Deutsche gibt Kriegsbeute des Opas nach 70 Jahren zurueck

Norwegenbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen

Deutsche gibt Kriegsbeute des Opas nach 70 Jahren zurueck

Beitragvon hobbitmädchen » Do, 29. Sep 2011, 14:25

Hei!

Habe heute bei NRK einen Artikel entdeckt, den ich ganz interessant fant.
Eine Deutsche hat nach 70 Jahren die Kriegsbeute ihres Grossvaters zurueckgegeben. Ihr Grossvater war wæhrend des 2. WKs in Narvik stationiert gewesen und hatte einen Koffer Silberbesteck erbeutet.
Das Besteck und ein Fotoalbum liegen nun im Nordland Røde Kors Krigsminnemuseum.

Der Artikel bei NRK ist leider auf Norwegisch http://www.nrk.no/nyheter/distrikt/nordland/1.7792999 aber vielleicht hat ja jemand einen deutschen Link.

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Re: Deutsche gibt Kriegsbeute des Opas nach 70 Jahren zurueck

Beitragvon SvenBa » Fr, 30. Sep 2011, 19:50

Der Opa wird sich im Grabe umdrehen,dass er als ehemaliger deutscher Berufsoffizier des Diebstahls von der eigenen Enkelin bezichtigt wird.Darauf stand Strafe und es gab viele Kontrollen.
Er wird es einfach dort für seine Frau gekauft haben,ganz einfach.Das Silberbesteck ist nagelneu.
Es gab auch eine kleine Industrie,die für deutsche Soldaten Souvenirs fertigten,wie Silberringe,Keramik mit Regimentsbezeichnungen,lederne Brieftaschen z.B.mit Schriftzug "Narvik 1943"usw.
Besten Gruss!Sven
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Re: Deutsche gibt Kriegsbeute des Opas nach 70 Jahren zurueck

Beitragvon Hubi59 » Sa, 01. Okt 2011, 9:46

Ich geb zu an die Seite des offiziellen Erwerbs hab ich selbst auch nicht gedacht, selbst von der Enkelin wurde diese Møglichkeit nicht in Erwægung gezogen.
Wenn man da mal weiter denkt, dann ist wohl alles antike aus dem Ausland irgendwann mal Kriegsbæute gewesen und wir sollten es anstandshalber in das jeweilige Land zurueck bringen und uns entschuldigen, oder sehe ich das falsch?
Aber die ganze Geschichte war jedenfalls sehr Medienwirksam.
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Re: Deutsche gibt Kriegsbeute des Opas nach 70 Jahren zurueck

Beitragvon hobbitmädchen » Mo, 03. Okt 2011, 9:21

Auf die Idee bin ich auch nicht gekommen, dass er es ja hier gekauft haben kønnte. Dann stellt sich doch allerdings die Frage, warum es nie verwendet und ganz weit nach unten hinten weggepackt wurde. Die wahre Geschichte dahinter werden wir wohl leider nie erfahren.

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Re: Deutsche gibt Kriegsbeute des Opas nach 70 Jahren zurueck

Beitragvon SvenBa » Mo, 03. Okt 2011, 12:20

hobbitmädchen hat geschrieben:Auf die Idee bin ich auch nicht gekommen, dass er es ja hier gekauft haben kønnte. Dann stellt sich doch allerdings die Frage, warum es nie verwendet und ganz weit nach unten hinten weggepackt wurde. Die wahre Geschichte dahinter werden wir wohl leider nie erfahren.


Mein Opa war Sanitäter und zuerst in Frankreich im Einsatz.
Da hat er auch für seine frisch Angetraute(meine Oma) schöne Seife und Parfüm in Paris gekauft und es per Feldpost heim geschickt.
Es wurde nie benutzt und stand wie der heilige Gral in der Vitrine bis zum Schluss.Es waren einfache Leute und meine Oma eh immer auf dem Feld.
Oder ein Porzellanservice wurde nur ein einziges Mal benutzt zur Einsegnung meines Vaters.
So war die Generation.Ich hab noch die ganze Feldpost,war ne schlimme Zeit.
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Re: Deutsche gibt Kriegsbeute des Opas nach 70 Jahren zurueck

Beitragvon Berny » Mo, 03. Okt 2011, 15:48

Dabei fällt mir gerade ein, dass in Berlin die Original-Nofretete-Büste aufbewahrt wird, und nicht in Kairo... *kopfkratz*
... obwohl Kairo schon Wünsche geäussert hattte....
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Re: Deutsche gibt Kriegsbeute des Opas nach 70 Jahren zurueck

Beitragvon Harry132 » Di, 04. Okt 2011, 14:18

Hallo zusammen,

ich hab´mal irgendwo gelesen dass von deutschen Soldaten schon da und dort so einiges "mitgenommen" wurde....., ohne Bezahlung.

