Fährunglück im Kattegat...

Norwegenbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen

Re: Fährunglück im Kattegat...

Beitragvon Mario » Fr, 20. Feb 2004, 22:20

Hi!

Arne.R. hat geschrieben:Ich segel seit über 20 Jahren auf der Ostsee und hab da schon so einiges erlebt, gerade mit Fähren. Viele von denen schei... auf Vorfahrtsregeln, nach dem Motto, "Platz da, jetzt komm ich, und ich fahr immer hier!" Fast immer habe ich Verständnis für die, und es ist natürlich leichter für ne Segelyacht, ner Fähre auszuweichen, als umgekehrt. Ich hab deshalb schon oft auf mein Vorfahrtsrecht als Segelschiff verzichtet. Aber ich hab auch schon öfter mal das sogenannte "Manöver des letzten Augenblicks" fahren müssen, weil der Vollidiot auf der Brücke da oben mich sonst versenkt hätte.


Ist es nicht so, dass die Berufsschifffahrt stets Vorrang hat? Und dein privates Segelboot ist doch keine Berufsschifffahrt, oder? Bei Irrtum bitte berichtigen!

Hier im Rostocker Seekanal ist es definitiv so und auf den Brücken der TT-Line und Scandlines Fähren möchte ich insbesondere zur HanseSail nicht Dienst tun müssen.

Arne.R. hat geschrieben:So, jetzt hab ichs mir mal von der Seele geredet.:mrgreen:


Gut, dass wir drüber reden können ... lass deiner Seele freien Lauf :wink:

Gruß, Mario
Mario
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Re: Fährunglück im Kattegat...

Beitragvon Arne.R. » Fr, 20. Feb 2004, 23:18

Moin Mario.
Mario hat geschrieben:Ist es nicht so, dass die Berufsschifffahrt stets Vorrang hat?

1. nein. Berufsschiffahrt und Sportboote, wie das so schön heißt :-), sind grundsätzlich gleichberechtigt. Es gibt übrigens auch ziemlich große private Motoryachten, die gar nicht nach "Spaßboot" aussehen. Wie sollte man da denn von weitem erkennen können, ob das nun zur Berufsschiffahrt gehört oder nicht.
2. hat ein (segelndes) Segelboot grundsätzlich Vorfahrt vor allem, was mit Motorkraft fährt. Da gibt es Ausnahmen, z.B. wenn man ein ausgetonntes Fahrwasser (ich nehme an, der Rostocker Seekanal ist sowas - ich kenne den nicht) kreuzt, aber das führt hier zu weit.

Mario hat geschrieben:...und auf den Brücken der TT-Line und Scandlines Fähren möchte ich insbesondere zur HanseSail nicht Dienst tun müssen.

Klar. Wie ich schon sagte: Ich hab ja Verständnis für die und nehme ja Rücksicht auf deren Nöte. Aber manchmal wollen sie es einfach erzwingen, obwohl es überhaupt gar nicht nötig wäre, und sie mich genausogut hintenrum passieren könnten. So nach dem Motto" hau ab du Amateur, ich bin hier der Chef, ich fahr immer hier". Und da werde ich dann auch manchmal pissig, entschuldige den Ausdruck, besonders bei hartem Wetter und hart am Wind, wenn ich womöglich noch vor ner Legerwallküste Höhe knüppeln muß und nicht mehr viel Humor habe.

Gruß,
Arne
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Re: Fährunglück im Kattegat...

Beitragvon Matthias Heinekamp - Elch » Di, 24. Feb 2004, 0:47

> Jetzt bin ich mal gespannt, wieviele Autos sie da noch ohne Wasserschaden rausbekommen.

Bei einigen könnten sie Glück gehabt haben, denn das Autodeck stand an manchen Stellen nur nen halben Meter unter Wasser, an anderen viel tiefer.

Für alle, die nicht Norwegisch verstehen, die Pferde von denen wir hier reden, gehören einer schwedischen Olympiareiterin, die sie auf der Fähre in einem Hänger transportierte. Bei der Evakuierung des Schiffes mussten die Tiere natürlich zurückbleiben. Später im Hafen hat man sie dann einzeln in einen Container getrieben und per Kran von Bord gehoben.

Noch was zum Unglückshergang. Einer hatte ja eben den Bremsweg der "Pötte" angesprochen. Es muss wohl so gewesen sein, dass die nicht einfach aufeinander zu gefahren sind und zusammengekracht sind, sondern dass einer von den beiden Kapitänen entgegen geltender Seefahrtsregeln falsch ausgewichen ist - und dann hats gekracht. Der StenaLine-Käptn schiebt die Schuld auf den polnischen Kollegen und andersum. Zusätzlich soll der polnische Kahn in erbärmlichem Zustand gewesen sein, beispielsweise kein funktionierendes Radar... Mal sehen, wer Recht hat. Die schwedische Polizei ermittelt schon.

