"Grömitz" vor der Küste bei Florø auf Grund gelauf

Norwegenbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen

Re: "Grömitz" vor der Küste bei Florø auf Grund ge

Beitragvon Ingo M » Fr, 23. Feb 2007, 18:09

hobbitmädchen hat geschrieben:Okay, naja, bei den Norwegern kenn ich mich da nicht so aus.

So wird das also hier gemacht :wink: Da war ich dann ja zum Glück bisher in den "seriösen" Institutionen hier :roll:


Das hat mit den Norwegern gar nix zu tun. Slartibartfast kommt vom Planeten Margrathea, wo Planeten, u.a. die Erde gebaut wurden. Er war der Spezialist für Fjorde und hat u.a. die norw. Küste entworfen.
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Re: "Grömitz" vor der Küste bei Florø auf Grund ge

Beitragvon Barney Bär » Fr, 23. Feb 2007, 19:18

Genau so ist das. Und er hat sogar den ERSTEN Preis für die norw. Küste bekommen, weil die so gut gelungen ist, jaja.

Das hat für Dich, liebes Hobbitmädchen, den Vorteil, dass Du nur noch "abpausen" musst und es kommt immer was hübsches bei raus.

Preise werden dafür halt net vergeben. :wink:

Wollte auch gar net an irgendwelchen Berufsständen rummeckern und kann sogar Karten lesen (meistens).

:P

lg
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Re: "Grömitz" vor der Küste bei Florø auf Grund ge

Beitragvon Bernd » Fr, 23. Feb 2007, 22:12

Apalliker hat geschrieben:
Das war übrigens das letzte Mal, das ich mir hier die Mühe mache, Euch Link's zu einem Thema anzubieten.
Wenn Ihr es besser drauf habt, bitte schön.
http://www.skulsfjord.info


Hei Apalliker,

schade eigentlich Deine jetzige Reaktion, warum nimmst Du hier irgend etwas persönlich :shock: :roll: :?:

Hier hat wohl jeder sehr wohl bemerkt, wieviel Mühe Du investiert hast.
Und wie Christoph schon gesagt hat, Du hast eine sehr interessante Diskussion angeregt, es macht auch uns Spass und gibt neue Informationen, wenn man sich mit so einem Thema auseinandersetzt.

Meinungen gibt es immer viele, Recherchieren bringt immer wieder neue Infos, auch die können in ganz verschiedene Richtungen gehen, dazu kommen auch noch ganz persönliche Erfahrungen......

Also Apalliker, sei auch weiter mit dabei :!:
Würde mich freuen :lol:

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Re: "Grömitz" vor der Küste bei Florø auf Grund ge

Beitragvon hobbitmädchen » So, 25. Feb 2007, 13:00

Barney Bär hat geschrieben:Das hat für Dich, liebes Hobbitmädchen, den Vorteil, dass Du nur noch "abpausen" musst und es kommt immer was hübsches bei raus.


:roll: Naja, der Kartograph von heute sitzt nicht mehr über irgendwelchen Karten und paust die ab. Schön wärs :wink: Da müsste ich mich nicht mit Satellitendaten und Programmierung und was weiß ich herumärgern :roll:
Und bei der norwegischen Küste würde ich glaub ich dankend ablehnen, wenn ich jemandem da ne Karte zusammenbasteln sollte.

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Re: "Grömitz" vor der Küste bei Florø auf Grund ge

Beitragvon AndreasP » So, 25. Feb 2007, 17:29

Ingo M hat geschrieben:
AndreasP hat geschrieben:Ich bin auch auf diesen Booten gefahren, auch in Norwegen, die Gewässer sind halt nicht ohne und im Dunkeln und bei Schneetreiben kann halt mal was schiefgehen.


Gerade ein Minenjäger müsste doch die genauesten Navigationsmittel besitzen, wo sie doch auf den Meter genau an die Minen herangehen.... oder liege ich da falsch? Bin selber nie Minenbock gefahren.


