
So, nu will ich mich mal dransetzen, und für Euch einen kurzen Bericht über unseren, dieses Jahr wieder sensationellen, Norwegenurlaub abliefern:

Nach einer Übernachtung auf dem Myrhoj-Campingplatz am Limfjord in Dänemark haben wir nachts nach Schweden übergesetzt (Grenaa-Varberg, die Fähre fährt also, frisch renoviert, wieder) und sind mittags bei Freunden in Oslo angekommen. Nach einem kurzen Stadtaufenthalt

sind wir am nächsten Tag relativ zügig gen Norden gefahren, da unser Ziel der diesjährigen Fahrt die Lofoten waren. Aber auch wieder nicht so schnell, dass wir links und rechts nichts hätten gesehen können:
Ein Tipp unseres Kumpels aus Oslo war es, den "Jotulhogget" an der RV 3 zu besichtigen, einen Canyon aus der Eiszeit, der bis in unsere Tage als solcher zu erkennen ist. Er ist am Ende der Eiszeit entstanden: ein Gletscher schmolz, und der entstandene See brach in wenigen Minuten durch eine Gesteinspalte und hinterlies dann dieses Naturschauspiel...

...weiter ging es nach Röros, eine Stadt wie aus dem Museum, das gesamte Stadtbild ist im Stiele des 18.und 19 Jhdt. erhalten und konserviert worden. Diese Stadt gehört zum Weltkulturerbe! Natürlich auch ein Touristenmagnet!



...nun aber schnell weiter. Da wir von Bodö aus für den 16.8. nachmittags eine Fähre auf die Insel Vaeroy vorgebucht hatten (Reservierung hatte nicht gekostet!!! Vermutlich kostet nur die Vorbuchung Bodö-Moskenes 150 NOK), machten wir keine grossen Zwischenstops mehr, sondern fuhren, so schnell es ging, gen Nordern. Naja, schnell kann man da nicht fahren, und so mussten wir natürlich, auch wegen dem Hund, öfters halten; wie z.B. bei der Überquerung des Polarkreises:


Bei stürmischer See (etwa 7 Bft.) ging es dann 4 Std. per Fähre von Bodö nach Vaeroy, wo wir 2 Tage fast allein in der Jugendherberge hausten. Auf der Insel war nix, aber wirklich nix los (Sogar das Touri-Office war ab 15.8. zu). Ausser Wanderngehen vielleicht...

Im Frühjahr findet der grosse Fischfang auf den Skrei, dem Grossdorsch, statt, der dann als Stockfisch verkauft wird...von dem Erlös decken die Bewohner der Lofoten und der Inseln da oben 90% ihrer Lebenshaltungskosten...


Auf die Lofoten übergesetzt sind wir dann bei strahlendem Sonnenschein und komfortablen 18°C. In Skandinavien kann man die "Wohlfühtemperatur" getrost 5-10°C runterschrauben, soll heissen, 25°C ist schon "sauheiss" da oben...
Wir fuhren langsam über mehrere Tage die Lofoten von Süden nach Norden ab, machten Station an verschiedenen kleinen Fischerdörfern,


genossen die Natur um uns herum,...




bis wir unsere letzte Station Kabelvaag erreichten... und ich wollte doch so gerne mal richtig grosse Fische fangen!!!! In Nusfjord, einem alten, bekannten, idyllischen Fischerdörfchen war ich schon mal mit einem Fischkutter für 3 Stunden vor die Küste gefahren, aber das Erlebnis in Kabelvaag stellte alles bisher dagewesene in den Schatten. Wir hatten eine Hütte im Lofoten Rorbu Ferie-Center bei Arnstein Larsen, einer bei Anglern sehr bekannten Unterkunft...
Es war mein Angelerlebnis schlechthin! Denke, das Bild sagen mehr als 1000 Worte...

...übrigens: Ich hatte bekannte Begleitung: Nigel Hearn (rechts) ist dort Fishguide und amtierender 8-facher Europameister im Hochseeangeln, und ich war NICHT schlechter als er!!!!
Ich nahm so etwa 20 kg Filets mit; diese tiefgefroren, hoffte ich, jeden Abend auf den nächsten Campingplätzen eine Kühltruhe zu finden, um den Fisch teifegkühlt wohlbehalten nach D zu bekommen. Ein kühnes Unterfangen, immerhin waren das ja noch 3000 km, aber es hat funktioniert...
Auch während unserer Zeit im Camp hatten wir fast nur Fisch geessen...
Not macht Erfinderisch, Seelachs ein mal anders, mit Pesto überbacken auf Zuchini und Tomaten ....

oder selbstgemachte Fiskekaker....

Wehmütig und mit der festen Absicht, da nochmal hinzufliegen, verliessen wir die Lofoten wieder (das Wetter wurde ausgesprochen schlecht), und liessen uns langsam südwärts treiben (da schien dann wieder Sonne)
... Bis zum Saltstraumen, dem grössten Malstrom der Welt...
Auf einer Breite von 150 m und 3 km Länge wälzt sich der 2-3 Meter Tidenhub durch diese Meerenge und bietet ein grandioses Naturschauspiel...


An der Küste gibt es viele dieser Malströme, wenn sich Ebbe und Flut durch z.B. Schären drängen, aber der "Saltstraumen" ist was besonders imposantes...
Weiter ging es über die reizvolle Küstenstrasse 17 gen Süden. Hier sollte man sich mehrere Tage Zeit lassen, es geht (auch wegen vieler Fähren) nur recht langsam voran, und die Gegend ist einfach zu schön.





Die Strasse 17 endet kurz vor Trondheim. Nach aller Abgeschiedenheit genossen wir ein wenig den städtischen Flair dieser Stadt ,...


Unsere Strecke führte weiter über das Dovrefjell,

an Fjorden vorbei,…

und wir machen mal wieder einmal einen Abstecher zum Geirangerfjord ...



Auf dem Weg Richtung Süden versuche ich auch jedesmal, den weltlängsten Tunnel zu fahren, 24.5 km, ein echtes Kunststück.... Dauer: etwa eine halbe Stunde...

Alle 7 km gibt es in dem Tunnel eine "blaue Grotte", damit auch Leute mit Platzängsten den Tunnel durchfahren können. Man kann dort aussteigen, und es umgibt einem eine "besondere Aura"...


...doch nun wurde das Wetter auch hier zunehmend schlechter...

was aber zu spektakulären Wasserfällen führte....



Am Tag vor unserer Rückreise von Kr.sand S aus besuchten wir auch "Kerstin i Norge". Wir verbrachten ein paar Stunden zusammen und genossen das leckere Diplom-Is (nochmal herzlichen Dank für die Einladung!).
So, ich hoffe es war interessant für euch, vielleicht war es auch ein bisschen lang... aber das ist nu mal so bei Reiseberichten...
Wir werden auch unsere nächsten Urlaube bestimmt wieder in diesem Land verbringen, wir fühlen uns mittlerweile dort sooo heimisch...
Gruss Olaf...