norge hat geschrieben: Nun hat sich aus der kleinen glænzenden Kugel ein dynamischer, extrem gutaussehender Mann gebildet :lol: :lol: :lol: , oder so æhnlich....
(Hab aber nix gegen dicke Menschen)


Nur zu bescheiden halt. :wink:


ok... ich hab da etwas uebertrieben... sollte ja auch nur ein Spaß dein :wink:



:lol: Einfach herrlich......
Finde ich toll, dass man letzlich sein Körpergefühl findet....(eigentlich egal wo...)
trolli
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Re: Habt ihr euch nach dem Auswandern persønlich verändert ?

Beitragvon Hotte-der-Norweger » Mi, 29. Jul 2009, 15:10

Hei, ich habe schon oft das Forum als Gast besucht, tja und heute wollte ich auch mein persönlichen Gedanken zu dem Thema loswerden.
Ich lebe nun seit 2 1/2 Jahren hier in Norwegen meine Frau und mein Söhne seit 1. Jahr und wir haben zusammen die Feststellung gemacht das Norwegen uns verändert hat.

Als ich vor über zwei Jahren hier ankam war es für mich ersteinmal ein Umstellung im Arbeitsleben, keine Hektik, kein schnell schnell, keine genervten Kollegen. Alles wurde in Ruhe und immer wieder mit Kaffeepausen erledigt. Ich brauchte gut ein halbes Jahr bis ich auf ein ruhiges normales Level runtergefahren war. Was ich in Deutschland nie erlebt habe ist das super gute Verhältnis welches in unserer Firma herrscht, "wir sind eine große Familie" so der Tenor unseres Chefs. Ein Chef der sich mit einem Kaffee in der Hand neben dich stellt und mit der ratscht während man arbeitet, wenn ich sowas deutschen Bekannten erzähle schauen die mich immer verwundert an. Mitterweile kann ich sagen mir macht das Arbeiten wieder sehr viel Spass.
Als meine Frau mit den Söhnen letztes Jahr dann auch hier hin zog, war es für alle eine Umstellung. Für die Jungs noch nicht einmal so schlimm wie für meine Frau, den der kleine wurde schnell durch die Schule und Freunde heimisch, der große lernte eine nette Norwegerin kennen verliebte sich und arbeitet zufrieden in seinem Job. Nur meine Frau brauchte ein gutes halbes Jahr um hier richtig an zukommen, in Deutschland hatte sie beruflich bis zu letzt ziemlich unter Druck gestanden und nun dies hier die Ruhe die fast zu viele Natur. Das haute sie einfach um.

Nun aber nach einem Jahr will keiner mehr in Deutschland leben! Wenn keine Überstunden anstehen habe ich pünktlich Feierabend dann kann ich unten am Fjord angeln oder meine Frau und ich gehen in die Berge. Unser jüngster hat seine vielen Freunde mit denen er laufend unterwegs ist, sein norwegisch ist fliesend. Wir haben wieder Zeit für Familienleben was so in dieser Form in Deutschland nicht mehr statt fand, man dachte ja nur an die Arbeit.
Klar gibt es auch hier Sachen die mich stören, aber ich rege mich da nicht mehr so drüber auf..warum auch.
Das ist es sowieso ...wir regen uns alle nicht mehr über irgendwas auf, wir sind ruhiger, ausgeglichener und zufriedener geworden.

Dies sprachen auch deutsche Bekannte an die wir Ende Juni in bei einem Kurzurlaub in Deutschland besuchten,- man ihr seht immer auf Fotos so entspannt aus euch muß es aber in Norwegen gut gehen-. :)

Wir alle hoffen das unser Leben in Norwegen weiterhin so bleibt, ein Zurück nach Deutschland ist für uns alle im Moment nicht mehr denkbar.


hilsen Hotte-der-Norweger
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Re: Habt ihr euch nach dem Auswandern persønlich verändert ?

Beitragvon Tina&Kei » Sa, 08. Aug 2009, 14:42

Ich wohne zwar noch nicht i Norge, hoffe aber, dass ich trotzdem zum Thema schreiben "darf" :-?