Wen's interessiert:
[url=http://www.scanpress.de/panorama/radargeraete-waren-veraltet-oder-kaputt/]Nach Fährkollision: Radargeräte waren veraltet oder kaputt
[/url]
[url=http://www.scanpress.de/]SCANPRESS - Nordeuropa News [größtest deutschsprachige Nachrichtenmagazin über Skandinavien]
[/url]
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Re: Fährunglück im Kattegat...

Beitragvon Michael H. » Di, 24. Feb 2004, 10:31

Hei,
die Umstände dieses Unglücks sind mir wirklich etwas "nebulös".
Nach der Pressemitteilung des Sjöfartsverket war die Joanna auf der Reise von Amsterdam nach Falkenberg, während die Stena Nautica auf ihrer normalen Route von Grenå nach Varberg verkehrte. Also: Joanna mit südlichem Kurs, Stena Nautica Richtung Osten. Wie um alles in der Welt haben die es geschafft, dass die Stena Nautica bei ruhiger See (ok, es war Nebel - wen stört's?) auf der Steuerbordseite - und dann noch recht weit achtern - gerammt wurde? Ich staune doch sehr. Hätte die Stena Nautica nach den geltenden Regeln nicht nach Steuerbord ausweichen müssen, wenn auf der Brücke die drohende Kollision erkannt wird?
Interessant ist auch, dass immer wieder herausgestellt wird, die Joanna fahre unter jamaikanischer oder grenadinischer Flagge. Nicht erwähnt wird aber, dass die Stena Nautica in Hamilton registriert ist und somit unter Bermuda-Flagge läuft (Quelle: Stena Line).
Natürlich kann man das Unglück mit schlechter Ausrüstung und Kommunikation der Joanna begründen, aber irgendwie seltsam bleibt es doch...
Zum aktuellen Stand: Nach der Pressemitteilung der Stena Line (unter StenaLine.com > Om företaget) vom 20.02.2004 ist die Situation der Stena Nautica unter Kontrolle, die Lecks seien abgedichtet. Man prüfe derzeit, eine Ersatzfähre zu mieten. Bis auf Weiteres werde der Verkehr auf die Route Göteborg-Frederikshavn umgeleitet.
Die Stena Line hat übrigens meine Buchung auf der Route für August sehr zuversichtlich angenommen...
Schöne Grüße
Michael

Nachträgliche Ergänzung:
Zum Unfallhergang gibt dieser Artikel von Hallands Nyheter (schwedisch) etwas her: Die Stena Nautica soll mit 12 Knoten unterwegs gewesen sein, was angeblich ein Anhalten nach einer Fahrzeuglänge ermögliche :?: Nach der Schilderung des Diensthabenden auf der Brücke der Fähre hätte die Joanna normalerweise ca. 1200 Meter vor der Stena Nautica passieren können, dann aber plötzlich hart Steuerbord gehalten. Demnach wäre die Joanna zwar noch vor der Fähre durchgefahren, dabei aber so kräftig nach Steuerbord gedreht, dass sie die Stena Nautica steuerbords achtern gerammt habe. Dies, obwohl die Fähre nach Backbord ausgewichen sei.
- Und ich dachte immer, in solchen Situationen wird Fahrt reduziert, nach Steuerbord ausgewichen, und alles wird gut...
Auf der Stena Nautica wurden die 4000 Tonnen Wasser abgepumpt, am Donnerstag soll die restliche Ladung gelöscht werden. Anschließend soll sie nach Göteborg in die Werft geschleppt werden.
Michael H.
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Re: Fährunglück im Kattegat...

Beitragvon Olaf 88 » Sa, 28. Feb 2004, 17:55

Michael H. hat geschrieben:Zum aktuellen Stand: Nach der Pressemitteilung der Stena Line (unter StenaLine.com > Om företaget) vom 20.02.2004 ist die Situation der Stena Nautica unter Kontrolle, die Lecks seien abgedichtet. Man prüfe derzeit, eine Ersatzfähre zu mieten. Bis auf Weiteres werde der Verkehr auf die Route Göteborg-Frederikshavn umgeleitet.
Die Stena Line hat übrigens meine Buchung auf der Route für August sehr zuversichtlich angenommen...
Schöne Grüße
Michael


Hallo, Michael!