Naja, das stimmt schon, aber für die Navigation muss die GPS-Position "by hand" in die Karte eingetragen werden. Und wenn dem Nav die Position unklar erscheint, wird er sie bestimmt nochmal überprüfen, dann wird er sich melden, dann überprüft der Nächste (Fahr-WO o. Kdt) und schon steht man 500m neben dem Track. Und dass nachts bei Schneetreiben. Aber wie gesagt, auch den Norwegern selbst passiert es in ihren eigenen Gewässern, da müssen wir uns nicht schämen. Es gab keinen Personenschaden, die GRÖMITZ schwimmt auch noch.
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Beitragvon Kai-Erik » So, 25. Feb 2007, 17:59

Heisann,

AndreasP hat geschrieben: Es gab keinen Personenschaden, die GRÖMITZ schwimmt auch noch.


weil

a) eben der Rumpf nicht aus Plastik gebaut wurde, wie andere Schiffe dieser Verwendungsart.

und

b) die Grömitz aus Rendsburg kommt. :wink:

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Re: "Grömitz" vor der Küste bei Florø auf Grund ge

Beitragvon hobbitmädchen » So, 25. Feb 2007, 19:16

Echt, da haben welche nen Rumpf aus Plastik?? Erklär mal bitte :)

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SV: "Grömitz" vor der Küste bei Florø auf Grund ge

Beitragvon Kai-Erik » So, 25. Feb 2007, 20:09

Hei,

eigentlich könnte Harald das besser erklären aber ich kopier hier
einfach mal einen Text aus de.wikipedia:

''Minenabwehrfahrzeuge müssen so konstruiert sein, dass sie möglichst gut gegen Minen geschützt sind. Deshalb ist auf einen geringen Tiefgang, Geräuscharmut und ein reduziertes Eigenmagnetfeld zu achten. Um die magnetischen Signaturen zu verringern, waren in der Vergangenheit die meisten Minensuchboote aus Holz gebaut. Diese Bauweise war sehr aufwändig, und als Alternative entwickelten viele Marinen Boote aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Die deutsche Marine entschied sich statt dessen für nicht magnetisierbaren Stahl, der widerstandsfähiger gegen das in der Ostsee im Winter zu erwartende Eis ist. Außerdem verfügte die deutsche Werftindustrie über Erfahrung mit diesem Material aus dem Uboot-Bau''

Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Minenabweh ... hen_Marine

Sorry für OT.

Ha det

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Re: "Grömitz" vor der Küste bei Florø auf Grund ge

Beitragvon Bernd » Mo, 26. Feb 2007, 0:38

Kai-Erik hat da vollkommen recht.
Das bezieht sich nicht nur auf den Rumpf, sondern ebenso und ganz im speziellen auf die Antriebsaggregate ( Schiffsschrauben, Bugstrahlruder usw, usw )
Hier kommen vor allem speziell entwickelte Voith Schneider Propeller zum Einsatz.
Was diese gesamte Bauweise angeht, haben die Deutschen ein recht gutes Paket geschnürt !!

Links zum weiterstöbern :

http://www.voithturbo.com/vt_de_pua_mar ... hunter.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Voith-Schneider-Antrieb

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Re: "Grömitz" vor der Küste bei Florø auf Grund ge

Beitragvon Jürgen Becker » Mo, 26. Feb 2007, 2:32

Hallo ihr Schiffsliebhaber,

Bernd hat geschrieben: Meinungen gibt es immer viele, Recherchieren bringt immer wieder neue Infos, auch die können in ganz verschiedene Richtungen gehen, dazu kommen auch noch ganz persönliche Erfahrungen......


Du hast schon irgendwo Recht und ich danke dir insbesondere sehr für deine besonnenen und vermittelnden Worte in diesem Thread!!


Auch ich habe versucht mir eine Meinung zu bilden, weil ich das Fahrwasser in der Gegend von hunderten eigenen Bootsausflügen oder Hurtigrutenfahrten und sonstigen Fahrten in diesem Fahrwasser sehr gut kenne und mir überhaupt nicht verstellen konnte, wo dort in der Hauptfahrrinne zwischen Askrova und Svanøya ein Schiff auf eine Schäre auflaufen konnte.

Für alle Schiffsfreaks, es geht nachfolgend insbesondere um das Hissen der „schwarzen Bälle“, was aus meiner Sicht, die Ursache des Auflaufens der "Grömitz" zu erklären scheint.


Hier einige Fakten:


1.

Das Auflaufen der "Grömitz" auf die Schäre geschah unter ca. 40°, völlig am Rande der Hauptfahrrinne zwischen Askrova und Svanøya.
Die Schäre (Leieskjeret) befindet sich backboard (die "Grömitz" war auf Südkurs in die Heimat) völlig am Rande der Hauptfahrrinne.
Und die Hauptfahrrinnen an der norwegischen Küste sind nun wirklich sehr gut „befeuert“ und „betonnt“ und aus meiner Sicht auch narrensicher, wenn man nur ein wenig den Kopf und ggf. die Technik einschaltet.


Hier eine Karte mit Auflaufposition auf die Schäre:
http://www.firdaposten.no/lokalnytt/article2598688.ece


2.
Auf der Schäre befand sich eine ca. 5 m hohe pyramidenförmig gemauerte Steinvarde, platziert mit einem Fundamentmaß von ca. 2,5 m x 2,5 m.

