otto hat geschrieben:Ich habe schon öfter gehört, dass Touristen, die mit ihren Wohnmobilen die Strassen verstopfen und keinen Pfennig in Norwegen lassen, weil sie sich sämtliche Lebensmittel von zu Hause mitbringen und in der Pampa übernachten, nicht besonders beliebt sind. Und so etwas soll es ja geben, hehehe. Und da die meisten von der Sorte Deutsche sind, fällt es auf die zurück. So ist das wohl mit Klischees.
Hallo Otto,
wir sind selbst Wohnmobilurlauber. Wer schon einmal mit einem derartigen Fahrzeug gereist ist weiß, dass man mit dem Wohnmobil eine ganz bestimmte Infrastruktur benötigt. Wer diese Reisenden auf Campingplätze zwingt, weil Wohnmobile so ähnlich wie Wohnwagen aussehen, plant am Bedarf dieser Zielgruppe vorbei. Norwegen gehört deswegen zu den bevorzugten Wohnmobilländern, weil es durch Stehen "in der Pampa" die Naturliebe der Insassen zulässt, die eben nicht in geregelten 100m²-Plätzen mit Grillrauch des Nachbarn und morgendlichen Lautsprecherdurchsagen drei Wochen am Stück ihren Urlaub verbringen möchten.
Was das Vorurteil der Lebensmittel betrifft: Es ist schlicht unmöglich alle Lebensmittelvorräte aus Deutschland mitzuschleppen. Außerdem macht es einfach Spaß Fiskeboller und ahnliches zu kaufen und im Wohnmobil zuzubereiten. Wir haben z. B. rund 3.500.- Euro im Urlaub ausgegeben, wovon exakt nur 263,25 für Treibstoff in Deutschland bezahlt wurde. Der Rest ist zum größten Teil in Norwegen geblieben. Das zum Thema Klischee, keinen Pfennig auszugeben.
Ich glaube nicht, dass es nur einem Wohnmobilreisenden gelingt, sich kostenneutral in Norwegen oder auch anderswo zu bewegen. Selbst wer sparsamst lebt, gibt irgendwann Geld aus um Maut, Fähren, Diesel, Eintrittsgeld, Mitbringsel und letztlich auch Lebensmittel zu kaufen. Es ist allerdings richtig, dass man nicht mehr Geld ausgeben kann wie man hat. Wenn z. B. das Nordkap 180.- Euro kostet, dann sind die weg und stehen für shopping o. ä. nicht mehr zur Verfügung. Das wird oft vergessen.
Viele Grüße
Ahorn