Brauche Hilfe beim Bestimmen eines Pilzes

Es müssen nicht immer Pølser sein, die norwegische Küche bietet viel mehr. Rezepte und Zutaten.

Re: Brauche Hilfe beim Bestimmen eines Pilzes

Beitragvon arrow_ben » Do, 05. Aug 2004, 14:54

Also erstmal vielen Dank für die vielen Antworten! :D
Habe mir gerade ein paar andere Bilder vom Birkenpilz angeschaut und es paßt :D
Hätte ich aber auch draufkommen können, dass im Fjellbjørkeskog ein Birkenpilz wächst :wink: , na ja so rein vom Namen her - wenn das immer so einfach wäre.... :wink:
Viele Grüsse,
Benjamin
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Re: Brauche Hilfe beim Bestimmen eines Pilzes

Beitragvon arrow_ben » Do, 05. Aug 2004, 14:58

Vielen Dank an alle die sich beteiligt haben! In diesem Forum bekommt man ja sehr schnell gute Antworten. Kennt sich noch jemand mit Büschen aus? :D
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Re: Brauche Hilfe beim Bestimmen eines Pilzes

Beitragvon Julia » Do, 05. Aug 2004, 15:07

Kann's ja mal versuchen - her mit dem Foto :wink:
Julia
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Re: Brauche Hilfe beim Bestimmen eines Pilzes

Beitragvon arrow_ben » Do, 05. Aug 2004, 15:20

Hallo Julia,
hört sich do sehr gut an :D
Ich mach mal ein Bild von dem gepressten Exemplar und lege es auf den Server. Dauert aber leider noch ein wenig - da ich meine Kamera zu Hause habe.
Viele Grüsse,
Benjamin
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Re: Brauche Hilfe beim Bestimmen eines Pilzes

Beitragvon Pilze-Börnie » Do, 05. Aug 2004, 19:33

Hallo Ihr Pilzinteressierten,


toll was Ihr alles wisst und wo Ihr überall Eure Infos herholt. Mit der Pilzbestimmerseite habe ich auch wieder mal was neues dazugelernt, die Seite kannte ich noch nicht. Was nun unser Bestimmungsproblem angeht, kann ich "ino" mitteilen, dass ich unter google.de und deutsche Seiten nur zwei Hinweise gefunden habe, die etwas zu dem Gebirgsbirkenpilz wie ich ihn mal nennen möchte (einen offiziellen deutschen Namen gibt es dafür nicht, da der Pilz in D auch nicht vorkommt) und eine davon ist uns sehr nah und nennt sich norwegen-freunde.com :wink: Dort unter den Pilzen des Monats März 2002 findet man den Birkenpilz und das 2.+3. Bild zeigt ebenfalls den Fjellskrubb, den Gebirgsbirkenpilz. Da der Pilz in Norwegen häufig ist, habe ich dort auch eine genauere Beschreibung gegeben. Ein sehr gutes Bild und eine kompetente Beschreibung findet Ihr in dem norwegischen Pilzbuch Sopp i Norden Seite 175 3. Pilz von oben. Eines der wichtigsten Charakteristika ist die Hutgröße, sie beträgt bei dem Gebirgsbirkenpilz nur 3 - 5 cm, ist also sehr klein und die Huthaut ist gerne aufgesprungen und feldrig zerteilt (sieht man deutlich auf allen Bildern) und er ist der Begleiter der Zwergbirke im Gebirge.
Auch wenn es grundsätzlich schwierig ist, Pilze anhand von Fotos zu bestimmen könnte aufgrund des Standortes und der Größe eine ziemlich exakte Auskunft gegeben werden, darum die Frage an den Finder und Fotografen: Wie groß war der Pilz und in welcher Gebirgslandschaft wurde er gefunden. Ich meine die Alpenbärentraube auf dem Bild erkannt zu haben (Julia stimmst Du mir zu ? ) und das zeigt schon eine gewisse Höhe an in der zumindest in Norwegen nur noch Krüppelbirken und eben Zwergbirken vorkommen. Trotzdem muß ich sagen, dass ein wesentliches Merkmal für den gewöhnlichen Birkenpilz und gegen den Gebirgsbirkenpilz
spricht und das sind die schwarzen Pusteln/Schüppchen auf dem Stiel. Der Gebirgsbirkenpilz hat zunächst fast weiße und dann graugelbliche bis hellbräunliche - aber niemals schwarze - Stielschüppchen, so und jetzt sitzen wir im Dilemma. Wir haben einen Pilz der in der richtigen Höhenlage wächst, eine charakteristische Huthaut vorweist, der vielleicht auch klein genug war um in das Bestimmungsbild zu passen und zum guten Schluß stimmt ein anderes Detail halt überhaupt nicht mit der Literatur und der Wirklichkeit überein. Das können wir aber nicht einfach unterschlagen oder irgendwie gerade biegen, die Bestimmungsmerkmale sind eindeutig und die Stielschüppchen passen da nicht ins Bild des Gebirgsbirkenpilzes, fjellskrubb, Leccinum rotundifoliae, während alle Merkmale sehr gut zum gewöhnlichen Birkenpilz, brunskrubb, Leccinum scabrum passen, der im Übrigen in Norwegen auch bis hinauf ans Nordkapp vorkommt und dort oben von mir auch mehrfach gefunden wurde. Der Birkenpilz ist sozusagen nur der deutlich größere Bruder, der ansonsten in fast allen Merkmalen auser den Stielschüppchen mit dem Gebirgsbirkenpilz übereinstimmt, auch in den Hutfarben und auch er kann die aufgesprungene Huthaut haben. Ein wesentliches Merkmal können wir leider nicht mehr überprüfen, das Fleisch des Birkenpilz wird ganz schnell noch im Jungzustand weich, das Fleisch des Gebirgsbirkenpilz bleibt ähnich den Rotkappen ( Pilz des Monats Juni 2001) verhältnismäßig lange fest. Wir müssen also feststellen, dass wir nur anhand eines Bildes doch nicht sicher sagen können um welchen Pilz es sich handelt. Sollte der Pilz im Herbar sein könnten einige weitere Nahaufnahmen zum Porenfutter, zu den Stielschüppchen zur Huthaut etc. und gegebenenfalls auch eine mikroskopische Untersuchung des Herbarmaterials weiteren Aufschluß bringen, für die Untersuchung müßte ich den Pilz aber schon hier bei mir haben.
So, ich hoffe ich habe alle Klarheiten beseitigt, das wichtigste für unsere Speisepilzsammler ist aber, dass alle "skrubb" also alle Birkenpilze und Rotkappen die wir in Norwegen finden essbar sind, schaut öfters mal auf unsere eigene Pilzseite Freunde !!!
Lieben Gruß Pilze-Börnie
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Re: Brauche Hilfe beim Bestimmen eines Pilzes