Vieles habe ich von meinen Aufenthalten i Norge schon nach D mitgebracht. Sei es, die Wäsche raus zu hängen....es regnet....NA UND! Die wird trocken, wenn der Regen vorbei ist. Kein hastiges raus rennen, Wäsche abnehmen und drinnen aufhängen. Kein Aufregen in der Schlange an der Supermarktkasse.....ich habe Zeit. Licht an beim Autofahren, super, ich werde von allen gesehen.....eine super Erfindung so ein Licht - Deutschland wird für eine solche Kleinigkeit, die Leben retten kann noch Jahre benötigen! Traurig, aber wahr!!! Mit Streß machen auf der Arbeit?- Was hilft es mir und meiner Gesundheit....NICHTS. Schauen, wieviel Std ich zusätzlich arbeiten müsste, um einen Bonus vom Chef zu bekommen? NEIN, freie Zeit geht vor. Wenn es nötig ist, natürlich wird dann auch mal mehr gearbeitet. Deutsche Kollegen verstehen dass nicht wirklich, weil nur mehr, mehr, mehr im Kopf ist :cry:

Gelassenheit, dass hab ich mir immer wieder mitbringen und bewahren können. Das ist ein Geschenk, dass ich mir hoffentlich selbst bald i Norge jeden Tag schenken kann.

Rosarote Brille....Nein danke! Klar, es gibt überall etwas, was nicht so läuft, wie geplant/gewünscht. Man kann damit "typisch deutsch" umgehen, sich drüber aufregen und wissen, dass man den kürzeren zieht. Oder es annehmen und angehen. In N, meines Erachtens "einfacher" als in D.

LG Tina
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Re: Habt ihr euch nach dem Auswandern persønlich verändert ?

Beitragvon Jools » So, 09. Aug 2009, 20:55

Tina&Kei hat geschrieben:Licht an beim Autofahren, super, ich werde von allen gesehen.....eine super Erfindung so ein Licht - Deutschland wird für eine solche Kleinigkeit, die Leben retten kann noch Jahre benötigen! Traurig, aber wahr!!!

Hmm (sorry OT) in Deutschland ist Tagfahrlicht doch auch erlaubt und erwünscht, ich bin fast immer (außer bei strahlendem Sonnenschein) mit Licht gefahren. Wie ich mal hörte, ist das Hauptproblem des Tagfahrlichts, dass viele Motorradfahrer geblendet werden, was wieder Unfälle verursacht.
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Re: Habt ihr euch nach dem Auswandern persønlich verändert ?

Beitragvon Barney Bär » So, 09. Aug 2009, 21:23

whatever_happens hat geschrieben:Wie ich mal hörte, ist das Hauptproblem des Tagfahrlichts, dass viele Motorradfahrer geblendet werden, was wieder Unfälle verursacht.


das wære mir neu, m.e. kæse. bei abblendlicht schon eher. habe bei gebrauch desselbigen am tag in d auch øfter lichthupen bekommen und wurde sogar drauf angesprochen ("he, sie haben ihr licht an, machen sie das mal aus" :roll: )
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Re: Habt ihr euch nach dem Auswandern persønlich verändert ?

Beitragvon Tina&Kei » Mo, 10. Aug 2009, 17:36

@whatever_happens: Erlaubt ja.....aber wieviel machen es? In D kann man es an machen, muss aber nicht. Das ist das Problem. Und mit normalen Abblendlicht blende ich keinen Motorradfahrer. Die müssen ihr Licht doch auch anmachen, dass sie gesehen werden. Da ist es Vorschrift.
Ich fahre auch hier meist mit Licht, ob sonnig oder nicht. Man wird einfach besser gesehen. Wenn man überlegt, dass in Skandinavien, mittlerweile auch Italien oder Österreich Lichtpflicht ist....mit mehr Unfällen kann ich mir nicht vorstellen. Ich fahre selbst Motorrad und freue mich, wenn mal ein Auto mit Licht entgegenkommt. Noch mehr natürlich, wenn es regnet oder leicht nebelig ist. Weit denken da manch deutsche Autofahrer nicht (sagen wir mal 98% davon!).

