Die norwegische Regierung hat am 2. Juli bekannt gegeben, dass Statnett im Hardanger (von Sima bis Kvamskogen) eine neue Hochspannungslinie bauen darf. Alternativen (z. B. ein Seekabel) wurden aus Kostengründen (Bau und Erhalt) verworfen. Aus Sicht der Regierung / Statnett ist der Raum Bergen von Stromausfällen bedroht (zuletzt im vergangenen Winter, als es zu Engpässen kam aufgrund eingeschränkter Versorgung mit Strom aus Wasserkraft). Die Gegner der Kraftlinie behaupten allerdings, die neue Linie solle in erster Linie die Stromversorgung der Öl- und Gasindustrie westlich / nördlich von Bergen (Mongstad, etc.) sichern. Hier zwei Links der Projektgegner (die auch inhaltlich über die Entwicklung und Planung aufklären):
http://www.bevarhardanger.no/
http://www.stoppkraftlinja.no/index.jsp
Etwas ungewöhnlich fand ich das Verhalten der norwegischen Regierung in dieser Sache, das so gar nicht zu meinem Bild skandinavischer Politik und der (zumindest in Schweden und Dänemark) gewöhnlich ehrlicheren Art der Willensbildung passt. Allein der Zeitpunkt der Entscheidungsbekanntgabe hat mich doch stark an das erinnert, was man in Deutschland so gewohnt ist: Versteckt am letzten Freitag vor den Ferien am 2. Juli, wohl in der Hoffnung, dass es keiner so richtig mitbekommt und sich weiterer Protest erst Wochen später formieren kann.
Vielleicht hat ja die oder der eine oder andere diese Geschichte schon in den Medien verfolgt.
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