Natürlich ist das eine "klare betriebswirtschaftliche Entscheidung", genau besehen ist das ja gerade das Problem
Die höheren Strompreise sind aber als Begründung nur vorgeschoben, selbst damit hat das Werk ja bislang noch Gewinne gemacht. Vor allem aber ist eben das keine Erklärung dafür wenn man sich auch gegen den Verkauf an ein anderes Unternehmen entscheidet. So wie Norsk Hydro hier vorgeht ist das bester Turbokapitalismus. Aus dem Werk das ja schon mit hohen Subventionen errichtet worden ist (okay, davon hat zunächstmal Reynolds Aluminium profitiert, die haben es ursprünglich gebaut und später - statt zu schliessen - billig verkauft) wird der interessante Kernbereich rausgenommen, nämlich das Walzwerk - das geht aus dem gemeinsamen Besitz zusammen mit den beiden anderen Partnern raus an Norsk Hydro allein. Der Rest ist ohne das Walzwerk sowieso schon ziemlich uninteressant, wird aber sicherheitshalber komplett plattgemacht statt die Anlagen einem Konkurrenten zu überlassen. Selbst konservativste Kreise beklagen in Hamburg laut daß das mit der "sozialen Verpflichtung des Eigentums" nun wirklich nicht mehr gut unter einen Hut zu kriegen ist...
Im Walzwerk wird dann auch noch versucht die bestehenden Tarifverträge zu knicken und die Löhne um rund ein Drittel zu drücken als Preis dafür daß der Teil überhaupt weiter läuft.
Wenn man mal ein klein wenig akkurat nachrechnet wieviel in diese Anlagen eigentlich von den jetzigen Eigentümern investiert worden ist und wieviel direkt und indirekt aus Subventionen stammt dann fällt mir dazu nur noch eines ein :
alsterix