@Barney Bär:
:roll: jaja, so könnte man es beschreiben. Diskutieren! Warum nicht einfach Licht an für alle und alle werden gesehen. Ich geb dafür im Gegenzug Lichthupe, wenn ein Döddel ohne Licht fährt.....so um sieben Uhr morgens, so um acht Uhr abends, so bei Regen und 100 Meter Sicht, ect. :P Bei manchen tritt dann der Lerneffekt ein *lach*. Aber leider immer erst beim Hinweisen. Selbst denken, ist bei manchen zu viel verlangt. Für alles braucht man ein Gesetz, dass es gemacht wird.

In Norge regt sich doch auch keiner auf, weil alle mit Licht fahren, oder??? Da geben sie Lichthupe, wenn man es nicht macht :lol: . Ist schon witzig

LG Tina
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Re: Habt ihr euch nach dem Auswandern persønlich verändert ?

Beitragvon gs47 » Mo, 10. Aug 2009, 20:19

....leider vergeß ich immer das Licht an zuschalten,aber ich werde hingewiesen.Ist doch i.o.Stellte aber auch fest,das einige Norger auch das Licht nicht anstellen....
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Re: Habt ihr euch nach dem Auswandern persønlich verändert ?

Beitragvon Barney Bär » Mo, 10. Aug 2009, 21:20

gs47 hat geschrieben:....leider vergeß ich immer das Licht an zuschalten,aber ich werde hingewiesen.Ist doch i.o.Stellte aber auch fest,das einige Norger auch das Licht nicht anstellen....

bei fast allen autos in no geht das tagfahrlicht automatisch mit dem motor an. nur bei ælteren modellen muss man das abblendlicht von hand zuschalten. wenn man das nicht (mehr) gewøhnt ist, weil es normalerweise ja von alleine angeht, vergisst man es eben (so wie ich ab und zu).

@tina: doch, es gibt tatsæchlich norweger, die uebers tagfahrlicht mosern.
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Re: Habt ihr euch nach dem Auswandern persønlich verändert ?

Beitragvon lowi » So, 16. Aug 2009, 20:56

Wir sind seid ca 4 jahren in Norwegen.Wir sind Rentner. Wir wollten unsere ruhe haben und der hektik entfliehen, was uns auch gelungen ist. Ich muss euch schon zustimmen. 1 die essgewohnheiten haben sich geåndert,ebenfals der konsum von alkohol ist auch nicht mehr.Was wir lernen mussten war die puenklichkeit.Wenn der Norweger sagt ich komm in 5 minuten ,kann man beruhigt eine halbe stunde warten.Somit sind wir auch ruhiger geworden. Wir haben uns angepast ruhig und sehr gesund zu leben.Hier können wir in aller ruhe unseren hobbys nachgehen und dabei die natur geniessen.
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Re: Habt ihr euch nach dem Auswandern persønlich verändert ?

Beitragvon the-sun » So, 16. Aug 2009, 22:00

Vor zwei Wochen hatte ich die 5 Jahre in N voll.

Würde aber nicht behaupten, dass ich mich so sehr verändert habe. Das liegt aber evtl. daran, dass ich nicht aus D 'geflohen' bin, sondern dass es nur eine von mehreren Möglichkeiten für mich war. Außerdem habe ich 1999 bereits ein halbes Jahr in einem anderen Land gelebt und wusste, dass ich in eine andere Kultur komme.
Ich rege mich allerdings nicht mehr über jeden Mist auf, aber ich kann das nicht unbedingt an Norwegen festmachen. Schließlich bin ich auch 5 Jahre älter und habe an reichlich Lebenserfahrung dazugewonnen.

