Susanne hat geschrieben:... die detaillierten Schulden des Einzelnen im Nett finden kann, stimmt so - glücklicherweise - nicht! Da steht dann bei dem Punkt "Vermögen" einfach eine "0"...
Das liegt nur daran, dass man für negatives Vermögen keine Vermögenssteuer zahlt. Zinsen für Kredite (interessanterweise auch Verbraucherkredite) kann man sich mit fast 30% vom zu versteuerndem Einkommen abziehen >skattbar inntekt. Dieses reduziert sich dadurch natürlich, man also beim Einzelnen nur schätzen, was er denn tatsächlich brutto verdient.
Dass jeder Hinz und Kunz sehen kann, ob noch ein Kredit auf einem Auto liegt ist auch ganz schnell erklärt. Es gibt in Norwegen nicht das System mit dem Fahrzeugbrief. (wer den Brief hat, dem gehört das Auto). Wenn man hier ein Auto kauft und ummeldet, übernimmt man es wie es ist. Unter Umständen mit einem darauf liegenden Kredit... Man ist also gut beraten, vor dem Kauf zu kontrollieren ob zu dem Kennzeichen Schulden gehören.
Die "Offenheit" der Norweger finde ich persönlich etwas bizarr, denn was geht es meine Nachbarn/die Öffentlichkeit an, was ich verdiene oder für wieviel ich mein Haus verkauft habe? Das schürt meiner Meinung nach nur die Neiddebatte und befriedigt die Neugier.
Beispiel: die Nachbarn meiner Schwiegis sind Leute jenseits der 80. Vor kurzem sind sie in eine Einrichtung für betreutes Wohnen gezogen. Sie haben keine Kinder, allerdings 4 Nichten und Neffen. Der eine, der sich nie um die beiden gekümmert hat, übernahm das Ruder. Das Haus wurde verkauft - und zwar an ihn. Zu einem Preis, der fast 30% unter takst lag. Jetzt gibt es grossen Streit zwischen den Geschwistern und er wird in der Nachbarschaft als Erbschleicher angesehen. Ist er meiner Meinung nach auch, aber ohne die Veröffentlichung hätte die Diskussion weniger Grundlage.
Gruss Patricia
Ich bin keine Signatur. Ich bin hier nur die Putzfrau!