Auch bei mir wurde die Fährüberfahrt am 12.8. 1 Tag nach der Kollision ohne Zögern angenommen (ich wusste da noch nix vom Unglück, die von der Stena aber!). Es wurde mir versichert, dass die Fähre im Sommer wieder schwimmen werde.

Gruss Olaf
Olaf 88
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Re: Fährunglück im Kattegat...

Beitragvon Michael H. » Sa, 28. Feb 2004, 19:44

Hei,
wie es mit der Fährstrecke weiter geht, verfolge ich auch aus eigenem Interesse. Im Augenblick gibt es in der schwedischen und dänischen Presse folgende aktuelle Informationen:

In den dänischen Medien Jyllands-Posten und TV 2 Østjylland wurde am 26. Februar berichtet, es könne "leicht ein paar Monate" dauern, bis die Stena Nautica wieder klar zum Einsatz sei. Stena Line unterstreiche aber, dass es keine Pläne gebe, die Route zwischen Dänemark und Schweden zu schließen.
Die schwedische Zeitung Hallands Nyheter zitierte am 27. Februar Joakim Kenndal, Informationschef der Stena Line: "Wir glauben, dass es zwei Monate dauern wird, bis die Stena Nautica wieder einsatzbereit ist. Aber das hängt auch etwas davon ab, welche Schäden bei der Inspektion in der Werft festgestellt werden." Während das Fahrzeug in Göteborg repariert werde, sei der Verkehr auf der Strecke Varberg-Grenå stillgelegt. Über ein Ersatzfahrzeug sei diskutiert worden, aber in erster Linie leite man der Verkehr auf die Strecke Göteborg-Frederikshavn um.

Es bleibt also abzuwarten, wie groß die Schäden durch den Wassereintritt im Maschinenraum tatsächlich sind. Das aggressive Salzwasser kann schon in kurzer Zeit starken Rostbefall bewirken, da wird sicher eine Menge zu tun sein. Sobald ich zuverlässige Informationen über die Wiederaufnahme des Fährbetriebes habe, werde ich sie hier posten.

Schöne Grüße
Michael
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Re: Fährunglück im Kattegat...polnischer Käpitän ist schuld

Beitragvon Olaf 88 » So, 29. Feb 2004, 10:38

Hier noch ein Artikel vom 26.2.04:

Kapitän schuld an der Kollision vor Schweden
Missachtung der Schifffahrtsregeln

I. M. Stockholm, 25. Februar

Zehn Tage nach der Kollision der Passagier- und Güterfähre «Stena Nautica» mit einem polnischen Frachtschiff vor der schwedischen Küste steht die Unfallursache fest. Der polnische Kapitän hat zugegeben, dass er Sicherheitsmassnahmen missachtet und sein Schiff viel zu spät gewendet hatte. Der Mann ist am Mittwoch wegen Fahrlässigkeit im Schiffsverkehr zu einer Geldbusse verurteilt worden, worauf das Ausreiseverbot gegen ihn aufgehoben wurde. Nach Angaben der Polizeibehörde der Provinz Halland hat der Kapitän die internationale Schifffahrtsregel missachtet, gemäss der bei schlechter Sicht frühzeitig Massnahmen zu ergreifen sind, um Kollisionen zu vermeiden. Als sich der polnische Frachter am frühen Morgen des 16. Februar seitlich in die Fähre bohrte, herrschte dichter Nebel. Nach der Kollision mussten 128 Personen evakuiert werden.

Die Reparatur der havarierten «Stena Nautica» hat viel mehr Zeit in Anspruch genommen als ursprünglich erwartet. Statt eines Tages dauerte es über eine Woche, bis der zehn Meter lange Riss oberhalb und das zwei mal fünf Meter grosse Loch unterhalb der Wasseroberfläche geschweisst waren. Erst am Mittwoch konnte der Rumpf leer gepumpt und konnten die rund 30 Lastwagen geborgen werden. Die Gesellschaft Stena Line schätzt die Kosten für die Bergung und Reparatur ihrer Fähre auf etwa 12 Millionen Dollar


Quelle: http://www.nzz.ch/2004/02/26/vm/page-article9FLSS.html

Gruss Olaf ...
... gebucht ist gebucht!!!
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Re: Fährunglück im Kattegat...

Beitragvon Michael H. » So, 29. Feb 2004, 12:39

Neue Zürcher Zeitung hat geschrieben:... steht die Unfallursache fest. Der polnische Kapitän hat zugegeben, dass er Sicherheitsmassnahmen missachtet und sein Schiff viel zu spät gewendet hatte...