Ich habe vorher weder geraucht, noch Alk getrunken, keine Veränderung auf der Seite. Keine große Ernährungsumstellung. Ja, ich hatte viele Kilos zugenommen, das ist aber dem Wechsel von körperlich harter Arbeit zu Kontorarbeit geschuldet gewesen (und wird nach und nach auch wieder besser).
Auch Natur mag ich nach 5 Jahren nur bedingt mal am Wochenende :-)

Wie gesagt, ich bin nicht ausgewandert, ich lebe hier, weil es mich mit einer Mischung aus Zufall und Entscheidung hierher verschlagen hat.
Es geht mir sehr gut und ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben mit seinen Aufs und Abs. Das Gras ist hier allerdings nicht grüner und ich habe nicht den Blick verloren für norwegische Problemstellungen. Ich bin allerdings überzeugt, dass ich in Deutschland auch glücklich leben könnte.
Ach ja, und auch in Norwegen gibt es Leute, die wesentlich mehr als ihre 37,5 Std. arbeiten, und das auch noch unbezahlt. Man muss vielleicht nur mal an den 'richtigen' Stellen gucken. In Führungspositionen wird durchaus mehr als 37,5 Std. gearbeitet und das auch noch unbezahlt.
Manche hier leben wirklich hinter einer beneidenswert rosafarbenen Brille. 8)

Cya, Britta
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Re: Habt ihr euch nach dem Auswandern persønlich verändert ?

Beitragvon Valle » Di, 25. Aug 2009, 21:58

Ich finde den Beitrag von the-sun sehr gut, mir ging es æhnlich und ich bin zu der gleichen Erkenntnis gekommen. Ich kann ihr wirklich nur in Allem beipflichten.
Ich bin jetzt seit 2000 in Norwegen und kann mich dran erinnern, dass die ersten zwei Jahre in norwegen auch meine sorglosesten waren :-)
Der Grund dafuer ist, dass man einfach noch nicht so involviert ist in der ersten Zeit und doch noch nicht so den Einblick hat, ein, zwei Jahre sind keine lange Zeit!
Aber, fuer alle die, mit der rosaroten Brille :-), es ist wichtig, die Zeit zu geniessen, wenn es einem gut geht !
Und fuer alle die, die glauben, dass die Norweger netter sind, kann ich leider auch nur sagen, das scheint nur so am Anfang.
Meine Erlebnisse wuerden hier den Rahmen sprengen.
Kurz und gut, es gibt hier und da solche und solche, Oder?

Ich møchte noch was bestætigen, der norwegische Kaffe schmeckt wirklich scheusslich :-)

Nochmal zum Thema: es kommt auch immer ein bisschen drauf an wo man wohnt in Norwegen, glaub ich.
Wir wohnen auf dem Land in Nordnorwegen, haben eine alte Kaianlage direkt am Meer zum Wohnen ausgebaut, und alle finden, wir sind beneidenswert.
Aber die machen alle nur 14 Tage Urlaub hier. Die brauchen sich nicht mit der Schluderei auf der Arbeit herumzuschlagen oder ueber verfaultes Gemuese im Laden was "schweineteuer" ist zu ærgern. Die muessen nicht tausendmal nachfragen, wenn man irgendwo einen, sollte man meinen, alltæglichen Gegenstand, bestellen muss. Und nach neun Jahren, sind mir einfach auch die Sonnentage hier etwas zu wenig. (Man wird eben auch nicht juenger, hi, hi)
Aber wie heisst es so schøn, alles Gute ist eben nicht beisammen.
Fazit: Schøne Natur, ruhigeres Leben, weil weniger involviert und man hat das Gefuehl man braucht weniger, weil die Auswahl weniger ist.
Aber uns fehlt die Sonne und neue Impulse, weil auf dem Land ist nix ! los und Dorf bleibt Dorf! Und immer nur Natur ? Man braucht
auch mal was fuern Kopf !

Ich hoffe mein Beitrag war nicht zu ermuedend und nicht zu provokativ ?
Gruesse an alle Norwegen -Freunde
Valle
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Re: Habt ihr euch nach dem Auswandern persønlich verändert ?