Diese „Varden–Stein-Masse“ wäre auf alle Fälle frühzeitig vom Radar erfasst worden, womit ein Navigationsfehler mit ziemlicher Sicherheit ausgeschlossen werden können – es sei denn, die „Brücken-Jungs“ wären nicht auf der Brücke gewesen, sondern beim Skatspielen in der Messe. :-)
Nein, das unterstelle ich keiner Schiffsmannschaft der Welt.


3.
Das Auflaufen auf die Schäre geschah um ca. 02.00 Uhr Mittwoch in der Nacht.

Von der lokalen Zeitung „Firdaposten“ wurde eine Bilderserie (20 Bilder) veröffentlicht, die mich bei der Betrachtung von Details sehr stutzig machen:
http://www.firdaposten.no/lokalnytt/art ... e?start=16


Bild 1 zeigt das Schiff auf der Schäre; die Steinvarde ist bereits vom Zusammenstoß mit dem verstärkten Bug des Schiffes im Meer versenkt. (s. Bild 15, fast vollflächige relativ leichte Beschädigungen am verstärkten Bug des Schiffes und Rest-Steinmauerwerk der Varde in der Nähe des Schiffkiels).
U.a. die Hebelwirkung des relativ hohen vorgelagerten Bug des Schiffes und die solide verstärkte Bauweise des Bugs erklären die relativ geringen sichtbaren Schäden am Bug beim Aufprall/Auflaufen auf die 5 m hohe tonnenschwere Vardenmasse.

Zudem zeigt dieses Bild (und weitere) ein wichtiges Detail (fotografiert frühzeitig von Leuten vor Ort nach erstem Freischleppversuch, der jedoch fehlschlug – ca. vor 09.00 Uhr):

Es sind 2 (!) schwarze Bälle gehisst!

Diese 2 Bälle werden üblicherweise gehisst, wenn das Schiff manövrierunfähig ist.

Zu diesem Zeitpunkt des Auflaufens hätten aber 3 schwarze Bälle gehisst werden müssen als Hinweis „Schiff aufgelaufen“.

Die komplette, frühzeitig aufgenommene Bilderserie zeigt aber immer nur „2 (!) gehisste schwarze Bälle“!


4.

Eine Bilderserie, die von BTNO veröffentlicht wurde, zeigt aber nun „3 (!) gehisste schwarze Bälle“, während der Schlepper „Tromsø“ im 3. Fehl-Versuch (Riss von Schlepptau) aktiv ist – nach 09.00 Uhr. Die 2 Bilder - ohne Schlepper - mit „2 gehissten schwarzen Bällen“ wurden vermutlich vor 09.00 Uhr aufgenommen.


Somit mein/e Fazit/Erklärung:

- die Jungs der Marine können absolut navigieren und handelten auch verantwortungsbewußt; sie fuhren korrekt in der Hauptfahrrinne und nicht etwa durch das extrem gefahrvolle westliche „Schärengebiet“ mit hunderten von Untiefen um die Insel Askrova. Hier fahren i.d.R. nur sehr ortskundige auf "Sicht"!!

- die „2 schwarze Bälle“ wurden völlig korrekt - wg. „Manövrierunfähigkeit“ - der "Grömitz", bereits auf der Fahrt von Florø bis Askrova gehisst – vermutlich auf der letzten Hälfte der Strecke ca. 4-6 sm vor Askrova.

- der Nordostwind und die entspr. übliche Strömung/Tide haben dann die "Grömitz" an der Nordostspitze von Askrova vorbei auf die Schäre mit Varde zugetrieben und auflaufen lassen. Zu diesem Zeitpunkt waren noch „2 schwarze Bälle“ (wg. „Manövrierunfähigkeit“) gehisst. (s. Bilder auf der Schäre)

- während des Freischleppversuchs der "Grömitz"durch den Schlepper „Tromsø“ wurden dann die „3 schwarzen Bälle“ völlig korrekt nach Vorschrift – wenn auch ein paar Stunden verspätet; klar, die Jungs hatten Stress – auf der "Grömitz" gehisst (s. Bilder).

Somit lag wohl eher eine „Manövrierunfähigkeit“ des Schiffes, lange vor dem Auflaufen auf die Schäre mit Varde-Masse vor und nicht, wie die „Norweger“ mit zwischenzeilig lustigen Untertiteln bei der Bildserie u.a. schreiben, dass ein „Navigationsfehler“ vorlag.