Beitragvon arrow_ben » Fr, 06. Aug 2004, 9:21

Hallo Pilze-Börnie,
vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort!
Der Pilt hatte einen Durchmesser von ca. 10 cm und nun zum Fundort:
Mittelnorwegen (Ecke Lom), Höhe ca. 1100 m (fast genau an der Waldgrenze, aber noch im Wald auf einer kleinen Lichtung - Vegetation: nur ein paar Birken, Zwergbirken und Zwergsträucher (Bärentraube, Preiselbeere, Krähenbeere, etc) in der direkten Umgebung.
Exposition Nord-West.
Weitere Beschreibungen kann ich gern liefern :-)
Viele Grüsse,
Benjamin
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Re: Brauche Hilfe beim Bestimmen eines Pilzes

Beitragvon Julia » Fr, 06. Aug 2004, 9:47

Björnie, Du hast sehr recht, es sind deutlich sowohl Alpen-Bärentraube und Fjell-Krähenbeere zu erkennen :wink: . Stimmt mit der Fundhöhe des Pilzes durchaus überein, nur dass ich dachte, in Mittelnorwegen (wo genau war es denn, Benjamin???), sei die Waldgrenze niedriger....
Julia
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Re: Brauche Hilfe beim Bestimmen eines Pilzes

Beitragvon arrow_ben » Fr, 06. Aug 2004, 10:23

Hallo Julia,
es handelt sich um das Tal Tundradalen in der Gemeinde SKJÅK. Die Baumgrenze (fast aussschließlich Birken, Birkenhybride, Weiden und ein paar Vogelbeeren) war immer so bei 1000 bis max. 1150 m. Ein Übersichtskarte mit dem Kartiergebiet - ungefähr Einordnung liegt auf dem Server unter http://www.pangaea.de/home/bpfeil/Lage_ ... bietes.JPG

Wobei die Waldgrenze des Birkenwaldes tlw. nur bei 900 bis 1000 m lag. In den letzten Jahren hat sich in Bezug auf die Baumgrenze, bzw. Waldgrenze einiges getan (Klimaerwärmung, nachlassende Weidewirtschaft, Eintrag von Nährstoffen durch sauren Regen, etc), so dass die Baumgrenze immer höher liegt. Desweiteren spielen noch die Exposition, Lage des Tales (Mikroklima), etc. eine Rolle. Ich bin kein Klugscheißer - auch wenn sich das jetzt vielleicht so anhören mag :roll:
Beschäftige mich aber schon seit einem Jahr mit der Materie und dann artet es manchmal aus :wink:
Viele Grüsse,
Benjamin
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Re: Brauche Hilfe beim Bestimmen eines Pilzes