Beitragvon Hotte-der-Norweger » Mi, 26. Aug 2009, 10:56

Die Beitræge von Valle und the-sun, fand ich sehr gut. Wenn ich z.B. in meinem vorherigen Beitrag schreibe das es uns gut geht und wir entspannter, zufriedener sind dann hængt das damit zusammen das wir endlich Ruhe in unser Leben bekommen haben, die Angst ohne Arbeit dazu stehen ist vorbei. Ich habe wieder Zeit fuer meine Familie und da macht schon viel aus.Wir wuerden auch nie sagen wir sind ausgewandert sondern wir haben unseren Lebensmittelpunkt nach Norwegen verlagert.
In Deutschland das war jahrelang Stress, trotz guter beruflicher Qualifikationen immer wieder Angst seinen Job zuverlieren und dann dann oft hunderte von Kilometern entfernt von der Familie zu arbeiten das ist hart.
Norwegen bot mir die Chance wieder einen festen Arbeitsplatz zu haben das war fuer mich das wichtige, das hier vieles anders ist wie in Deutschland habe ich schnell bemerkt, aber da gibt es nur eins entweder kommt man damit klar oder man geht.
Fuer meine Frau war das eingewøhnen noch schlimmer, wir wohnten keine halbe Stunde vom Ruhrgebiet weg mit all seinen tollen Einkaufmøglichkeiten, mal ins Museum oder Konzert gehen und dann das hier, um mal richtig shoppen gehen zu wollen muessen wir nach Haugesund oder Bergen und bei Muesen sieht es ja auch nicht besser aus. Odda ist nun klein und lændlich. Schon alleine dadurch glaube ich hatte bei uns keiner eine rosarote Brille auf. Zudem gibt es einige Dinge denen wir auch kritisch gegenueber stehen.
Da wir nicht die Møglichkeiten haben wie in Deutschland, siehe Kultur, Konzerte usw. versuchen wir nun andere Schwerpunkte in unserem Leben zu setzen.
Ein Leben in Deutschland ist fuer uns im Moment trotdem nicht denkbar, wird aber nie ganz ausgeschlossen.

Gruss Hotte
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Re: Habt ihr euch nach dem Auswandern persønlich verändert ?

Beitragvon fjellnorge » Mi, 26. Aug 2009, 13:28

Wirklich super, die letzten drei Beiträge. Und absolut nicht provokativ, meine ich.
Nein, wahrlich auch die Norweger bestehen nicht nur aus netten Leuten, beileibe nicht. Verlässlichkeit lässt mitunter auf sich warten und viele sind auch vordergründig nur dem Geld hinterher. Die Einheimischen sagen auch, dass diese Unarten konzentriert in Südnorwegen auftreten.

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Re: Habt ihr euch nach dem Auswandern persønlich verändert ?

Beitragvon Flachlandelch » Mi, 26. Aug 2009, 13:52

Eine gute Frage, bei der ich ins Nachdenken kam.

Ich bin jetzt 2 Jahre in Norwegen und denke, dass sich ein paar Dinge verändert haben.

- ich bin sehr viel ruhiger und ausgeglichener geworden und lasse mich nicht von kleinen Dingen (wie Züge oder Busse die Stundenlang zu spät kommen^^) stressen
- ich habe keine "Zukunftsangst" mehr wie in D durch einen unbefristeten Jobb bis zu meinem 67. Lebenjahr (AHHH das sind ja noch 36 Jahre^^)
- ich bin noch offener für andere Kulturen geworden und kann jetzt die Menschen besser verstehen, die "zwischen den Kulturen" leben (auch wenn Norwegen sehr ähnlich zu Deutschland ist)
- Ich habe danke meines besten Freundes in Norwegen (nix Norweger sind kalt und distanziert... man mnuss nur die richtigen treffen) Dinge im persønlichen Bereich die Hand genommen, zu denen mir in Deutschland die Motivation fehlte.

Mache Reise nach Deutschland beschert einem einen kleinen Kulturschock, weil man viele Verhaltensweisen nicht mehr gewöhnt ist^^

Bestimmt ist da noch mehr aber im grossen und ganzen bin ich der gleiche geblieben wie vorher. Aber wie schon oft angemerkt: die Sicherheit die man mit einem festen Arbeitsplatz hat verändert einen auf jeden Fall. Man sieht viel Entspannt auf das, was da kommen mag.
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