Hei,
ganz so eindeutig geklärt ist die Schuldfrage aber wohl noch nicht:

Hallands Nyheter (25.02.2004) hat geschrieben:Joannas Befehlshaber gibt Fahrlässigkeit zu

Der polnische Befehlshaber auf dem Frachtschiff Joanna, das die Seite der Stena Nautica gerammt hat, hat sich der Fahrlässigkeit im Seeverkehr schuldig bekannt. "Er bekommt seinen Teil, meint aber, dass er nicht allein verantwortlich für das Unglück sei", sagt Kriminalpolizist Tommy Fälth.
...
Es gibt auch einen Tatverdacht gegen den, der das Kommando auf der Stena Nautica hatte. "Dass der polnische Kapitän jetzt aus dem Spiel ist bedeutet nicht, dass ich die Voruntersuchung abgeschlossen habe", sagt Staatsanwalt James von Reis.
...
Der weiter zu untersuchende Verdacht ist der gleiche wie der gegen den polnischen Kapitän, Fahrlässigkeit im Seeverkehr.
...
Nach der Seeanhörung am Dienstag sagte der Chef der Havarieuntersuchung, Sten Andersson, Sjöfartsverket, dass das Lastschiff eine schwer erklärbare Drehung ausgeführt habe. Aber er äußerte sich auch kritisch zu einzelnen Entscheidungen auf der schwedischen Kommandobrücke. Die Fähre wich zwei Mal nach Backbord aus und und verlangsamte zu keinem Zeitpunkt die Fahrt. "Es scheint sowohl auf der Stena Nautica als auch auf der Joanna Verstöße gegen die Ausweichregeln gegeben zu haben", sagte er.

Vermutlich sind hier, wie so oft, mehrere Faktoren zusammen gekommen. Übrigens will man jetzt verschärft darauf achten, dass sich während der Überfahrt tatsächlich niemand auf dem Fahrzeugdeck aufhält. In der Praxis haben es bisher vor allem LKW-Fahrer vorgezogen, in ihrem Fahrzeug zu schlafen anstatt in einer Kabine unter der Wasserlinie neben dem Maschinenraum. Im Wagen könne man wesentlich ruhiger und eine Stunde länger als in der Kabine schlafen, auch wenn es verboten sei...
Schöne Grüße
Michael

Update zum Thema "Wiederaufnahme des Fährbetriebs":
Nach einer Meldung der schwedischen Presse vom 10.03.2004 befindet sich die beschädigte Stena Nautica inzwischen in einer Werft im polnischen Gdansk. Dort sollen Maschinen, Hydraulik und Elektrik repariert werden. Man hoffe, dass sie bis Ende Mai wieder in Betrieb gehen könne. Eine Ersatzfähre wird es bis dahin nicht geben.
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Re: Fährunglück im Kattegat...

Beitragvon uteligger » Do, 01. Apr 2004, 20:12

Moin, heute gefunden:

Sind die Ostsee-Fähren sicher?
[31.03.2004]
Kiel/Stockholm (ume) - Grobe Sicherheitsmängel an Bord der schwedischen Fähre "Stena Nautica": Das stellte die schwedischen Havariekommission fest - und ermahnte jetzt alle Reeder, die Ostseefähren betreiben.

Die 134 Meter lange "Stena Nautica" wäre im Februar nach einer Kollision mit einem polnischen Frachter im Kattegat beinahe gesunken. Grund: Schotten waren nicht geschlossen, das Schiff lief voll Wasser.

Zwar gelten die Ostseefähren als relativ sicher, wie auch der ADAC in einem seiner großen Fährentests bescheinigte. Allerdings können viele Sicherheitseinrichtungen offensichtlich immer noch unbemerkt von der Schiffsführung außer Betrieb gesetzt werden. Dazu zählen auch die wasserdichten Schotten, die bei einem Wassereinbruch das Schiff vor dem Volllaufen bewahren sollen. Vertreter der großen Reedereien sagten übereinstimmend, es gebe an Bord der Fähren so viele Schotten, dass nicht alle von der Brücke aus überprüft werden könnten. Manfred Jansen von der Color-Line in Kiel: "Dafür ist der Ladeoffizier zuständig, ein im Allgemeinen sehr zuverlässiger Mann." Wie oft schwedische und norwegische Fähren gecheckt werden, konnten weder die Sprecher der Stena, der Color noch der Scandlines-Reederei sagen. Sie bestätigten nur, dass die Schiffe "immer wieder" von den Behörden kontrolliert werden.