Andererseits habe ich ebenso gelesen, und zwar fundiert, dass das gleiche durch alliierte Soldaten, jetzt egal ob aus West oder Ost, geschah. Und zwar durchaus nicht nur "Billigware".
Ich erinnere mich auch noch gut an eine Gerichtsszene in Nürnberg. Da hat ich glaub der Verteidiger von Göring angeführt, die gleichen Verbrechen (hier ist natürlich nicht der Massenmord gemeint!!!!) die seinem Mandanten vorgeworfen würden hätten aber doch auch alliierte getätigt. Dies wurde vom Gericht damit abgetan dass diese hier nicht vor Gericht ständen. Nicht dass ich die Taten von Göring in irgendeiner Hinsicht damit entschuldigen will. Aber es sollte doch etwas zum nachdenken anregen zum Thema Gleichbehandlung......

Ich möchte damit weder die eine noch die andere "Seite" entschuldigen. Nur hab ich immer wieder den Eindruck, dass die Medien nur allzugerne sich den (ggf.) Schuldigen aus Deutschland widmen.
Es war Kriegszeit, was natürlich noch nicht alles entschuldigen kann. Andererseits bin ich sicher, wir in Friedenszeiten lebenden können uns so gar nicht vorstellen welche moralische Verrohung in solchen Zeiten entstehen kann/entsteht. Wo man quasi noch Auszeichnungen dafür erhält wenn man möglichst viele andere umbringt....

War hier nicht vor einiger Zeit einiges über die wahnsinnig schlechte Behandlung von Kleinkindern und deren Müttern zu lesen - in Norwegen. Welche Kinder von dt. Soldaten hatten bzw. waren.
Und das gerade auch noch viele Jahre nach dem Krieg. Wo ein anderes Verhalten doch problemlos möglich gewesen wäre, ohne Gefahr für eigenen Leib und eigenes Leben.

Also ich bin mittlerweile immer sehr vorsichtig geworden wenn es um Verurteilingen von Soldaten geht. Bzw. frage mich, bzw. versuche dies, ja wie hätte ich in solchen Situationen eigentlich reagiert.

Ein sehr simples Beispiel, vielleicht passt es aber auch nicht so ganz als Vergleich - geht aber in eine ähnliche Richtung: Jeder von uns weiß dass wir eigentlich weniger Auto fahren sollten, und mehr Rad, die eigene Füsse usw. gebrauchen sollten usw. Jeder weiß weniger essen wäre gesünder, es ist mehr oder weniger unfair welch niedrigen Preise wir für manche Rohstoffe an dritte Welt Länder zahlen, usw. usf.
....aber es ist so furchbar bequem sich darüber keine Gedanken zu machen - und, die anderen verhalten sich ja außerdem ebenso.

Ein "heißes" Thema, und ich meine ein noch lange nicht aufgearbeitetes. Weil man in Deutschland kaum darüber reden darf ohne in Gefahr zu geraten in die "braune Ecke" gestellt zu werden. Auch wenn man selbst nun alles andere als dort steht :!:

Gruß
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Re: Deutsche gibt Kriegsbeute des Opas nach 70 Jahren zurueck

Beitragvon Harry132 » Di, 04. Okt 2011, 14:32

Berny hat geschrieben:Dabei fällt mir gerade ein, dass in Berlin die Original-Nofretete-Büste aufbewahrt wird, und nicht in Kairo... *kopfkratz*
... obwohl Kairo schon Wünsche geäussert hattte....


Hallo Berny,

ich hab da vor einiger Zeit einen interessanten Fernsehbericht gesehen. Zu Zeiten von deren Ausgrabung war es üblich dass die damaligen Behörden sich das gefundene mit den Ausgräbern teilten.
Und die Büste wurde so plaziert dass sie kaum ins Auge fiel. Man kann also sagen, damals wollten die ägyptischen Behörden die Büste nicht.

Ob diese Handhabung nun gerecht war darüber mag man heute denken wie man will. Aber ohne diese Ausgräber wären damals viele Funde gar nicht gemacht worden. Die fanden nämlich auf Kosten und Risiko der Ausgräber bzw. deren Finanziers statt.

