Norsk Hydro vernichtet deutsche Arbeitsplätze...

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Norsk Hydro vernichtet deutsche Arbeitsplätze...

Beitragvon Sergej Ruslanowitsch » Fr, 04. Nov 2005, 16:18

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Re: Norsk Hydro vernichtet deutsche Arbeitsplätze...

Beitragvon Kerstin i Norge » Fr, 04. Nov 2005, 16:37

es ist immer schmerzhaft, wenn Arbeitsplätze verloren gehen. Aber was hat die norwegische Landschaft mit norwegischen Geschäftsleuten zu tun ? Das eine hat nix mit dem anderen zu tun. Genausowenig wie der Bericht in der Bild. Als wenn das komplette norwegische Volk erst ne Volksabstimmung gemacht hätte und das OK zum Schritt von Hydro gegeben hätte. Da haben Geschäftsleute entschieden. Sind die deutschen Wälder weniger schön, weil Müller Milch im Osten ein neues Werk aufmacht, dafür sogar einen imensen Zuschuss bekommt und dann ein Werk im Norden schliesst - und im Endeffekt weniger Stellen als vorher hat ? Nein....... Also wenn man sein Urlaubsland nach den Geschäftsentscheidungen von Firmen wählen würde......hm......dann könnte man ja garkeinen Urlaub machen, egal wo. Nicht mal mehr auf Balkonien.

lg

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Re: Norsk Hydro vernichtet deutsche Arbeitsplätze...

Beitragvon Gaustabooking » Fr, 04. Nov 2005, 16:45

Das ist doch eine klare betriebswirtschaftliche Entscheidung.

Das Werk wäre ohnehin nur am Leben zu halten gewesen wenn die Stromsubvention fortgesetzt würde.

Aluminium-Krisengipfel im Kanzleramt gescheitert | tagesschau.de

"Grund für die Entwicklung ist nach Angaben der Unternehmensleitung eine Fast-Verdoppelung der Stromkosten."

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html
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Re: Norsk Hydro vernichtet deutsche Arbeitsplätze...

Beitragvon Alsterix » Fr, 04. Nov 2005, 17:09

Natürlich ist das eine "klare betriebswirtschaftliche Entscheidung", genau besehen ist das ja gerade das Problem :keppler:

Die höheren Strompreise sind aber als Begründung nur vorgeschoben, selbst damit hat das Werk ja bislang noch Gewinne gemacht. Vor allem aber ist eben das keine Erklärung dafür wenn man sich auch gegen den Verkauf an ein anderes Unternehmen entscheidet. So wie Norsk Hydro hier vorgeht ist das bester Turbokapitalismus. Aus dem Werk das ja schon mit hohen Subventionen errichtet worden ist (okay, davon hat zunächstmal Reynolds Aluminium profitiert, die haben es ursprünglich gebaut und später - statt zu schliessen - billig verkauft) wird der interessante Kernbereich rausgenommen, nämlich das Walzwerk - das geht aus dem gemeinsamen Besitz zusammen mit den beiden anderen Partnern raus an Norsk Hydro allein. Der Rest ist ohne das Walzwerk sowieso schon ziemlich uninteressant, wird aber sicherheitshalber komplett plattgemacht statt die Anlagen einem Konkurrenten zu überlassen. Selbst konservativste Kreise beklagen in Hamburg laut daß das mit der "sozialen Verpflichtung des Eigentums" nun wirklich nicht mehr gut unter einen Hut zu kriegen ist...
Im Walzwerk wird dann auch noch versucht die bestehenden Tarifverträge zu knicken und die Löhne um rund ein Drittel zu drücken als Preis dafür daß der Teil überhaupt weiter läuft.

Wenn man mal ein klein wenig akkurat nachrechnet wieviel in diese Anlagen eigentlich von den jetzigen Eigentümern investiert worden ist und wieviel direkt und indirekt aus Subventionen stammt dann fällt mir dazu nur noch eines ein : :kotzuebel:


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Re: Norsk Hydro vernichtet deutsche Arbeitsplätze...

Beitragvon Sergej Ruslanowitsch » Fr, 04. Nov 2005, 17:15

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Re: Norsk Hydro vernichtet deutsche Arbeitsplätze...

Beitragvon Grønn Demon » Fr, 04. Nov 2005, 17:16

shakatus hat geschrieben:Als ich heute in den Nachrichten aber Norwegen im Zusammenhang mit solch negativen Nachrichten hörte, wurde mir schmerzlich bewusst, dass es aber auch in diesem Paradies nach handfesten kapitalistischen Grundsätzen zugeht...


LOL! Willkommen in der Realitæt! :lol:
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Re: Norsk Hydro vernichtet deutsche Arbeitsplätze...

Beitragvon bgh » Fr, 04. Nov 2005, 17:54

Hei,
ach ja der Börsenkapitalismus usw...?...Moment, war das nicht diese Sache mit dem möglichst viel Geld verdienen? Da habe ich anscheinend was übersehen, denn wir haben hier eine Aktiengesellschaft , die ihr angebotenes, geradezu hinterhergeschmissenes und aufgedrängtes Geld ablehnt...?! Davon höre ich zum allerersten Mal :D.
Aber sie können es sich zur Zeit anscheinend leisten, denn die Aktionäre können bei folgender Bilanz schwer meckern:
http://www.hydro.com/de/press_room/news ... in_de.html
Grüße, bgh
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Re: Norsk Hydro vernichtet deutsche Arbeitsplätze...