Quellen: http://www.schiffsfoto.de und Flensburger Tageblatt


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Re: Fährunglück im Kattegat...

Beitragvon Michael H. » Do, 01. Apr 2004, 22:01

Hei,

die schwedische Zeitung Hallands Nyheter hat geschrieben:29.03.2004

Eine Tür zwischen zwei wasserdichten Schotten auf der Stena Nautica stand offen, als das Schiff mit dem Lastfahrzeug Joanna kollidierte. Dadurch wurde ein unnötig großer Teil des Fahrzeuges geflutet, das während einer kritischen Phase umzuschlagen drohte. Die staatliche Havariekommission versucht eine Antwort darauf zu bekommen, warum die Tür nicht geschlossen war.
...
"Es gibt eine Frage, die uns sehr interessiert und die wir weiter untersuchen: Wie konnte so viel Wasser ins Boot kommen?" sagt Göran Rosvall, Mitglied der Havariekommission. Er bestätigte Angaben, nach denen mindestens eine wasserdichte Tür offen stand. Den Angaben zufolge gab es auch einen Versuch, die Tür zu schließen, als das Wasser bereits einströmte. Danach war der Wasserdruck auf die Tür aber zu hoch, als gleichzeitig die Schiffselektrik ausfiel.

Nach Angaben aus anderer Quelle wurde die Stena Nautica genau in Höhe des Schotts getroffen. Dadurch wurde die Wand mit der Tür aufgerissen, was es unmöglich machte, die Tür zu schließen.

Ähnliche Berichte erschienen am 29.03.2004 auch in anderen schwedischem Medien.
Ob es was nützt, wenn die Schiffe "immer wieder" von den Behörden kontrolliert werden, möchte ich mal bezweifeln. Es sollte doch besser mal jedes Schott vor jeder Abfahrt gecheckt werden, oder?

Schöne Grüße
Michael
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Re: Fährunglück im Kattegat...

Beitragvon Michael H. » Di, 11. Mai 2004, 21:54

Hei,
das wird wohl erst mal noch nichts mit dem Fährbetrieb zwischen Varberg und Grenå. Bisher hieß es, zum 29. Mai gehe es wieder los. Und was lese ich heute in Hallands Nyheter?
Die Stena Nautica wird auf Grund fehlender Ersatzteile nicht wie berechnet bis Ende Mai fertig repariert sein. Die für Anfang Juni geplante Wiederaufnahme des Fährbetriebes wurde auf den 18. Juni verschoben. Gebuchte Reisende werden auf die Route Göteborg-Frederikshavn verwiesen.
Ich bleibe dran.
Schöne Grüße
Michael

Update:
Hallands Nyheter berichtet am 10.06.2004, dass sich die Stena Nautica weiter verspätet. Lieferschwierigkeiten bei gewissen Ersatzteilen vor allem für die Hauptmaschine verzögern die Reparaturarbeiten in polnischen Remontova-Werft in Danzig. Die Fähre wird frühestens am Donnerstag, den 24.06.2004 wieder auf ihrer Route zwischen Varberg und Grenå verkehren.
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Re: Fährunglück im Kattegat...

Beitragvon Michael H. » Di, 22. Jun 2004, 21:53

So, das Warten hat ein Ende.
Heute um sieben Uhr hat die Stena Nautica wieder an ihrem gewohnten Platz in Varberg festgemacht. Nach Monaten in der polnischen Werft, Austausch der kompletten Bordelektrik und Überholung des gesamten Maschinenraumes ist die Fähre bald wieder klar zum Einsatz. Die letzten Arbeiten an Bord laufen noch. Am 24.06.2004 ist um 20 Uhr die erste Abfahrt von Varberg nach Grenå.
Schöne Grüße
Michael
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Re: Fährunglück im Kattegat...

Beitragvon Olaf 88 » So, 27. Jun 2004, 23:36

Michael H. hat geschrieben:So, das Warten hat ein Ende.
Heute um sieben Uhr hat die Stena Nautica wieder an ihrem gewohnten Platz in Varberg festgemacht. Nach Monaten in der polnischen Werft, Austausch der kompletten Bordelektrik und Überholung des gesamten Maschinenraumes ist die Fähre bald wieder klar zum Einsatz. Die letzten Arbeiten an Bord laufen noch. Am 24.06.2004 ist um 20 Uhr die erste Abfahrt von Varberg nach Grenå.
Schöne Grüße
Michael


Perfekt! Habe nie daran gezweifelt; unsere Tickets für den 12.8. sind ja schon bezahlt.

Gruss Olaf...
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