Tina&Kei hat geschrieben:Machen sich die Menschen dort keine Sorgen darum? Faszinierend und erschreckend zugleich!
Guten Abend Tina,
ich denke schon, dass sich auch die betroffenen Isländer Gedanken um ihr Hab und Gut, ihre Gesundheit und die ihrer Tiere machen. Auch wenn in den Berichten immer wieder die Nähe zu Reykjavik betont wird, beim Gebiet um den Eyjafjallajökull handelt es sich schon nicht mehr um das Einzugsgebiet der Hauptstadt und ist entsprechend dünn besiedelt. Die Aschewolke zieht ja gen Osten, Reykjavik liegt westlich, der größte Teil der isländischen Bevölkerung ist somit noch gar nicht direkt betroffen. Und die Winde aus der "Wetterküche" Island blasen halt meist von West nach Ost, da liegt die Hauptstadt mit ihrer großen Bevölkerungsdichte soooo weit weg auch wenn es geographisch eigentlich so nah liegt.
Die wenigen Bauern in der Region sind natürlich um ihre Höfe besorgt, die schon jetzt großen Wassermassen des geschmolzenen Gletschereises überfluten große Weideflächen und haben auch dazu geführt, dass die Ringstraße 1 im Süden unterbrochen werden musste. Nun ist es für die östlich der Unterbrechung wohnenden Anwohner nicht mehr möglich auf direkten Weg in die Hauptstadt zu gelangen, das isländische Hochland dürfte wohl noch nicht präpariert und befahrbar sein und eine Umrundung der Insel auf der Ringstraße beträgt immerhin 1400 Kilometer. Ist also auch für die Isländer nicht wirklich einfach, mit dieser neuen Situation umzugehen. Ich habe die Isländer aber als ziemlich relaxtes Völkchen kennengelern. Vielleicht hilft ja eine gewisse Entspanntheit auch dort weiter. Wir sehen es ja zur Zeit in ganz Europa, müssen wir es nicht einfach mal lernen mit besonderen Umständen klar zu kommen? Dennoch, für die Betroffenen wird dieser Ausbruch bestimmt nicht auf die ganz leichte Schulter genommen, doch glaube ich, dass die Isländer einfach näher an der Natur sind und es gelernt haben, mit dieser, sei sie noch so rauh, umzugehen. Die Erde wird sich weiter drehen, das hat sie nach dem Ausbruch des Grimsvötn 1996 unter dem größten europäischen Gletscher Vatnajökull auch getan und die Isländer sind mit dieser, meiner Meinung nach weitaus größeren Herausforderung, auch fertig geworden.
Grüße aus Soest
Norbert