Beitragvon Julia » Fr, 06. Aug 2004, 10:29

OK, Benjamin, das Tundradalen kenne ich. Dies ist aber im allerhöchsten Grad SÜDnorwegen :wink:

Mittelnorwegen beginnt in Trondheim :!:

Jetzt verstehe ich auch, dass die Baumgrenze so weit hoch reichte; das tut sie nämlich auch in Südnorwegen nur an wenigen (geschützter liegenden) Stellen.
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Re: Brauche Hilfe beim Bestimmen eines Pilzes

Beitragvon arrow_ben » Fr, 06. Aug 2004, 10:36

Gut dann habe ich mich mit Mittelnorwegen geirrt :cry: Ich dachte es wäre südliches Mittelnorwegen. :wink:
Normalerweise benutze ich nur GPS Koordinaten :D und da bracht man kein Mittel- oder Südnorwegen. Hast Du die Mail von mir bekommen?
Viele Grüsse,
Benjamin
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Re: Brauche Hilfe beim Bestimmen eines Pilzes

Beitragvon Julia » Fr, 06. Aug 2004, 10:48

Eine evtl. Mail geht privat nach Hause, und die kann ich nicht vor nach Feierabend lesen und kriege die vor dem Wo-Ende auch nicht beantwortet (fahren nach der Arbeit heute für ein langes Wochenende wieder nach Jotunheimen).
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Re: Brauche Hilfe beim Bestimmen eines Pilzes

Beitragvon arrow_ben » Fr, 06. Aug 2004, 10:51

Hallo Julia,
hier ist ein Auszug aus der Mail :)
Das Foto des Busches findest Du unter http://www.pangaea.de/home/bpfeil/busch.JPG Der Busch ist ca. 40 cm Hoch und sehr verzweigt. Früchte waren keine zu erkennen. Die Blattgrösse sollte man an dem cent-Stück ableiten können. Wuchumgebung: Fjellbirkenwald, Baumgrenze an lichten Standorten. Nicht so häufig ca. 5 Pflanzen auf 100qm.

Der Link http://www.pangaea.de/home/bpfeil/Lang.JPG führt zu einer weiteren Pflanze, dioe ich nicht bestimmen konnte- da meine Bestimmungsbücher von den Blüten ausgehen und die nicht vorhanden waren. Andere Literatur, die von den Blättern ausgeht konnte mir nicht weiterhelfen :-( Habe beim Kartieren über 100 Pflanzen "gefunden" und leider sind immer ein paar dabei, die man nicht erkennt.

Habe im übrigen die Auswirkungen der nachlassenden Saeterwirtschaft auf die Entwicklung und Regenerierung des Fjellbirkenwaldes kartiert und bin gerade beim Schreiben an meiner Diplomarbeit. :-(

Viele Grüsse aus Bremen und vielen Dank für Deine Hilfe,
Benjamin
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Re: Brauche Hilfe beim Bestimmen eines Pilzes

Beitragvon Julia » Fr, 06. Aug 2004, 11:03

Hallo zurück,

hier wird es schwieriger :wink: . Ich werde nächste Woche meine grosse skandinavische Flora wälzen udn versuchen, näheres herauszufinden. Auf Anhieb fällt mir leider zu beiden nichts ein :cry:

Schönes Wochenende
Julia
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Viel Spaß beim Ausflug

Beitragvon arrow_ben » Fr, 06. Aug 2004, 16:32

Na dann wünsche ich euch ein schönes Wochenende und viel Spaß beim Wandern :P
Bis nächste Woche und vielen Dank für Deine Hilfe,
Benjamin
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Re: Brauche Hilfe beim Bestimmen eines Pilzes

Beitragvon Pilze-Börnie » Fr, 06. Aug 2004, 18:10

Ok,

dann ist die Sache klar, einen so großen Fjkellskrubb gibt es halt nicht auch nicht nach dem radioaktiven Fallout von Tschernobyl und damit bleibt mit einer Sicherheit von sagen wir 95 % nur der Birkenpilz, Leccinum scabrum, brunskrubb übrig. Julia vielen Dank für die Bestätigungvielleicht sehen wir uns ja mal in Norge, ob das aber dieses Jahr wird weiß ich nicht der Urlaubsfahrplan ist seeehr gedrängt...
Ha det bra

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