Zum Glück ist keiner von der Mannschaft zu Schaden gekommen und die verstärkte Stahlkonstruktion der "Grömitz" u.a. am Bug scheint erstklassig zu sein; z.B. jeder Ölprodukteitrag in die See wäre in diesem Seebereich wirklich als ökologisch sehr katastrophal zu beurteilen, insbesondere auch wg. des recht guten Bestands an Schalentieren auf allen Meerestiefen etc.
Auch in diesem Gebiet wurde Öl aus dem Frachterunglück vor Fedje angeschwemmt, was die Fischer/Züchter vor Ort sehr besorgt.
Dann „strandet“ die Nordstjernen (Hurtigruten) wg. „Manövrierunfähigkeit“ ebenfalls in diesem Seegebiet. Und dann noch die "Grömitz".

Schließlich komme ich zu dem Schluss, dass das Schiffspersonal völlig korrekt arbeitet, aber die Wartungs- und Instandhaltungskosten immer öfter von den Reedereien/Institutionen eingespart werden müssen und dies vermutlich auch ursächlich für das Auflaufen der "Grömitz" zu sein scheint.
Ein, wie ich finde, sehr bedenklicher, gefährlicher und letztendlich auch ein sehr kostenträchtiger Trend, insbesondere auch bei Passagierschiffen bei steigendem Kostendruck im Billigsegment etc. Von der Forderung zu doppelwandigen Schiffen ganz zu schweigen.

Ich persönlich habe einen sehr hohen Respekt vor den scheinbar zunehmenden Meeresnaturgewalten – zuviel ist hier noch unerforscht - und verfolge auch relativ aufmerksam die Wartung der Personen-Schiffe, die wir regelmäßig benutzen in den Werften und schaue mir auch danach zugängliche techn. Details der Schiffe beispielhaft sehr genau vor Ort an; z.B. die Passagierpreise sind dann eher tertiär, die relative Sicherheit der Schiffe für meine Familie auf den Schiffen ist mir primär wichtig, alles andere beurteile ich völlig untergeordnet.
Z.B stellt Hurtigruten – in einer wirklich wirtschaftlich sehr schwierigen Zeit für das Unternehmen - zurzeit techn. Inspektoren ein; DAS finde ich löblich – und Dank an den neuen Hurtigruten-Chef, der extrem effizient umherwirbelt im Konzern und eine schier unlösbare Aufgabe vor der Brust hat - und auch sehr zukunftsweisend in jeglicher Richtung; leider ist „Sicherheit“ scheinbar kein Vermarktungsargument und nur bunte Katalog-Bildchen und „supersonder“-„Special-Preise“ zählen bei „Marketing und Vertrieb“.

Können Menschenleben wirklich mit „Billig-Billig-Preis-Propaganda“, Ausflaggen irgendwohin, „Effizienz von Wartungs- und Instandhaltungskosten, Einsparung von Service-Personalkosten bei Ausflaggung etc. aufgerechnet werden?
Ich reise vorzugsweise mit renommierten norwegischen Reedereien, weil diese die obigen Ziele NICHT verfolgen und ich freue mich insbesondere für jeden Norweger, der auf diesen Schiffen ausgebildet wird und einen sozialverträglichen Arbeitsplatz findet!!

Ich entschuldige mich, es ist wohl etwas abseits vom Thema, aber was ist wichtiger als eine kontrollierte, relative Sicherheit bei der Nutzung von Technik für die reisenden Familien, hier z.B. von Schiffstechnik – das sollte doch allen ein Anliegen sein; diese „techn. Estonia-Reports“ stecken mir immer noch in „den Knochen“, ganz unabhängig was die „Unfallursache“ wirklich war.


Das zu meinen Gedanken zur allgemeinen Schiffssicherheit und zum Auflaufen der "Grömitz".

Viele Grüße und immer min. einen cm Wasser unter dem Kiel – besser um Potenzen mehr beim Schippern über die unzähligen Untiefen in der norwegischen Küsten-See. ;-)


Jürgen
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Re: "Grömitz" vor der Küste bei Florø auf Grund ge

Beitragvon Christoph » Mo, 26. Feb 2007, 8:59

Jürgen Becker hat geschrieben:Auch ich habe versucht mir eine Meinung zu bilden,...

Somit mein/e Fazit/Erklärung:

- der Nordostwind und die entspr. übliche Strömung/Tide haben dann die "Grömitz" an der Nordostspitze von Askrova vorbei auf die Schäre mit Varde zugetrieben und auflaufen lassen...

Somit lag wohl eher eine „Manövrierunfähigkeit“ des Schiffes, lange vor dem Auflaufen auf die Schäre mit Varde-Masse vor und nicht, wie die „Norweger“ mit zwischenzeilig lustigen Untertiteln bei der Bildserie u.a. schreiben, dass ein „Navigationsfehler“ vorlag.