Beitragvon the-sun » Fr, 04. Nov 2005, 18:01

soweit ich mich erinnern, steht im aktuellen spiegel, dass die norsk hydro mit russland am kungeln ist. russland stellt ein paar neue alu-werke hin und hydro betreibt sie. so die richtung. insofern macht auch sinn nicht zu verkaufen (wenn ich diese schwachsinns-gründe höre, wieso nicht verkauft, dann graut es mir. die derzeit exorbitant hohen alu-preise hätten die strommehrkosten ausgeglichen etc, insofern wären die strompreise eigentlich kein grund). so schützt man sich dann noch vor konkurrenz.

alles idioten und kapitalistische globalisierungsschweine, aber was soll's. :-D
Lieber nicht weiter darüber nachdenken...

Schönes Wochenende,

Britta
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Re: Norsk Hydro vernichtet deutsche Arbeitsplätze...

Beitragvon Grønn Demon » Fr, 04. Nov 2005, 18:09

Apropos kapitalistische Globalisierungsschweine:

Das ist eben der Preis, den man dafuer bezahlt, dass man seinen Laptop, Fernseher, was weiss ich, fuer lau bekommt.
Darueber beschwert sich auch keiner.

Klar ist das traurig, wenn so ein Werk zugemacht wird, aber es hat ja auch nie jemand behauptet, dass das Leben gerecht sei.
Ich zumindest nicht :wink:.
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Re: Norsk Hydro vernichtet deutsche Arbeitsplätze...

Beitragvon Sergej Ruslanowitsch » Fr, 04. Nov 2005, 18:15

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Re: Norsk Hydro vernichtet deutsche Arbeitsplätze...

Beitragvon Grønn Demon » Fr, 04. Nov 2005, 18:19

Gutmensch! :P :wink:

Du erhæltst dann hiermit die Lizenz zum Meckern :faq: .

So finde ich das wenigstens konsequent. Ob's was bringt, steht auf einem anderen Blatt...
BMW fertigt z.B. auch nicht nur in Deutschland, ganz im Gegenteil.
Ich war mal bei einer Werksbesichtigung in München und der Mensch hat genau erklært, wo eigentlich was gebaut wird. War recht viel in England, wenn ich mich richtig erinnere.
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Re: Norsk Hydro vernichtet deutsche Arbeitsplätze...

Beitragvon bgh » Fr, 04. Nov 2005, 18:43

Hei,
die notorischen Trittbrettfahrer sind anscheinend auch schon da... ohne Rücksicht auf die vielschichtigen Hintergründe wird schon verbandsmäßig getrommelt...:
http://www.welt.de/data/2005/11/04/798498.html :D
Wer soll da noch ernsthaft mitkommen?
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Re: Norsk Hydro vernichtet deutsche Arbeitsplätze...

Beitragvon Gaustabooking » Fr, 04. Nov 2005, 19:11

shakatus hat geschrieben:Ich fahre einen BMW und keinen Japaner. Und ich urlaube in Norwegen und nicht in der Türkei oder auf Malle ;-)


Warum nicht in Deutschland?

Ok. Das ist ja auch nicht wirklich meine Absicht. :lol:
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Re: Norsk Hydro vernichtet deutsche Arbeitsplätze...

Beitragvon TomHH » Fr, 04. Nov 2005, 19:20

Ist Norsk Hydro nicht auch der Stinker in Odda.

Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass der Sörfjorden der einzige Fjord Norwegens ist, aus dem man keine Fische essen sollte.

Was ich allerdings befremdlich finde, ist der ausdrückliche Hinweis in allen Medien, dass Norsk Hydro eben Norweger seien. Das Norsk nicht für russisch oder japanisch steht, ist selbst einem Baumschüler klar.

By the way, 35.000 Leute "freizusetzen" trotz erheblicher Gewinne wie die Deutsche Telekom (Hauptakionär die BRD!!!) schlägt die norwegischen Plattmacher um Längen.

Gruß, Tom

aus Hamburg, der wunderschönen Stadt, in der die Politiker das gesamte Tafelsilber verscherbelt haben und sich nun über die Folgen wundern.
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Re: Norsk Hydro vernichtet deutsche Arbeitsplätze...

Beitragvon Björn-Einar » Fr, 04. Nov 2005, 19:33

Alsterix hat geschrieben:Natürlich ist das eine "klare betriebswirtschaftliche Entscheidung", genau besehen ist das ja gerade das Problem
alsterix

Genauso wie hier vor ort.
Hier in Årdal sitzt (zusammen mit dem alu-werk in Hoyanger) mit Hydro der grösste arbeitgeber von indre sogn.
In Katar hat Hydro (oder ist noch dabei) wohl das grösste und modernste alu-werk der welt gebaut.
In Årdal sollen desshalb 250 arbeitsplätze (wohlgemerkt norwegische landsleute) weg.
Leider habe ich nichts darüber lesen können , wer da unten in dem werk arbeiten soll. Wenn Katar nur ähnlich wie Saudi Arabien oder Kuwait ist, wird sich da kaum ein einheimischer melden.

dirk
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