Hallo!
Knallfrosch hat geschrieben:Wie sind denn eure Erfahrungen oder Meinungen zum Übernachten in Schweden?
Ich muss zu meiner Schande

in diesem Forum gestehen, inzwischen nicht nur mehr Wohnmobil-Urlaubstage in Schweden als in Norwegen verbracht zu haben, sondern auch seit fast einem Jahr in Schweden zu wohnen.
Tatsächlich ist es so, dass es während der Sommersaison auf den Rastplätzen entlang der großen Hauptverkehrsachsen, insbesondere im Süden und hier noch mehr in der Nähe der großen Städte wie z.B. Göteborg, durchaus ein erhöhtes Überfallrisiko gibt. Oder zumindest
gab, denn die echten Meldungen über nächtliche Überfälle sind meist mehrere Jahre alt. Das ist allerdings in Norwegen nicht anders, und das Risiko ist auch weitaus geringer als z.B. in Südfrankreich. Es ist uns auch 2007 in Schweden schon mal passiert, dass man - am hellichten Vormittag in der Nähe von Göteborg - versucht hat, uns mit einer fingierten Autopanne zum Anhalten zu drängen. Allerdings kannte ich diese Masche schon aus Frankreich und bin daher nicht drauf reingefallen, sondern habe Vollgas gegeben.
Dennoch übernachten wir in Schweden meistens außerhalb von Camping- oder Stellplätzen, und auch wie sonst vorzugsweise in aller Einsamkeit, weitab vom Schuss. Vorzugsweise suchen wir uns dafür weit abseits der Hauptstraßen gelegene Badeplätze oder Wanderparkplätze aus. Kann sein, dass das an meiner größeren Erfahrung mit Schweden liegt, aber ich finde es in Schweden eher leichter, einen guten Übernachtungsplatz zu finden, als in Norwegen.
Man muss auch bedenken, dass die allermeisten skandinavischen Campingplätze praktisch keinerlei Sicherheitseinrichtungen haben. Wenn es hochkommt, gibt es eine Schranke, um unberechtigte Autos fernzuhalten, und das Rezeptionsgebäude hat eine Alarmanlage, aber das war es auch schon. Einen realen Sicherheitsvorteil bieten Campingplätze hier also nicht, bestenfalls einen gefühlten. Und so kam es denn auch auf einem Campingplatz zum wohl bisher einzigen echten Diebstahlversuch in Skandinavien: Ein Jugendlicher, vermutlich auf der Suche nach Alkohol, testete durch, ob irgendein Außenstaufach unseres Wohnmobils vielleicht nicht abgeschlossen war.
Isa.I. hat geschrieben:Es ist nur so, dass sich dort das gleiche Phänomen wie in Südeuropa zeigt der "Rumfahrer", junge Leute, die mit ihren Autos einfach nur blödsinnig herumfahren, auch mal provokativ um ein Wohnmobil herum. Die wollen aber nur spielen und nix Böses, wie gesagt, erlebt man im Süden auch genug.
Stimmt! Auch das ist uns schon passiert, in Finnland, und zwar auf einem Campingplatz! Und in Norwegen wurden wir - ebenfalls auf einem Campingplatz, und zwar mitten in der Pampa - auch schon mal morgens früh um fünf aus den Betten getrommelt. Von ziemlich besoffenen Jugendlichen, die um "Smoke" bettelten. (Vielleicht hatten sie ja aufgrund unserer damaligen niederländischen(!!!) Nummernschilder gehofft, dass wir etwas, sagen wir, Interessanteres dabei hätten als nur Tabak. Aber als passionierte Nichtraucher konnten wir noch nicht einmal damit dienen.

)
Isa.I. hat geschrieben:Einen kapitalen Aufbruch des Wohnmobils habe ich somit auch MITTEN in Oslo in einer hellen Sommernacht gehabt. Ja - ich weiss - Oslo ist nicht Norwegen - und Norwegen ist nicht Oslo -
Oslo wird gelegentlich auch als Europas Junkie-Hauptstadt bezeichnet, und das hat seine Gründe.
MfG
Gerhard
Früher war (fast) alles schlimmer.