Guten Morgen Jürgen...

das ist ja eine sehr genaue Beobachtung, die Du da gemacht hast, und eine interessante Theorie.

Du meinst also, daß Gezeitenströmung und Wind ausgereicht haben, die Grömitz so weit auf eine Schäre hochzutragen? Das kann ich mir bei einem Felsen, der aus dem Wasser herausragt (oder tut er das womöglich nicht???) eigentlich nicht vorstellen.

Mit Deiner Ball-Beobachtung im Hinterkopf käme ich dann eher zu dem Schluß, daß die Jungs voll auf die Schäre draufgebrettert sind und in der hellen Aufregung auch noch das falsche Signal gesetzt hatten.

Wo kann man denn mal später das Ergebnis einer wohl anlaufenden Untersuchung nachlesen?

Grüßlis aus dem Norden...
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"Wen Gott liebt, den lässt er fallen in dieses Land am Polarkreis (Helgeland)."

frei interpretiert (erweitert) nach einem Zitat von Dr. Ludwig Ganghofer
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Re: "Grömitz" vor der Küste bei Florø auf Grund ge

Beitragvon hobbitmädchen » Mo, 26. Feb 2007, 12:00

Danke Kai-Erik, jetzt hab ich wieder was gelernt :)

Egal ob Plastik oder sonstewas, hauptsache das Schiff ist gesund :wink:

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Re: "Grömitz" vor der Küste bei Florø auf Grund ge

Beitragvon Ingo M » Mo, 26. Feb 2007, 14:22

Bernd hat geschrieben:Kai-Erik hat da vollkommen recht.
Das bezieht sich nicht nur auf den Rumpf, sondern ebenso und ganz im speziellen auf die Antriebsaggregate ( Schiffsschrauben, Bugstrahlruder usw, usw )
Hier kommen vor allem speziell entwickelte Voith Schneider Propeller zum Einsatz.
Was diese gesamte Bauweise angeht, haben die Deutschen ein recht gutes Paket geschnürt !!

Links zum weiterstöbern :

http://www.voithturbo.com/vt_de_pua_mar ... hunter.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Voith-Schneider-Antrieb

Hilsen
Bernd


Hast Du dazu eine Quelle? Ich kann keinen Hinweis darauf finden, dass die Frankenthal-Klasse (zu der die Grömitz gehört) mit VSP ausgerüstet ist.
Laut http://en.wikipedia.org/wiki/Frankentha ... ine_hunter und http://www.naval-technology.com/projects/frankenthal/ ist diese Klasse mit 2 verstellbaren Schrauben ausgerüstet.
Dagegen sprechen auch die Bilder, die darauf hinweisen, dass das Schiff mit einem flachen Kiel versehen ist (ein VSP "hängt" unter dem Schiff). Beim Auflaufen auf eine Schäre (scheinbar mit erheblicher Fahrt) sehe ich es auch als wahrscheinlich an, dass ein solcher Antrieb erheblich beschädigt oder sogar zerstört worden wäre.
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Re: "Grömitz" vor der Küste bei Florø auf Grund ge

Beitragvon AndreasP » Mo, 26. Feb 2007, 18:26

@ Jürgen
Deine Beobachtungsgabe in allen Ehren, aber die Grömitz ist in Fahrt auf den Felsen aufgelaufen! Zum einen weiß ich das aus sicherer Quelle und zum anderen zeigt sich das an den Beschädigungen, ein Auflaufen ohne Fahrt würde nicht diese Schäden vor allem am Vorsteven hervorrufen.
Desweiteren sollen zum Unglückszeitpunkt 40 kn Wind und dichtes Schneetreiben gewesen sein, da sieht man die Steinvarde mit eventuellem Radarreflektor nicht so schnell auf dem Radar.
Das mit den Wartungs- und Instandsetzungskosten ist bei der Deutschen Marine kein Thema, die Einheiten werden vorbildlich gewartet.
@Bernd
Diese Boote haben keinen Voith-Schneider, sondern zwei Verstellpropeller.
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Re: "Grömitz" vor der Küste bei Florø auf Grund ge

Beitragvon Bernd » Mo, 26. Feb 2007, 19:55

Hei Ingo M,

war vielleicht etwas unverständlich rübergebracht, sorry.

Ich wollte z.B. mit der speziellen Voith Schneider -Technik nur noch die von Kai-Erik gechilderten Argumente einer besonderen Bauweise bei Minenjägern untermauern.
War nicht auf die "Grömitz" im vorliegenden Fall gemünzt.

Hilsen Bernd
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