Hei,
die Umstände dieses Unglücks sind mir wirklich etwas "nebulös".
Nach der
Pressemitteilung des
Sjöfartsverket war die
Joanna auf der Reise von Amsterdam nach Falkenberg, während die
Stena Nautica auf ihrer normalen Route von Grenå nach Varberg verkehrte. Also:
Joanna mit südlichem Kurs,
Stena Nautica Richtung Osten. Wie um alles in der Welt haben die es geschafft, dass die
Stena Nautica bei ruhiger See (ok, es war Nebel - wen stört's?) auf der Steuerbordseite - und dann noch recht weit achtern - gerammt wurde? Ich staune doch sehr. Hätte die
Stena Nautica nach den geltenden Regeln nicht nach Steuerbord ausweichen müssen, wenn auf der Brücke die drohende Kollision erkannt wird?
Interessant ist auch, dass immer wieder herausgestellt wird, die
Joanna fahre unter jamaikanischer oder grenadinischer Flagge. Nicht erwähnt wird aber, dass die
Stena Nautica in Hamilton registriert ist und somit unter Bermuda-Flagge läuft (Quelle:
Stena Line).
Natürlich kann man das Unglück mit schlechter Ausrüstung und Kommunikation der
Joanna begründen, aber irgendwie seltsam bleibt es doch...
Zum aktuellen Stand: Nach der Pressemitteilung der
Stena Line (unter StenaLine.com > Om företaget) vom 20.02.2004 ist die Situation der
Stena Nautica unter Kontrolle, die Lecks seien abgedichtet. Man prüfe derzeit, eine Ersatzfähre zu mieten. Bis auf Weiteres werde der Verkehr auf die Route Göteborg-Frederikshavn umgeleitet.
Die Stena Line hat übrigens meine Buchung auf der Route für August sehr zuversichtlich angenommen...
Schöne Grüße
Michael
Nachträgliche Ergänzung:
Zum Unfallhergang gibt
dieser Artikel von Hallands Nyheter (schwedisch) etwas her: Die
Stena Nautica soll mit 12 Knoten unterwegs gewesen sein, was angeblich ein Anhalten nach einer Fahrzeuglänge ermögliche

Nach der Schilderung des Diensthabenden auf der Brücke der Fähre hätte die
Joanna normalerweise ca. 1200 Meter vor der
Stena Nautica passieren können, dann aber plötzlich hart Steuerbord gehalten. Demnach wäre die
Joanna zwar noch vor der Fähre durchgefahren, dabei aber so kräftig nach Steuerbord gedreht, dass sie die
Stena Nautica steuerbords achtern gerammt habe. Dies, obwohl die Fähre nach Backbord ausgewichen sei.
- Und ich dachte immer, in solchen Situationen wird Fahrt reduziert, nach Steuerbord ausgewichen, und alles wird gut...
Auf der
Stena Nautica wurden die 4000 Tonnen Wasser abgepumpt, am Donnerstag soll die restliche Ladung gelöscht werden. Anschließend soll sie nach Göteborg in die Werft geschleppt werden.