Abu Simbel in Oberägypten wurde übrigens auf Kosten der Weltgemeinschaft versetzt und neu aufgebaut, oberhalb des Assuanstaudammes.

Übrigens, falls das vor Irland nun entdeckte Silber in einem Schiffswrack des 2.Weltkrieges nun gehoben werden sollte teilen sich den Gewinn die Wracktaucher und England. Soweit ich weiß kam das Silber übrigens aus Indien........... :roll: Und das war damals noch englische Kolonie......

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Re: Deutsche gibt Kriegsbeute des Opas nach 70 Jahren zurueck

Beitragvon Tammo » Di, 04. Okt 2011, 21:53

Harry132 hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich hab´mal irgendwo gelesen dass von deutschen Soldaten schon da und dort so einiges "mitgenommen" wurde....., ohne Bezahlung.

Andererseits habe ich ebenso gelesen, und zwar fundiert, dass das gleiche durch alliierte Soldaten, jetzt egal ob aus West oder Ost, geschah. Und zwar durchaus nicht nur "Billigware".
Ich erinnere mich auch noch gut an eine Gerichtsszene in Nürnberg. Da hat ich glaub der Verteidiger von Göring angeführt, die gleichen Verbrechen (hier ist natürlich nicht der Massenmord gemeint!!!!) die seinem Mandanten vorgeworfen würden hätten aber doch auch alliierte getätigt. Dies wurde vom Gericht damit abgetan dass diese hier nicht vor Gericht ständen. Nicht dass ich die Taten von Göring in irgendeiner Hinsicht damit entschuldigen will. Aber es sollte doch etwas zum nachdenken anregen zum Thema Gleichbehandlung......

Ich möchte damit weder die eine noch die andere "Seite" entschuldigen. Nur hab ich immer wieder den Eindruck, dass die Medien nur allzugerne sich den (ggf.) Schuldigen aus Deutschland widmen.
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War hier nicht vor einiger Zeit einiges über die wahnsinnig schlechte Behandlung von Kleinkindern und deren Müttern zu lesen - in Norwegen. Welche Kinder von dt. Soldaten hatten bzw. waren.
Und das gerade auch noch viele Jahre nach dem Krieg. Wo ein anderes Verhalten doch problemlos möglich gewesen wäre, ohne Gefahr für eigenen Leib und eigenes Leben.

Also ich bin mittlerweile immer sehr vorsichtig geworden wenn es um Verurteilingen von Soldaten geht. Bzw. frage mich, bzw. versuche dies, ja wie hätte ich in solchen Situationen eigentlich reagiert.

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....aber es ist so furchbar bequem sich darüber keine Gedanken zu machen - und, die anderen verhalten sich ja außerdem ebenso.

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Mit Verlaub Harry, auch ich möchte hier keine Diskussion entfachen... aber ganz so einfach, wie du es dir hier machst ist es nicht. Deutschland hat, wohl ohne Zweifel, diesen Krieg begonnen... ist zerstörend, raubend und plündernd über die Nachbarländer hergefallen - das ist einfach ein Teil unserer Geschichte und da gibt es einfach keine Diskussion (für mich)!! Welche Verbrechen andere in diesem Zusammenhang (oder auch in anderen) begangen haben, ist, wie damals auch der von dir zitierte Richter sagte, einfach nicht relevant! Man kann kein Verbrechen damit entschuldigen, dass auch ein anderer (vorher oder dannach) ein ähnliches Verbrechen begangen hat... wohin würde das führen??
Wenn du von Göring und im gleichen Atemzug von Gleichbehandlung schreibst... ehrlich, da wird mir schlecht. Wenn das Wort "Gleichbehandlung" einen Sinn macht, dann hätte ein Göring gar keinen Prozess verdient ( nach seinem Vorgehen eher "einen kurzen") ! Gleichwohl zeigt sich die Grösse eines Staates/Rechtssystems im Umgang mit genau solchen Leuten... ich verweise hier mal auf den 22.07.2011 !!
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Re: Deutsche gibt Kriegsbeute des Opas nach 70 Jahren zurueck

Beitragvon hobbitmädchen » Mi, 05. Okt 2011, 11:43

Nachdem es hier nun nicht mehr um das urspruengliche Thema geht und sonst wieder in einer endlosen Diskussion ausartet, mache ich hier dicht. Der Beitrag sollte lediglich zur Information sein und keine Diskussion ueber Kriegsbeute in welchem Sinne auch immer ausløsen.

Danke fuer Euer Verstændnis.

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